Mit etwa zwei Jahren Verspätung will die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) ab 2024 mit neuem Design auf den Schienen von Bayern über Österreich nach Italien fahren.
Nicht ohne Grund gehört die Zugstrecke von München nach Italien zu den beliebtesten Auslandsrouten mit der Bahn und erfreut sich einer großen Nachfrage. Durch das steigende Interesse der Kunden, neuen Klimaschutzvorgaben und Fördergelder in Milliardenhöhe müssen Europas Verkehrsbetriebe handeln. So plant auch die ÖBB Investitionen in Milliardenhöhe, wie rnd berichtet.
Neue Nachtzug-Generation bereits ab Dezember auf den Schienen
Ab voraussichtlich April nächsten Jahres will die ÖBB modernere Nightjets von München über Verona nach Bologna und Rimini beziehungsweise von München nach Venedig in den Betrieb nehmen. Zunächst sollen acht Schnellzüge durch die neuste Generation ersetzt werden, die zurzeit von Siemens gebaut wird. Die neuen Railjets sind Teil eines Investitionspakets der ÖBB. So will das österreichische Verkehrsunternehmen bis 2030 insgesamt 330 neue Züge für über sechs Milliarden Euro beschaffen. Die neue Nachtzug-Generation soll schon ab nächsten Monat auf der Strecke von Wien und Innsbruck nach Hamburg unterwegs sein.
Die ÖBB sind europaweit Vorreiter im Nachtreiseverkehr und diese Marktführerschaft bauen wir weiter aus. International stärken wir unser Angebot mit weiteren Fernverkehrsverbindungen, unter anderem nach Deutschland, Slowenien, Polen und Frankreich.
Andreas Matthä, CEO ÖBB
Das Bordbistro bietet gerade einmal Platz für sechs Barhocker und weiteren sechs Sitzplätzen an Tischen. Gegen den kleinen Hunger helfen künftig mehrere Automaten mit Snacks und Heißgetränken. Einer der sieben barrierefreien Niederflur-Waggons beinhaltet sechs reservierte Stellplätze mit Fixier-Schlaufen für Fahrräder, Skier oder Snowboards.
Die neuen Schnellzüge verfügen jeweils über 500 verstellbare Sitzplätze, die sich in Großraumbereiche und kleine Abteile aufteilen. Große Tische, einklappbare Armlehnen und Induktions-Ladestationen für Handys und Tablets werden zum Standard. Auch kostenloses WLAN soll es künftig dann in jedem Zug geben. Nach Angaben des Herstellers Siemens sollen sich die Doppelsitze außerdem “mit einigen Handgriffen zu einer Art Sofa umbauen” lassen. In der ersten Klasse können Bahngäste der ÖBB Ambiente-Beleuchtung und Leder-Kopfstützen sowie kabellose Induktions-Lademöglichkeiten für mobile Geräte erwarten. An den unteren Seiten der Fenster ist hier zudem eine digitale Fahrt- und Wetteranzeige integriert.
Europaweite Investitionen in den Bahnverkehr
Dabei wird nicht nur von Österreich, sondern europaweit in neue Bahnen und das Schienennetz investiert. Darunter werden auch immer wieder neue Nachtzugverbindungen, wie beispielsweise mit der ÖBB von Berlin nach Paris oder auch mit dem SJ EuroNight von Berlin nach Stockholm, bekannt gegeben. So sollen in Frankreich zudem bald neue TGV-Modelle in viereinhalb Stunden von Paris an die Riviera fahren. Und der spanischer Bahnbetreiber Iryo hat kürzlich erst eine neue Route zwischen Alicante, Saragossa, Barcelona und Madrid eingeführt.
Auch wenn die neuen Züge ab München eingesetzt werden, gibt es allerdings auch ab anderen Städten in Deutschland die Möglichkeit nach Italien zu reisen. Der Hauptbahnhof in Frankfurt am Main sowie in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg bieten derzeit auch Verbindungen mit österreichischen Eurocity-Zügen nach Mailand.
Die Deutsche Bahn verfolgt ebenfalls große Pläne. Aktuell wird geplant etwa 60 Milliarden Euro in Züge, Bahnhöfe und Schienen zu investieren. Mit der Fertigstellung des großen Projektes rechnet der Regierungsbeauftragte für Bahnverkehr Michael Theurer jedoch nicht vor 2070. Nach und nach sollen allerdings Verbesserungen spürbar werden.
Auch mit der Deutschen Bahn kann man in andere Länder fahren. Und das aktuell sogar mit dem Deutschlandticket, denn rund um Deutschland gibt es Strecken in Grenzregionen, in denen Busse und Bahnen ins Ausland fahren. In unserem ausführlichen Guide stellen wir Euch die Ziele vor, die Ihr mit dem Deutschlandticket im Ausland bereisen könnt:
Fazit zu den neuen ÖBB-Zügen zwischen München und Italien
Die geplanten Investitionen und Modernisierungen im europäischen Schienenverkehr, insbesondere durch die ÖBB, signalisieren einen deutlichen Schritt in Richtung nachhaltigere Zugreisen. Die geplante Einführung moderner Schnellzüge mit verbesserten Annehmlichkeiten sollen weiterhin zu einer steigenden Nachfrage führen. Und auch wenn der Café- und Restaurantbereich eher kleiner ausfällt, verspricht die ÖBB höchsten Komfort auf der Bahnfahrt. Ab Frühjahr 2024 wird die neue Generation dann auch auf der Strecke von München nach Italien unterwegs sein.
Die aktuelle Züge die am Tag zwischen München und Italien fahren sind teilweiße fünfzig Jahre alt! Bei einem Tausch werden die hoffentlich auch pünktlicher. Verspätungen sind da völlig normal.