In Österreich fährt die Regierung in diesen Tagen zweigleisig. Obwohl die Zahlen höher sind, als in Deutschland, wird der Lockdown gelockert. Gleichzeitig wird die Einreise jedoch erschwert.

Bereits zum vergangenen Wochenende gab Österreich bekannt, seine Einreisebestimmungen zu verschärfen, darunter fällt auch eine strenge Testpflicht für Pendler. Diese wurde nun konkretisiert, wobei im gleichen Atemzug auch Lockerungen innerhalb des Landes bekannt gegeben wurden, wie die tagesschau berichtet.

Österreich entschärft dritten Lockdown

Derzeit befinden sich viele Länder Europas in einem harten Lockdown. Neben Deutschland, ist auch Österreich Ende des letzten Jahres in einen harten Lockdown gegangen, der aber nun schrittweise gelockert werden soll. Ab dem 8. Februar dürfen alle Geschäfte unter strengen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen öffnen. Die Zahl der Kunden beschränkt sich hierbei, ähnlich wie zuvor auch in Deutschland, auf die Ladengröße, zudem muss eine FFP2-Maske getragen werden. Diese Pflicht führte Österreich zuvor in allen öffentlichen Verkehrsmittels ein, darunter auch auf Flügen der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines.

österreich, vienna

Neben den ohnehin geöffneten Lebensmittel- und Drogeriegeschäften dürfen in wenigen Tagen nun auch Museen, Zoos und Schulen wieder öffnen. Letztere gehen zwar wieder in den Präsenzunterricht über, jedoch im Rahmen eines Schichtsystems. Zudem sollen die Schüler regelmäßig getestet werden und ohne einen Test, wird das Homeschooling fortgeführt. Die Testpflicht gilt auch bei einem Friseurbesuch und ähnlichen körpernahen Dienstleistungen. Bei einem Termin ist ein negativer Coronatest vorzulegen. In diesem Zusammenhang wird auch die Ausgangssperre in Österreich gelockert und auf die Zeit zwischen 20 Uhr und 6 Uhr begrenzt. Tagsüber sollen sich auch wieder Angehörige zweier Haushalte treffen dürfen. Dennoch mahnt Österreichs Kanzler Kurz:

Bitte verstehen Sie diese punktuellen Lockerungen nicht als Entwarnung. Der sicherste Weg wäre es, im Lockdown zu verharren.

Sebastian Kurz, Bundeskanzler Österreich

Sollten die Fallzahlen also wieder steigen, werden die Lockerungen umgehend zurückgenommen. Derzeit liegt die sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner bei 105, höher als in Deutschland. Über Öffnungen der Hotellerie und Gastronomie soll zudem am 15. Februar entschieden werden.

Einwöchige Testpflicht für Pendler

Nachdem sich die EU vergangenen Freitag gemeinschaftlich auf strengere Reisebeschränkungen geeinigt hat, gingen die Restriktionen in einigen Ländern über die Einführung der Hochrisikogebiete hinaus. So führte Deutschland einen Einreisestopp aus sieben Ländern ein und Portugal schloss vorerst seine Grenzen für Ein- und Ausreisende. Auch Österreich gab zuletzt bekannt, seine Einreisebestimmungen zu verschärfen, die anders als bei anderen Grenzstaaten, insbesondere auch für Pendler gelten sollen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober gab an, dass auch Pendler einmal in der Woche einen negativen Corona-Test bei der Einreise nach Österreich vorweisen müssen. Das Testergebnis darf dabei nicht älter als 72 Stunden sein. Inwieweit die Einreise für touristische Reisende aufgrund der inländischen Lockerungen in naher Zukunft gelockert wird, ist derzeit noch offen.

Fazit zu den Coronamaßnahmen in Österreich

An Lockerungen ist in Europa in vielen Ländern derzeit gar nicht zu denken. Zuletzt gab Portugal bekannt, seine Grenzen für alle nicht notwendigen Reisen zu schließen und auch Deutschland hat seine Grenzen zuletzt für sieben Länder geschlossen. An Lockerungen des harten Lockdowns denken derzeit nur wenige und auch nur dann, wenn die Zahlen weiter sinken. In Österreich sind die Fallzahlen aktuell höher, dennoch hat das Land beschlossen, ab dem 8. Februar ein Stück weit zur Normalität zurückzugehen. In wenigen Tagen darf der Handel wieder öffnen und auch Schulen führen den Präsenzunterricht wieder ein. Friseure dürfen ebenfalls öffnen, wenn der Kunde einen negativen Coronatest vorweist. Zudem könnte es auch bald Lockerungen für die Hotellerie und den Tourismus geben.

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Nebenbei studiert sie in Berlin Tourismusmanagement. Bei reisetopia möchte sie ihre Erlebnisse gerne mit Euch teilen!

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  • Klar. Hier sind die Zahlen deutlich tiefer. So schnell wie möglich alles öffnen. Die Menschen möchten wieder arbeiten und Geld verdienen. Auch reisen sollte ohne Tests und Quarantäne innerhalb der EU möglich sein. Man ist schließlich eine Gemeinde. Und wir sind doch alle Freunde. Da darf man keine Menschen ausgrenzen.

  • Österreich befindet sich bereits seit 3. November im harten Lockdown, nicht erst seit “Ende letzten Jahres”. (Nur der Handel durfte vor Weihnachten für 2 Wochen öffnen)

    • Hi Clemens, das ist am Ende natürlich eine Definitionsphase. Man spricht in Österreich aktuell ja vom “dritten” Lockdown – was bedeutet, dass man die Phase vor Weihnachten nicht mehr als solchen bezeichnet. Es ist sicherlich richtig, dass es auch davor scharfe Maßnahmen gab, dazwischen allerdings waren die Regeln eher nicht auf dem Niveau eines üblichen Lockdowns, daher die gewählte Formulierung.

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