Es scheint als habe die Günstigairline Norwegian ihre schwerste Zeit vorerst überstanden. Im zweiten Quartal 2019 konnte die Airline erstmals den roten Zahlen entkommen und einen Gewinn verzeichnen. In den letzten Monaten hatte Norwegian dazu stark an der Strategie geschraubt. Offenbar mit Erfolg.

Ganze 64,5 Millionen Euro Überschuss im zweiten Quartal des Jahres 2019 konnte Norwegian einfliegen. Damit gelingt der Airline erstmals der Sprung in die Gewinnzone. Allein der Vorsteuergewinn habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr vervierfacht, gab die Geschäftsführung der Airline bekannt.

Geschäftsführer Kjos verlässt die Airline nach 17 Jahren

Ganz besonders dürfte das Noch-Geschäftsführer Björn Kjos freuen. Der 72-jährige verlässt die Airline in der nächsten Zeit nach 17 Jahren an der Spitze der Geschäftsführung. “Die Ergebnisse für das zweite Quartal zeigen, dass wir unsere Strategie, vom Wachstum zur Profitabilität überzugehen, konsequent umsetzen”, so Kjos in einer Stellungnahme zu den neusten Geschäftszahlen. Für ihn dürfte es auch ein persönlicher Triumph sein. Kjos ist einer der Gründer der Airline. Unter seiner Führung entwickelte sich die Airline vom Kleinbetrieb zur international bekannten Günstigairline mit mehr als 11.000 Mitarbeitern und über 160 Flugzeugen.

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Dass Norwegian nun der Sprung in die Gewinnzone gelingt, hängt mit der neuen Strategie der Airline zusammen. In den vergangenen Jahren setzte die Airline ununterbrochen auf Wachstum und fuhr so Jahr für Jahr Verluste ein. Im vergangenen Herbst und Winter wurde es sogar einmal kritisch um die Airline. Könne die Airline den Winter überstehen, sei sie sicher, hieß es damals. In den vergangenen Monaten konzentrierte man sich stattdessen auf Profitabilität. Strecken, die keinen Gewinn einbrachten, wurden gestrichen. Die geplanten Flugzeugneuanschaffungen wurden deutlich gedrosselt. Und das offenbar mit Erfolg.

Weiterhin große Schwierigkeiten wegen der Boeing 737 MAX

Doch neben den Sparmaßnahmen habe auch eine gute Buchungslage und hohe Auslastung für eine finanzielle Entlastung gesorgt. Besonders das Nordamerikageschäft der Airline floriert. Erst kürzlich berichteten wir, dass Norwegian etwa die meisten Passagiere nach New York bringt. Schwieriger ist dagegen das Europageschäft der Airline. Hier leidet Norwegian weiterhin unter dem Flugverbot für die 18 Boeing 737 MAX in der Flotte. Umplanungen seien entsprechend nötig. Den Schaden will man sich allerdings bei Boeing zurückholen. Dazu will die Airline rund 70 Millionen Euro Schadensersatz geltend machen.

Fazit zum ersten finanziellen Erfolg bei Norwegian

Für die Zukunft von Norwegian sieht es also nicht mehr ganz so unsicher aus wie noch vor einigen Monaten. Natürlich sind dies nur die Zahlen für ein Quartal, doch durch die neue Strategie ist ein Trend in Richtung Profitabilität erkennbar. Wie vor einigen Tagen bekannt wurde, scheint das auch neue-alte Interessenten geweckt zu haben. Laut spanischen Zeitungsberichten plant der IAG Konzern (u.a. British Airways, Iberia) ein drittes Übernahmeangebot für Norwegian abzugeben – dieses Mal über 1,2 Milliarden Euro.

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