Der Herbst hat Europa fest im Griff. So wandelbar wie die Jahreszeit ist, so wechselhaft ist auch ihr Wetter. Bereits vor einigen Tagen wurde das Orkantief “Ciaran” angekündigt. Nun trifft das Tief auf die Westküste Großbritanniens und Frankreichs und sorgt für Reise-Chaos.

Während es im Osten Europas und insbesondere in Deutschland noch weitestgehend trocken, wenn auch stürmisch, bleibt, sorgt ein neues Orkantief an vielen Küstenregionen Westeuropas für Flug- und Zugausfälle und diverse Schäden. Besonders stark betroffen ist die nordfranzösische Küste sowie Belgien und die Niederlande. Aber auch im Süden Englands und in einigen Teilen Deutschlands – insbesondere an der Nord- und Ostseeküste – warnen die örtlichen Wetterdienste vor starken Sturmböen. Fährverbindungen in den betroffenen Ländern sind vorerst eingestellt. Doch auch Zug- und Flugverbindungen wurden vorsorglich gestrichen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Wir geben Euch einen Überblick, welche Verbindungen im Reiseverkehr betroffen sind.

Überflutungen & Böen von bis zu 160 Km/h

Unbeständigkeit. So könnte man die Wetterlage in Herbst besonders in Europa derzeit kaum treffender umschreiben. Mit starken Windböen, heftigen Regenfällen und erheblichen Sturmschäden bringt Tief Ciaràn nach 2021 auch in diesem Jahr wieder meteorologische Herausforderung mit sich. Aktuell fegt das Orkantief über weite Teile Westeuropas hinweg. Betroffen sind viele Küstenregionen Frankreichs, aber auch Belgien, die Niederlande, der Südwesten Englands und Deutschland. Nicht nur Schäden an Gebäuden, Bäumen und Stromausfälle sind zu erwarten. Schon jetzt sorgt Ciaràn auch für Zug- und Flugausfälle.

Sturm Park Hohe Wellen
Hohe Wellen & umgestürzte Bäume sorgen in Westeuropa für Chaos

Am schlimmsten ist die Lage derzeit in Frankreich, wo mit zehn Meter hohen Wellen und Jahrhundert-Winden gerechnet wird. 1,2 Millionen Haushalte in Frankreich sind bereits ohne Strom. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahnstrecken und das Tief zieht in diesen Stunden weiter nach England und Deutschland. Wie RND berichtet wurde für Südengland bis nach London sogar eine Tornado-Warnung ausgerufen. Fährverbindungen über den Ärmelkanal, zwischen Frankreich, Belgien, den Niederlanden und England, gibt es aufgrund der rauen See und hohen Wellen keine.

In zwei französischen Departements gilt die höchste Unwetterwarnstufe, also rot. In 24 weiteren steht die Ampel auf Orange. Während der Zugverkehr in der Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und in Centre Val de Loire eingestellt wurde, kommt es aufgrund durch umgestürzter Bäume auch auf Strecken nach Paris zu Einschränkungen und Verspätungen.

Die derzeitige Lage in England

Nachdem Orkantief Ciaràn bereits in Frankreich schwere Schäden verursacht hat, zieht der Sturm weiter nach England. Bereits im Vorfeld haben British Airways und KLM tausende Flüge von und nach Großbritannien gestrichen. Mit weiteren Annullierungen ist in den kommenden Stunden und Tagen sowie aufgrund der bestehenden Tornado-Warnung von Wales bis London zu rechnen.

Die derzeitige Lage in den Niederlanden

Wie in England haben auch die Niederlande bereits heute früh Flüge gestrichen. So finden ab heute Nachmittag keine Flüge mit KLM von und zum Flughafen Amsterdam-Schiphol statt, wie eine lokale Nachrichtenagentur verlauten lässt. Seit elf Uhr gilt auch hier Warnstufe orange sowie in den Küstengebieten Nordhollands und Südhollands.

Flugverspaetung KLM Sturm Niederlande
KLM strich Flüge von und nach Amsterdam für heute

Betroffen sind auch einige Flugverbindungen diesen Nachmittag nach Rotterdam. Im Allgemeinen empfehlen die Behörden der betroffenen Länder den Menschen heute zu Hause zu bleiben. Auch das Nachbarland Belgien hat derzeit mit Einschränkungen zu kämpfen. Dies gilt für den gesamten Zugverkehr an der Küste nach Frankreich ebenso wie für den Hafen in Gent, der komplett gesperrt wurde. Flugverbindungen nach Antwerpen werden nach Brüssel umgeleitet, wo es aufgrund der chaotischen Lage ebenfalls zu Verspätungen kommt. Geplant sind Ausfälle und Umleitungen noch bis morgen.

Flüge von Berlin nach Amsterdam betroffen

Doch auch in Deutschland ist die Wetterlage unbeständig. Der Deutsche Wetterdienst warnt bereits seit den frühen Morgenstunden vor starken Sturmböen vorwiegend an der Nord- und Ostseeküste, aber auch im Harz. Daher fährt auch die Brockenbahn nicht. Betroffen ist auch der Zugverkehr im größten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hier sorgten umgestürzte Bäume für weitere Verspätungen im Zugverkehr zwischen Euskirchen, Remscheid, Mönchengladbach/Viersen und Dorsten.

Flughafen Berlin Brandenburg
Auch am BER kommt es zu massiven Verspätungen

Auch in Deutschland kommt es an einigen Flughäfen zu Verspätungen und Ausfällen. Am Berliner Hauptstadtflughafen BER etwa wurden heute Vormittag acht Verbindungen nach Amsterdam gestrichen, darunter vier Starts und vier Landungen. Noch immer ist die Lage angespannt und weitere Flüge ab Berlin, wie nach Paris, Venedig, Teneriffa oder Wien können nur mit Verspätung starten. Auch Landungen, darunter der Air France Flug AF1734 haben massive Verspätungen. Ursprünglich wurde die Maschine bereits für 11:30 Uhr erwartet, nun soll sie gegen 16 Uhr in Berlin ankommen, wie der Webseite des BER zu entnehmen ist.

Traurigerweise vermeldeten Frankreich und auch Deutschland bereits erste Todesopfer durch den Sturm. Entwarnung gibt es zwar zum Wochenende hin, doch ist weiter mit viel Regel und starken Windböen – vor allem an der Ostseeküste zu rechnen.

Fazit zu den Folgen durch Orkantief “Ciaran”

Insbesondere der Westen Europas sollte heute und morgen lieber zu Hause bleiben, denn hier wütet derzeit Orkantief “Ciaran”. In den frühen Morgenstunden traf der Sturm bereits auf die Westküste Frankreichs. Millionen Haushalte sind ohne Strom, Zugverbindungen sind unterbrochen, Leitungen beschädigt und der Sturm hat zugleich Auswirkungen auf den gesamten Europäischen Flugverkehr. Neben umgeleiteten Flügen nach Nantes, strichen auch British Airways und KLM zahlreiche Verbindungen nach Amsterdam, Antwerpen oder London. Aktuell wütet Ciaran im Süden Englands und an Deutschlands Küste und im Mittelgebirge. Eine Entwarnung ist für das Wochenende vorhergesagt, doch bis das Reise-Chaos behoben ist, kann es wohl noch bis nächste Woche dauern.

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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