Die Deutsche Bahn möchte ab dem kommenden Sommer die obligatorische Reservierung auf vielen internationalen Strecken ausweiten.
Künftig gilt es – bei Bahnreisen ins europäische Ausland – zu überprüfen, ob eine Sitzplatzreservierung erforderlich ist. Ab dem kommenden Sommer möchte die Deutsche Bahn die verpflichtende Reservierung auf ausgewählten Fernzügen ausweiten. Bereits jetzt ist eine Sitzplatzreservierung auf bestimmten Strecken notwendig. Diese Praxis wird sich 2024 weiter verschärfen, wie rnd berichtet.
Fußball-EM als Mitgrund für Reservierungspflicht
Im kommenden Sommer möchte der Deutsche-Bahn-Konzern die Sitzplatzreservierungspflicht auf weitere Fernzüge ausweiten. Als Mitgrund für den Ausbau nennt die Bahn die Fußball-Europameisterschaft, die vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 stattfinden wird. Die saisonale Reservierungspflicht reicht vom 1. Juni bis zum 1. September 2024 allenfalls über diesen Zeitrahmen hinaus.
Die Kosten einer Sitzplatzreservierung für die Bahn innerhalb Deutschlands belaufen sich aktuell auf 4,50 Euro in der zweiten Klasse sowie 5,90 Euro in der ersten Klasse. Auf den meisten Inlandsstrecken ist eine Reservierung nicht notwendig, bei internationalen Verbindungen hingegen wird die Praxis der Reservierungspflicht bereits auf einigen Strecken angewandt – mitunter in Fernzügen zwischen Deutschland und Paris beziehungsweise Polen, sowie saisonal von und nach Dänemark, Italien und den Niederlanden.
Ausweitung nach Tschechien, Österreich, Belgien und in die Schweiz
Nächsten Sommer soll die saisonale Reservierungspflicht auch auf Verbindungen wie nach Tschechien, fallweise in die Schweiz, nach Österreich und nach Belgien ausgeweitet werden. Von der Regelung befreit sind die Strecken Karlsruhe – Basel sowie Stuttgart – Singen – Zürich. Ein weiteres Schlupfloch sind internationale Verbindung, die ausschließlich auf innerdeutschen Teilabschnitten genutzt werden. Regionalzüge auf dem Weg ins Ausland sind von der verpflichtenden Sitzplatzreservierung weiterhin ausgenommen. Der konkrete Zeitrahmen liegt zwischen dem 1. Juni und 1. September 2024.
Bei Sparpreistickets wird die Reservierung künftig im Ticket enthalten sein. Sollte alles nach Plan laufen und kein Anschlusszug verpasst werden, dann ergeben sich bei diesem Tarif keine Nachteile. Wenn aber ein reservierungspflichtiger internationaler Zug verpasst wird, muss die Reservierung über Umwege beim DB-Servicecenter angepasst werden. Nachteilig sieht es vorwiegend für Flex- und Interrail-Tickets aus. Mit der obligatorischen Sitzplatzreservierung erhöhen sich zum einen die Kosten und es verringert sich zum anderen die Flexibilität.
Schon vor drei Jahren setzte sich der Geschäftsreiseverband VDR für die Pflicht einer Sitzplatzreservierung in DB-Fernzügen – auch auf nationalen Verbindungen – ein. Der Deutsche-Bahn-Konzern lehnte die Forderung zur damaligen Zeit jedoch ab.
Fazit zur Ausweitung der Reservierungspflicht in Fernzügen
Die Deutsche Bahn hat für den kommenden Sommer eine neue Maßnahme geplant: Die verpflichtende Sitzplatzreservierung soll auf weiteren grenzüberschreitenden Fernzügen eingeführt werden. Ab dem Sommer 2024 wird diese Regelung auch saisonal gewisse Züge zwischen Deutschland und Österreich, Tschechien, Belgien und der Schweiz betreffen. Für Reisende ergeben sich dadurch je nach Ticket gewisse Einschränkungen, aber womöglich auch ein exklusiveres Reiseerlebnis.
Nachdem ich bei ICE Verbindungen CH-DE oder umgekehrt mindestens einmal pro Reise den beim Sparpreis gebundenen Zug wechseln musste – kaum machbar! Heisst das dann, dass wenn ich einen Zug verpasst habe und aufgrund fortgefahrener Zugbindung den nächsten Zug nehmen will, ich in diesen nicht hinein, weil alles reserviert ist? Made in Germany gleich Chaos? Ich würde das heissen, dass der Beförderungsvertrag aus meinem Ticket dann von der Bahn nicht erfüllt wird. Daher volle Reisepreis Erstattung oder Klage. Endlich würde das heissen, dass der Beförderungsvertrag aus meinem Ticket dann von der Bahn nicht erfüllt wird. Daher volle Reisepreis Erstattung oder Klage
Das hört sich für mich so an, dass die DB nur auf den ausländischen Anspruch der Reservierung reagiert und für ihren Teil, also im Inland, keine eigenen Ambitionen dazu hat.
Was aufgrund des bekannt schlechten Services und der notorischen Unzuverlässigkeit ja auch nur Sinn macht.