Die Ankündigung des potenziellen Impfstoffs hat den Kranich beflügelt. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bietet jetzt ein zusätzliches Unterstützungspaket im dreistelligen Millionenbetrag an.
Aufgrund der guten Impfstoffnachrichten kam es auch im Aktienmarkt für die Lufthansa-Aktie zu einem positiven Verlauf, denn diese ist sprunghaft angestiegen. Daraufhin hat sich die Fluggesellschaft eine Wandelanleihe gesichert und sich dadurch frisches Geld verschaffen können. Jetzt hat die Vereinigung Cockpit ein zusätzliches “Unterstützungspaket” angeboten, das bis Mitte 2022 einen Betrag von 450 Millionen Euro einspart, wie aeronews.de berichtet.
Der Fokus soll auf die Liquiditätssicherung liegen
Seit April stellen die Piloten bei Lufthansa, Lufthansa Cargo, Germanwings und Lufthansa Aviation Training einen Krisenbetrag in Höhe von 155 Millionen Euro bis Ende dieses Jahres bereit. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit betont, dass der Fokus während der Krise auf der Liquiditätssicherung der Lufthansa liegen soll. Aus diesem Grund bietet die VC eine Verlängerung des Unterstützungspaketes vom 1. Januar 2021 bis zum 30. Juni 2022 im Wert von 450 Millionen Euro an.
Sollte es bei diesem Angebot zu einer Nichteinigung kommen, so drohen den rund 5.000 Piloten der Lufthansa Kerngesellschaft ab dem zweiten Quartal 2021 betriebsbedingte Kündigungen von bis zu 1.000 Kollegen. Das Angebot sieht neben Kurzarbeit weitere Zugeständnisse beim Gehalt und Altersversorgung vor. Im Gegenzug will die Vereinigung Cockpit einen Kündigungsschutz bis Ende 2022 erreichen.
Die Piloten gehen an ihre Belastungsgrenze
Die Zugeständnisse belaufen sich mit dem jetzigen Angebot zusammen auf insgesamt auf einen Wert von über 600 Millionen Euro. Gegenüber der Vorkrisenzeit entspricht dies eine Gehaltsreduzierung von über 50 Prozent. Um der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft zu helfen, gehen die Piloten hiermit an ihre finanzielle Belastungsgrenze.
Das Verzichtsangebot soll die von der Corona-Pandemie schwer belastete Fluggesellschaft unterstützen. Nach drei Quartalen hat der Kranich einen Verlust von 5,6 Milliarden Euro angehäuft. Pro Monat verliert die Airline 350 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der Flotte steht dauerhaft auf dem Boden und aufgrund des zweiten Lockdowns sollen nochmal 125 Jets gegroundet werden. Konzernchef Carsten Spohr hält 27.000 der weltweit 138.000 Arbeitsplätze für überflüssig. Im Sommer wurde die Lufthansa vom Staat mit insgesamt neun Milliarden Euro aufgefangen, jedoch muss die Fluggesellschaft den Sparkurs weiterhin aufrechterhalten. Die Nachricht vom Impfstoff stellte einen Lichtblick dar. Der potenzielle Impfstoff beflügelte auch den Aktienkurs des Kranichs, der dementsprechend in die Höhe geschossen ist. Durch die Wandelanleihen floss das Geld in Höhe von 600 Millionen Euro in die Kassen des Konzerns ein.
Fazit zu den Einsparungen der Lufthansa-Piloten
Alle Fluggesellschaften haben dieses Jahr mit großen Verlusten zu kämpfen. Es muss in allen Ecken gespart werden. Die Krise macht auch vor der größten deutschen Fluggesellschaft keinen Halt. Bereits im April haben die Piloten bei Lufthansa, Lufthansa Cargo, Germanwings und Lufthansa Aviation Training ein Unterstützungspaket geschnürt und der Airline einen Krisenbetrag in Höhe von 155 Millionen Euro bereitgestellt, um die Personalkosten senken zu können. Nun folgte darauf ein weiteres Angebot, das bis Mitte 2022 weitere 450 Millionen einsparen soll. So will die Gewerkschaft einen Kündigungsschutz erreichen, denn derzeit stehen bis zu 1000 Arbeitsteilen auf dem Spiel. Jetzt muss die Gewerkschaft auf eine Antwort warten. Wie sich die Lufthansa entscheidet, wird sich zeigen.