Schon bald könnten am Flughafen Stuttgart nachhaltige Flugkraftstoffe in einer eigenen Anlage hergestellt werden.
Erst kürzlich berichteten wir darüber, dass der Frankfurter Flughafen eine eigene Anlage zur Herstellung von Sustainable Aviation Fuels (SAF) bekommen soll, mit der jährlich insgesamt 3.500 Tonnen, beziehungsweise 4,6 Millionen Liter des nachhaltigen Flugbenzins hergestellt werden sollen. Nun gibt es auch für den Stuttgarter Flughafen Pläne für eine eigene SAF-Anlage. Zunächst soll jedoch eine Durchführbarkeitsstudie erfolgen, die jetzt vom Land Baden-Württemberg mit einer Million Euro gefördert wird, so eine Pressemitteilung des Airports.
Beginn der Produktion frühestens 2028
Durch die Corona-Pandemie ist eine weitere Herausforderung der Luftfahrt ein wenig in den Hintergrund gerückt: die Frage nach der Nachhaltigkeit. Während es mehrere Ansätze wie das Fliegen mit Wasserstoff oder Elektroflugzeugen gibt, ist eine schnellere und verhältnismäßig einfache Möglichkeit der Einsatz von nachhaltigen Flugkraftstoffen, welcher die Emissionen bereits erheblich verringern würde. Das aktuelle Problem mit den SAF ist aber der Preis, denn die Produktion der nachhaltigen Kraftstoffe hat es noch nicht auf den Massenmarkt geschafft. Airlines, die die Kraftstoffe einsetzen, tanken also erheblich teurer. In einer derart preissensiblen Branche, wie der Luftfahrt, ist das selbstverständlich eine Herausforderung. Doch es tut sich langsam was. Es gibt immer mehr Produktionsstätten und Airlines überlegen sich erste Wege, wie die Kosten auch von den Passagieren mitgetragen werden können.
Auch der Luftverkehr muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg möchte man nun den SAF-Markt in Zukunft mit aufmischen und etwas zur Erhöhung des Angebotes beitragen. Dafür wird jetzt ein SAF-Werk in Heidenheim-Mergelstetten geplant, welches jährlich rund 50.000 Tonnen nachhaltige Flugkraftstoffe herstellen soll. Geplant ist, aus dem CO2 der Abluft des Zementwerks SCHWENK in Mergelstetten Kerosin herzustellen.
Ebenfalls möchte auf die SAF-Produktion aus Wasserstoff setzen. Ob die Pläne umsetzbar sind, soll jetzt herausgefunden werden. Dafür stellt das Land Baden-Württemberg etwa eine Million Euro zu Verfügung, die in eine Machbarkeitsstudie fließen. Sind die Ergebnisse der Studie vielversprechend, könnte die Produktion im Jahr 2028 aufgenommen werden.
Fazit zu den SAF-Plänen am Flughafen Stuttgart
Immer mehr Akteure der Luftfahrtbranche versuchen ihren Beitrag zu einer klimafreundlichen Zukunft beizutragen. Damit dies gelingen kann, sollen nachhaltige Flugkraftstoffe eine immer größere Rolle spielen. Auch für den Flughafen Stuttgart ist jetzt eine eigene SAF-Anlage geplant. Ist die Machbarkeitsstudie erfolgreich, wird vielleicht schon im Jahr 2028 im industriellen Maße SAF in Baden-Württemberg produziert.