Mitarbeiter des Gepäck- und Flugzeugabfertigers Aviapartner haben seit Freitagfrüh ihre Arbeit am Düsseldorfer Flughafen niedergelegt.
In der Nacht hat am Flughafen Düsseldorf ein Warnstreik begonnen. Ver.di rief die Mitarbeiter von Aviapartner zu einem Streik auf, der um 03:30 Uhr bereits anfing und bis 00:30 Uhr am Folgetag gehen soll. Wie die Tagesschau berichtet, sollen mindestens die Hälfte aller Flüge ausfallen.
Servicemitarbeiter sollen helfen
Wie aus Angaben des Düsseldorfer Flughafens hervorgeht, sind für den heutigen Freitag etwa 290 Start und Landungen geplant gewesen. Aktuell fallen 101 Flüge aus. Sechs Flüge werden vom Flughafen Köln/Bonn abfliegen und zwei Verspätungen wurden bereits angekündigt. Dennoch wird den Passagieren geraten, sich rechtzeitig bei der jeweiligen Airline zu erkunden. Am morgigen Tag sollen Servicemitarbeiter im Terminal assistieren.
Eurowings hat bereits bekanntgegeben, 70 Flüge zu streichen. Passagiere könnten demnach kostenlose Umbuchungen vornehmen.
Fluggäste von Inlandsflügen hätten zudem die Möglichkeit, ihr Flugticket als Bahnticket zu nutzen.
Hintergrund des Streiks
Für Aviapartner, der größten Abfertigungsfirma am Düsseldorfer Flughafen, soll es keine Lizenzverlängerung mehr geben. Nach dem 31. März 2023 sollen neben der bereits mitwirkenden Firma Acciona, zwei neue Abfertigungsfirmen am Flughafen anfangen. Die 700 Mitarbeiter von Aviapartner stehen dabei in Ungewissheit über ihr zukünftiges Arbeitsleben. Die Gewerkschaft verurteilt hierbei die Arbeitgeberseite scharf, da man sich nicht auf einen Sozialplan mit Abfindungen einigen konnte.
Die Beschäftigten haben teils jahrzehntelang einen knochenharten Job am Flughafen geleistet und Gewinne erwirtschaftet. Nun sollen sie keine Abfindungen erhalten, um sich dann bei neuen Arbeitgebern für den gleichen Job am gleichen Flughafen mit weniger Einkommen auf befristete Arbeitsplätze zu bewerben.
Marvin Reschinsky, Verdi-Verhandlungsführer
Ver.di wünscht sich, angesichts der gescheiterten Verhandlungen, Verständnis von den Passagieren und hofft auf eine schnelle Einigung.
Streik auch am BER
Erst am Mittwoch kam es zu einem Streik am Flughafen Berlin-Brandenburg. Arbeitnehmer in mehreren Bereichen des Flughafens legten ihre Arbeit nieder, sodass Passagiere ebenfalls mit Flugausfällen rechnen mussten. Der gesamte Flugplan wurde gestrichen, einige Flüge wurden von Dresden oder Leipzig/Halle abgefertigt. Laut ver.di waren gescheiterte Tarifverhandlungen für den ganztägigen Streik verantwortlich. Die Arbeitgeberseite fordert längere Laufzeiten der Verträge für die Bodenverkehrsdienste sowie Flughafengesellschaften.
Fazit zum Streik am Flughafen Düsseldorf
Viele Passagiere, die heute vom Düsseldorfer Flughafen fliegen wollten, müssen mit Annullierungen rechnen, da ver.di Mitarbeiter von Aviapartner zu einem Streik aufgerufen hat. Aktuell fallen mehr als die Hälfte der Flüge aus. Personen, die mit Eurowings innerhalb von Deutschland geflogen wären, können auf die Bahn umsteigen. Der Streik soll noch bis 00:30 Uhr andauern.