Nach einem Jahr gezeichnet von Airline-Krisen und -Pleiten gibt es auch im Schlussspurt zu 2019 noch eine Airline, welche die Luft anhält. Nach der Odyssee um WOW Air, der Pleite von Primera Air und weiteren Airlines deren Zukunft nicht sicher ist, befürchten manche Ähnliches bei Norwegian Air Shuttle.

Diverse Portale haben in den vergangenen Wochen vermutet, dass Norwegian noch dieses Jahr den Flugbetrieb einstellen müsste, als Grund wurden Probleme mit der Finanzierung genannt. Die Airline hat über die Feiertage deshalb ein eigenes Statement veröffentlicht und nun nochmals nachgelegt: Alles sei in Ordnung und die Finanzierung würde stehen.

Defekte Boeing 787 und ein teurer Airbus A380

Norwegian ist einer der Begründer des Segments für Low-Cost-Flüge auf der Langstrecke und eine der wenigen wirklich erfolgreichen Airlines in diesem Segment. Auch die Erweiterung des Streckennetzes nach Südamerika wurde als wichtiger und erfolgbringender Schritt gesehen. Selbst mit den Problemen der Rolls-Royce Triebwerke an der Boeing 787 im Frühjahr 2018 schien Norwegian erfolgreich umzugehen, jetzt werden die enormen Kosten hierfür aber sichtbar: Nachdem die amerikanischen Flugzeuge nicht fliegen durften, musste Norwegian Flugzeuge bei anderen Anbietern mieten, so auch den A380, mit dem die Strecke von London nach New York, bedient wurde.

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Für das Ende 2018 und das Jahr 2019 wurde eine neue Unternehmensstrategie ausgelobt: #Focus2019, mit der die Airline Kosten reduzieren, Strecken neu bewerten und den Flugplan ändern will. In diesem Zuge sollen zwei Flugzeuge ausgeflottet werden, die Finanzierung für alle ab 2019 bestellten Flugzeuge sei aber gesichert. Wie genau die Pläne der Airline aussehen, ist bisher aber nicht bekannt, die angekündigten neuen Strecken sollen aber aufgenommen werden. Nur bei den bestehenden Routen würde eine Neubewertung stattfinden und Kapazitäten würden verschoben werden. So sollen bis zu 230 Millionen US-Dollar eingespart werden.

Woher kommen die Gerüchte um eine Norwegian Pleite?

Wie sind die Gerüchte über Finanzierungsprobleme beim Norwegischen Low-Cost-Carrier überhaupt aufgekommen? Nach Norwegischen Gesetzen muss eine Airline 1.500.000.000 Norwegische Kronen, also rund 15 Millionen Euro, an Unternehmenswerten besitzen. Gerüchten zufolge würden die Kosten der Dreamliner-Probleme, steigende Kerosin-Preise und die weltweite Expansion dazu führen, dass das Unternehmen unter diese Grenze fallen könnte. Weitere Berichte darüber, dass die Airline an einem Joint Venture zur Flugzeug-Finanzierung interessiert sei, auch um die Probleme mit ihren Flugzeugkosten zu lösen, haben weiteres Öl ins Feuer gegossen.

Die Bestrebungen das Joint Venture einzurichten, wurden von Norwegian nun offiziell bestätigt, und sollen Teil der neuen Strategie für 2019 sein. Weitere Details sollen Anfang 2019 veröffentlicht werden.

Fazit zu den Kürzungen bei Norwegian

Wie genau die Kürzungen für Airline-Passagiere spürbar werden, bleibt abzuwarten. Dass die Miete des Airbus A380 und der anderen Ersatz-Flugzeuge sowie die Expansion mit hohen Kosten verbunden sind, war zu erwarten. Wir dürfen gespannt sein, aber zunächst werden die Flugzeuge mit der roten Spitze weiter fliegen. Einzig das Streckennetz könnte sich im neuen Jahr ein wenig verändern.

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Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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