KLM wird auch dieses Jahr mindestens acht Flugzeuge ihrer Flotte leasen, um den Personalmangel zu überbrücken.
Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat derzeit mit einem Pilotenengpass zu kämpfen. Dies könnte sich nun auch auf den bevorstehenden Sommerflugplan auswirken. Besonders der Langstreckenbetrieb könnte, wie airliners.de berichtet, in den kommenden Monaten betroffen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- KLM leidet derzeit an einem Personalmangel
- Diesem soll mit Wet-Lease-Verträgen entgegengewirkt werden
- Der Fluggesellschaft wird vorgeworfen, die Maßnahmen schon zu lange auszusetzen und die Pilotenausbildung langfristig vernachlässigt zu haben
Die Gespräche über Notfallmaßnahmen laufen bereits
Schon im vergangenen Jahr wurde KLM dafür kritisiert, die Pilotenausbildungen vernachlässigt zu haben. Nun wird deutlich, dass es besonders auf der Langstrecke an erfahrenen Piloten fehlt. Ein Pressesprecher wies zudem in einem Interview gegenüber CH-Aviation darauf hin, dass neben der Langstrecke die gesamte Flotte von diesem Engpass betroffen ist. Aktuell werden bereits Gespräche mit der Pilotengewerkschaft über mögliche Maßnahmen geführt. Konkreter Inhalt der Gespräche seien laut Pressesprecher befristete Vereinbarungen, welche zur Problemlösung beitragen sollen.
Die Gewerkschaft schlug ebenfalls bereits 2024 vor, externe Piloten einzustellen sowie die Wet-Lease-Flotte zu vergrößern. Generell wird der Airline vorgeworfen, zu langsam zu handeln. Erst vor kurzem gab KLM bekannt, im Sommer drei neue Langstreckenziele anzufliegen. Ob aufgrund des Pilotenmangels Ziele des Sommerflugplans reduziert oder sogar vollständig gestrichen werden müssen, ist bisher jedoch noch nicht bekannt.
Da der Engpass voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres behoben sein wird, wird die Fluggesellschaft auch in diesem Jahr wieder acht Flugzeuge für ihr Tochterunternehmen KLM Cityhopper leasen. Derzeit sind German Airways und Eastern Airways die Wet-Lease-Partner der niederländischen Airline. Im Rahmen des Wet-Lease-Modells vermieten diese Fluggesellschaften einen Teil ihrer Flotte samt Besatzung, was KLM in der aktuellen Situation hilft, dem Pilotenmangel entgegenzuwirken, bis das Personalproblem langfristig gelöst ist.