Die neue deutsche Fluggesellschaft Green Airlines sorgte Ende April bereits für Verwirrung in Bezug auf die Leasingpartner. Nun ändert die Airline die Pläne über die eingesetzten Maschinen sowie die Partner erneut.
Der umweltbewusste Carrier hat seine Flüge bereits mit verschiedensten Anbietern durchgeführt, sodass unter anderem die ATR72 Turboprop-Regionalverkehrsflugzeuge des französischen Partners Chalair sowie kleine Businessjets der deutschen Charterfluggesellschaft Pad Aviation eingesetzt wurden. Ursprünglich sollten ab dem 7. Mai die gleich großen Turboprops der dänischen Air Alsie eingesetzt werden, die zuvor noch – bei Chalair – als zu groß eingestuft wurden. Doch das Chaos nimmt kein Ende: Green Airlines switcht nun das gesamte Vorhaben erneut und plant Flüge mit einer geleasten Embraer E190 von German Airways, wie aerotelegraph berichtet.
Mit der Embraer E190 nach Sylt
Die deutsche Green Airlines wirft die ursprünglichen Pläne von Ende April nur zwei Wochen später erneut um und führt nun die Wochenendflüge anstelle mit ATR72 von Chalair und Air Alsie oder den Businessjets von Pad Aviation zukünftig mit den Embraer E190 aus der German Airways Flotte durch. Die neuen Maschinen bedienen die Strecke Paderborn – Sylt.
Im April verkündeten Green Airlines und German Airways diese Kooperation bereits und unterzeichneten einen gemeinsamen Wet-Lease Vertrag, welcher das Leasing von zwei Embraer E190 beinhaltet.
Die Route von Paderborn nach Sylt wurde am vergangenen Wochenende erstmals von German Airways mit einer Embraer E190 übernommen. Weiterhin werden diese Flüge immer freitags und sonntags stattfinden. Der Standort des Flugzeugs variiert dabei je nach Wochentagen zwischen Paderborn und Köln. Am Wochenende bleibt die Maschine für die Flüge nach Sylt am Flughafen in Paderborn stehen, während sie unter der Woche in Köln stationiert bleibt.
Das Flugzeug steht zunächst nur am Wochenende in Paderborn, ansonsten weiter in Köln.
Ein Sprecher von German Airways
Die geplante Strecke von Paderborn nach Zürich ist derzeit nicht mehr auf der Website buchbar. Dies soll allerdings geändert werden, sobald der Starttermin für die Flüge in die Schweiz feststehe. Weitere Termine, Zeitpläne oder neue Routen wurden bisher noch nicht veröffentlicht.
E190 deutlich größer als ATR 72
Verwirrend bleibt weiterhin der Wechsel der verschiedenen Flugzeug-Typen. Ursprünglich galt die ATR72 mit 70 Sitzen von Air Alsie als zu groß für den eigentlichen Zweck. Dann wurde aber kurz darauf dennoch eine ATR72, allerdings diesmal von Chalair, eingesetzt. Auch dieses Vorhaben wurde ein paar Wochenenden später revidiert, sodass Businessjets von Pad Aviation nach Sylt geflogen sind. In Betracht auf die Größe der neuen Embraer mit 100 Sitzplätzen fällt allerdings direkt auf, dass die Flugzeuge bei jedem Wechsel größer wurden, obwohl Green Airlines doch eigentlich auf kleinere Maschinen gesetzt hatte.
Um die Kapazitäten der Embraer E190 gänzlich nutzen zu können, muss die Airline also in Zukunft steigende Buchungszahlen verzeichnen – was derzeit durch die Öffnungen und Modellprojekte in Schleswig-Holstein erreichbar scheint. Andernfalls werden allerdings freie Sitzplätze verschwendet, die dem Nachhaltigkeitskonzept von Green Airlines schaden.
Generell verursachen die Embraer höhere Emissionen als die ATR-Turboprops, weshalb die Fluggesellschaft den Aspekt mit der grünen Turboprop Flotte auf der Website künftig anpassen muss. Positiv anzumerken ist allerdings, dass der Jet aus Köln und nicht wie zuvor aus Paris nach Paderborn fliegt, sodass auf dieser Teilstrecke wenigstens Emissionen eingespart werden.
Fazit zu Green Airlines Planänderungen
Green Airlines sorgt derzeit mit den zahlreichen Planänderungen für Verwirrung und Unverständnis. Zwar bieten die Embraer E190 mehr Sitzplätze, die allerdings aufgrund geringem Passagieraufkommen ungenutzt bleiben könnten. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Klima-Emissionen und das Nachhaltigkeitsversprechen der Airline auf der eigenen Website aus. Die Gründe für den ständigen Kurswechsel werden nicht genannt, allerdings wurden auch keine Beendigung von Partnerschaften veröffentlicht, weshalb davon auszugehen ist, dass Green Airlines weiterhin mit mehreren Kooperationspartnern zusammenarbeiten wird.
Spannend bleibt nun, ob das tatsächlich die endgültigen Pläne der Airline sind oder ob sich doch noch etwas in Bezug auf Nachhaltigkeit tun wird.
Da ist schon jetzt zuviel Bewegung drin und es ist sicher keine schlechte Idee, wenn Lieferanten und Erfüllungsgehilfen der Green Airlines ihre jeweiligen Aufwendungen und Leistungen in Vorkasse abrechnen…