Der Flughafen Frankfurt startet mit Smart Path die Einführung von flächendeckenden biometrischen Systemen – so kann der Ausweis künftig in der Geldbörse bleiben.

Diesen Frühling stellte der Flughafen Berlin-Brandenburg den neuen biometrischen Service namens “BER Traveller” vor. Dieser ist für ausgewählte Passagiere nutzbar und bedingt eine einmalige Anmeldung und Registrierung der biometrischen Daten in der App FastID. Und auch der Flughafen Singapur ist dabei, Fliegen ohne Reisepass und Bordkarte zu ermöglichen. Nun startet auch der Flughafen Frankfurt die Einführung eines biometrischen Systems namens Smart Path. Speziell dabei ist, dass es von allen Passagieren nutzbar sowie flächendeckend sein wird – und das als erster Flughafen europaweit, wie der Pressemitteilung von Fraport zu entnehmen ist.

Vom Check-in bis zum Boarding

Kontaktloses Reisen gewinnt immer mehr an Bedeutung – das spürt auch der Flughafen Frankfurt. So verkündet er in Zusammenarbeit mit dem IT-Unternehmen SITA die Weiterentwicklung der biometrische Identitäts- und Identifizierungsprüfung für alle Passagiere unter dem Namen Smart Path. Dabei besteht neu die Möglichkeit, die Gesichtserkennung vom Check-in bis zum Boarding zu nutzen.

Smart Path Flughafen Frankfurt Moeglichkeiten
In Grün sind geplante Touchpoints der biometrische Identitäts- und Identifizierungsprüfung ersichtlich

Die Kontrolle mithilfe der Gesichtserkennung ist keineswegs neu im Flughafen Frankfurt. Seit 2020 ist das in Zusammenarbeit mit Lufthansa und den Fluggesellschaften der Star Alliance bereits für ausgewählte Passagiere möglich. Nun wird diese Option auf alle Passagiere sowie alle Airlines ausgeweitet. Für die Gesichtserkennung können Star Alliance-Airlines Passagiere mit einer Miles & More Kundenkarte weiterhin in der Miles & More App den „Star Biometric Hub“ nutzen. Alle restlichen Passagiere können sich am Flughafen Frankfurt im Terminal zur biometrischen Identifizierung anmelden. Dabei werden die Daten drei Stunden nach dem Flug wieder gelöscht.

Smart Path Flughafen Frankfurt Touchpoints Am Airport
In Grün sind aktuell bestehende und in Gelb kommende Touchpoints der biometrische Identitäts- und Identifizierungsprüfung ersichtlich

Der Flughafen Frankfurt plant in den kommenden Monaten bis zu 50 Prozent der bestehenden Touchpoints durch die biometrische Technik zu ergänzen. Eine reguläre Kontrolle durch den Ausweis wird weiterhin möglich sein.

Fazit zur Einführung vom Smart Path am Flughafen Frankfurt

Digitales und kontaktloses Reisen wird immer relevanter. Dabei mischt auch der Flughafen Frankfurt mit der Einführung von Smart Path mit. Durch die Hilfe von biometrischen Messungen wird es bald möglich sein, vom Check-in bis zum Boarding ohne Ausweis durch den Flughafen zu gehen – und das für alle Passagiere von allen Airlines. Dadurch erhofft sich der Flughafen effizientere Kontrollen. Fragt sich jedoch, ob es Sicherheitsbedenken gibt? Während der BER von einer Speicherung der Daten dezentral in der App sprach, schreibt der Flughafen Frankfurt: “Die Speicherung persönlicher Daten wird auf ein notwendiges Minimum begrenzt” zudem werden diese “verschlüsselt” gespeichert.

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Autorin

Livia Güntert ist Country Managerin Switzerland und seit September 2021 Teil des reisetopia Teams. Nach ihrem Studiengang in Marketing und Kommunikation ist die gebürtige Züricherin voller Vorfreude nach Berlin gezogen. Fasziniert von der Reisebranche und der Nähe zu ihrer Heimat, schreibt Livia leidenschaftlich gerne Artikel, Kolumnen und Deals rund um die Schweiz.

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  • “…vom Check-in bis zum Boarding ohne Ausweis…”
    Die hoheitliche Passkontrolle wird man sich damit wohl jedenfalls nicht sparen können.

    Kein Ausweis mehr an der Security, kein Ausweis mehr am Loungeeingang. Was für ein Fortschritt. Hab ich da übrigens noch nie gebraucht. Und auch nur selten beim CheckIn / Boarding bei Flügen innerhalb der EU. Ob ein Gesichtsscan da auch wirklich zeitsparender ist als ein Scan der Bordkarte sei mal dahingestellt.

    Wer dann wirklich seinen “…Ausweis künftig in der Reisetasche…” lässt könnte am Zielort ein böses Erwachen erleben. Z.B. wenn das Gepäck nicht mitgekommen ist.

    • Mike hat einen wirklich treffenden Kommentar geschrieben. Ich kann dem nur voll zustimmen. Wenn die APP “Fast ID” offiziell von allen Behörden, mindestens von denen in der EU beheimateten Behörden anerkannt wäre und die sensiblen Daten nicht bei irgend einer Privat-Firma, sondern auch bei einer vertrauenswürdigen Institution gespeichert würden, dann könnte man der Fast ID näher treten. Das ist für mich noch so eine “KrankGeburt” aus der dot.com Branche.
      Richard

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