Scandinavian Airlines muss in den nächsten Monaten weitere 1.700 Flüge annullieren. Die Maßnahme resultiert aus Personalmangel und Lieferverzögerungen.
Die skandinavische Airline SAS hat es derzeit nicht leicht. Wegen fehlendem Personal und Lieferverzögerungen mehrerer Airbusse muss die Fluggesellschaft ein weiteres Mal zahlreiche Flugreisen annullieren. Im September und Oktober 2022 wurden dahingehend 1.700 der geplanten Flüge innerhalb Europas gestrichen, so Reuters.
Vier Prozent der geplanten Flüge betroffen
Von den ursprünglich 39.000 für September und Oktober angesetzten Flugreisen wurden bei SAS kürzlich 1.700 gestrichen. Dies entspricht vier Prozent aller in dieser Zeit geplanten Flügen. Betroffen sind vor allem Kurzstreckenflüge innerhalb Europas. Kunden und Kundinnen haben nun die Möglichkeit, die Flüge umzubuchen oder sich das Geld erstatten zu lassen.
Personalmangel geht auf Streik zurück
Wegen zahlreichen erfolglosen Tarifverhandlungsrunden legten die Pilotinnen und Piloten von SAS Anfang Juli ihre Arbeit nieder. Der Streik dauerte 15 Tage an. Bereits am zweiten Tag meldete die Airline offiziell Insolvenz an und steht seitdem unter dem US-amerikanischen Gläubigerschutz nach Chapter 11. Innerhalb des zweiwöchigen Streiks fielen knapp 3.700 Flüge aus.
Nun sieht sich die Airline – trotz der Niederlegung des Streiks – ein weiteres Mal gezwungen, Flüge zu annullieren. Die Maßnahme geht laut eigener Aussagen nach unter anderem auf den Streik Anfang Juli zurück. Einige der Pilotinnen und Piloten holten jetzt ihren Urlaub nach. Doch auch andere Faktoren wie Lieferverzögerungen bei der Auslieferung von neuen Airbussen spielen eine Rolle.
Offene Airbus Bestellungen
Neben dem Personalmangel sorgen auch die noch offenen Bestellungen bei Airbus für Probleme. Eigentlich war die Auslieferung der zwei bestellten Airbus A350-900 für 2022 und 2023 geplant. Im September 2021 wurde das Lieferdatum jedoch von der Airline selbst auf 2024 verschoben – da dies nach Aussage des SAS-CFO Magnus Ornberg besser zu der momentanen Bedarfslage passen würde. Mit der schnellen Erholung der Luftfahrtbranche scheint sich der Bedarf jedoch schneller als erwartet wieder erhöht zu haben.
Fazit zu den 1.700 annullierten Flügen von SAS
Scandinavian Airlines muss für den Herbst weitere 1.700 Flüge annullieren. Grund dafür sind nach Aussage der Fluggesellschaft die Folgen des Pilotenstreiks im Juli sowie Verzögerungen bei der Auslieferung von Flugzeugen. Die Annullierungen sorgen jedoch nicht nur bei Passagieren für Missmut. Für die Airline bedeutet diese Maßnahme auch weniger Gewinneinnahmen – was bei der derzeitigen Lage und der Insolvenz des Unternehmens nicht besonders förderlich ist.