Ein neues österreichisches Start-up plant eine Fluggesellschaft mit einem Abo-Konzept.

Fliegen zum Pauschalpreis, quasi im Abo – das könnte schon bald Wirklichkeit werden, wenn es nach den Vorstellungen eines österreichischen Start-ups geht. Dieses möchte nämlich schon bald Flüge ab Bratislava nach ganz Europa anbieten. Passagiere können zum Festpreis eine gewisse Anzahl an Flügen im Monat tätigen, je nachdem welches Abo gebucht wird. Wie aerotelegraph.com berichtet, sind dafür jedoch noch einige Hürden zu meistern.

Airline mit Monats-Abo

Die moderne zivile Luftfahrt hat viele Wandlungen innerhalb der letzten Jahrzehnte vorgenommen. Angefangen hat das Jet-Zeitalter mit Reisen um den gesamten Globus mit der Einführung von Flugzeugen wie der Boeing 707 und 747. Vor allem mit dem letzteren Modell waren Flugreisen auf einmal erschwinglich. Ein erneuter Wandel wurde von Fluggesellschaften wie Southwest Airlines in den USA und Ryanair sowie easyJet in Europa eingeführt. Flugreisen kosteten nur noch wenige Euros und wurden zum Teil günstiger als das Langstreckenticket des ÖPNV in der Heimatstadt. Viele Fluggesellschaften adaptieren mittlerweile das Konzept, auch große sogenannte Legacy Carrier wie die Lufthansa. Im Ticketpreis sind mittlerweile nur noch die Basisbestandteile wie der Flug und wenn überhaupt ein Handgepäckstück enthalten. Sämtliche Zusatzleistungen wie Aufgabegepäck, Sitzplatzreservierungen und der Bordservice sind zusätzlich kostenpflichtig. Eine Weiterentwicklung war bisher kaum denkbar, oder doch?

Warum für jedes Ticket extra zahlen? Wir zahlen überall monatliche Pauschalen – das muss auch beim Fliegen möglich sein.

Ahmed Taieb, Geschäftsführer von Supreme Fly

Das denkt sich zumindest Ahmed Taieb mit seinem österreichischen Start-up Supreme Fly. Mit seiner Fluggesellschaft möchte er das Fliegen nochmal revolutionieren und Flugtickets im Monats-Abonnement anbieten. Das funktioniert tatsächlich wie bei herkömmlichen anderen Abo-Konzepten. Man bezahlt für eine gewisse Basis und kann diese dann monatlich nutzen. Auch bei seiner Fluggesellschaft können die Passagiere verschiedene Abo-Produkte auswählen. Ab 79 Euro monatlich kann man bis zu vier Flüge mit Supreme Fly absolvieren, im Abo für 149 Euro sogar acht Flüge und für 999 Euro kann man unbegrenzt oft mitfliegen. Ähnlich wie bei den bereits erwähnten Low-Cost-Carrier sind im Basis-Abo ebenfalls nur das Handgepäck im Ticketpreis inbegriffen. Für die Verpflegung an Bord sowie anderen Zusatzleistungen muss extra bezahlt werden. Anders ist das beim teuersten Tarif für 999 Euro. Dieser heißt Business und beinhaltet unter anderem auch freie Verpflegung auf allen Flügen.

Ab Bratislava zu zwölf Destinationen

Obwohl das österreichische Start-up Supreme Fly in Wien seinen Hauptsitz hat, wird die erste Basis in Bratislava eröffnet. Durchaus klug, da die Hauptstadt der Slowakei lediglich eine Stunde mit dem Auto von Wien entfernt liegt. Ab Bratislava möchte die Fluggesellschaft mit einem Airbus A321 zu insgesamt zwölf Destinationen starten – darunter Amsterdam, Barcelona, Berlin, Dubai, Frankfurt, Istanbul, London, Rom, Zagreb und Zürich. Saisonal soll das Streckennetz um touristische Destinationen wie Kairo, Marrakesch und Tunis erweitert werden. Supreme Fly tritt dabei als virtuelle Fluggesellschaft auf. Das heißt, dass sie selbst keine Flugzeuge oder Crews besitzt und die eigenen Flüge durch eine andere Fluggesellschaft durchführen lassen wird. Wer dafür vorgesehen ist, lässt Supreme Fly aktuell nicht verlauten.

LEVEL Airbus A321 Economy Class Kabine 1024x683 Cropped

Bevor Passagiere zum Pauschalpreis ab Bratislava nach ganz Europa starten können, bedarf es jedoch einer wichtigen Hürde. Wie mittlerweile für Start-ups typisch finanzieren sich diese über Crowd-Funding Websites. Ähnlich ist das auch bei Supreme Fly. Damit das Projekt realisiert wird, bedarf es zunächst 25.000 Unterschriften. Bisher sind es jedoch nur etwas mehr als 1.200 Unterschriften. Die Unterschrift ist zunächst unverbindlich. Wie lange diese Aktion noch laufen soll, ist auf der Website nicht ersichtlich.

Fazit zu Supreme Fly

Ein durchaus interessantes Konzept wurde vom österreichischen Start-up Supreme Fly erarbeitet – dieses soll Fliegen zum Pauschalpreis ermöglichen. Je nach Tarif können Passagiere mehrmals oder sogar unbegrenzt oft durch Europa fliegen. Ein durchaus interessantes Konzept für Geschäftsreisende im Ballungsgebiet Bratislava-Wien. Ob sich dieses Segment jedoch wieder vollständig nach der Corona-Pandemie erholen kann, ist aktuell mehr als fraglich. Bis das Konzept jedoch umgesetzt werden kann, bedarf es einer Menge Unterstützung. Würdet Ihr dafür unterschreiben?

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Es gibt Konzepte, da sagt einem der gesunde Unternehmensverstand, dass das nicht klappt.
    Wer würde wirklich aus dem Großraum Wien erst nach Bratislava , dann per Taxi zum Flughafen fahren- und das ganze nur wegen ein paar Euro?? Wer unbedingt billig fliegen will, kann das auch ab Wien und das wesentlich bequemer. Und im Raum Bratislava wird der Herr Unternehmer nie eine größere Teilnehmerzahl für sein Projekt auftreiben.
    Aber planen kann er ja mal…
    Wolfgang Ludwig

    • Hallo Wolfgang, danke für dein Feedback. Ich bin auch gespannt und glaube eher nicht, dass genügend Teilnehmer für das Projekt gefunden werden. Meiner Meinung nach würde das aber nicht an Bratislava liegen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele die Chance bereits nutzen. Aber wenn man ehrlich ist, spart man nicht allzu viel Geld im Gegensatz zu Ryanair, Wizzair und Co.

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