Durch die Lockerungen der letzten Wochen steigt auch der Verkehr an Flughäfen wieder an und somit auch die Nutzung von Lounges. Das weltweit größte Netzwerk von Flughafen Lounges, Priority Pass hat nun einen Maßnahmen-Katalog veröffentlicht, der für mehr Hygiene am Flughafen sorgen soll.
Die Maßnahmen ähneln sehr stark dem, was wir aktuell auch in den meisten öffentlichen Orten wie Geschäften oder Restaurants sehen. Die mittlerweile allseits bekannten Atemschutzmasken finden in dem Maßnahmenkatalog allerdings keine Erwähnung. Zudem sind die als “Flughafen-Standards” auf der Internetseite von Priority Pass zusammengefassten Hinweise nicht wirklich verpflichtend, schließlich betreibt Priority Pass die Lounges nicht selbst.
Abstandsgebote & Desinfektionsmittel in den Lounges
Das wichtigste Gebote in den Lounges ist auch das, was wir aus dem Alltag kennen: Möglichst viel Abstand zwischen Menschen sicherstellen. Dazu sollen etwa im Eingangsbereich Plexiglasscheiben installiert werden sowie überall in den Lounges Desinfektionsmittel bereitgestellt werden. Es soll zudem darauf geachtet werden, dass in besonders engen Räumen mit viel Publikumsverkehr eine Art “Personenverkehr” eingerichtet wird und Menschen sich nur in einer Richtung bewegen können oder Markierungen zum Einhalten des Abstandes eingerichtet werden.
Auch die Sitzbereiche sollen natürlich entsprechend umgestellt werden, sodass der Abstand zwischen einzelnen Personen oder Gruppen gewährleistet werden kann.
Interessant ist dabei, dass ein Aspekt nur wenig angesprochen wird: nämlich die Kapazität. Hier scheint Priority Pass den Lounges selbst freie Hand lassen zu wollen, denn dies wird ausschließlich beim Thema Sitzplätze angesprochen. Die Lounges sollen wie Priority Pass schreibt, versuchen einen Sitzplatz-Service einführen, bei dem Personen Tischen zugewiesen werden und so die Kapazität der Lounge gesteuert werden kann. Das allerdings setzt ja schon voraus, dass eine Kapazitätsgrenze gibt.
Einschränkungen bei der Verpflegung
Ein wichtiges Thema in Lounge ist auch die Verpflegung, die es bis auf wenige Ausnahmen in Lounges in Form eines Buffets gibt. Das ein solches in Zeiten von Corona nicht die beste Idee ist, sollte uns allen klar sein. Priority Pass schlägt vor ein Ausgabesystem für das Essen in den Lounges einzurichten, bei dem geschütztes Personal den Gästen das Essen individuell auffüllt. Ob das so umgesetzt wird, wage ich mal stark zu bezweifeln.
Interessant ist hier allerdings, dass vom Buffet nicht direkt abgewiesen wird, sondern das einzelne Servieren von Speisen einzig als zusätzlicher Hinweis gegeben wird. Es kann natürlich sein, dass hier dann Buffets mit verpackten Speisen gemeint sind, allerdings wird auch dies nicht so erwähnt.
Keine Magazine und Duschen nur mit entsprechender Reinigung
Zuletzt gibt es noch zwei relevante Einschränkungen, die empfohlen werden. Die eine betrifft Duschen, die in einigen Lounges den Gästen zur Verfügung stehen. Diese sollen zwar offen bleiben können, allerdings nur wenn entsprechende Reinigung und Desinfektion möglich ist.
Printmedien wie Zeitungen und Zeitschriften sollen komplett entfernt werden und durch digitale Angebote ersetzt werden. Diese können dann von den Kunden über das Internet genutzt werden. Sicherlich kann man das auf Grund von möglichen Kontaktinfektionen verstehen, ob das nun aber das größere Risiko ist, als Duschen kann man bezweifeln. Zuletzt weist Priority Pass darauf hin, dass Einrichtungen für Kinder möglichst geschlossen werden sollen und das Belüftungssystem komplett auf Außenluft umgestellt werden sollte. Gerade letzteres scheint relevant, wenn man auf die neusten Erkenntnisse zur Übertragung des Virus blickt.
Fazit zu den Maßnahmen bei Priority Pass
Mehr Sicherheit in Lounges wird in den kommenden Wochen und Monaten ein größeres Thema werden, sodass es gut ist, dass Priority Pass positioniert. Wirklich viel kann man auf diese Richtlinien allerdings wahrscheinlich nicht vertrauen, denn am Ende ist es den Lounges überlassen, wie sie diese umsetzen. Bei vielen Lounges darf man die Umsetzung sicherlich bezweifeln.
