Wie schnell sich die Situation aufgrund der Corona-Krise verändern kann, zeigt das aktuelle Beispiel der Low-Cost-Airline Norwegian, wo noch vor wenigen Tagen zunächst “nur” 40 Prozent aller Flugzeuge am Boden bleiben und gut die Hälfte der Mitarbeiter entlassen werden sollte. Nun kommt es doch weitaus schlimmer für die Airline und ihre Beschäftigten.
90 Prozent der Mitarbeiter werden entlassen
Wie die Günstig-Airline nun bekannt gab, werden rund 85 Prozent aller Flüge gestrichen und absolut erschlagende 90 Prozent der gesamten Mitarbeiter entlassen, zumindest temporär. Aufgrund der stagnierenden Nachfrage und neuer Reisebeschränkungen durch die Behörden weltweit hat Norwegian angekündigt, dass die Airline die meisten Flüge nach und nach streichen und die große Mehrheit seiner Mitarbeiter vorübergehend entlassen wird. Das Unternehmen hofft, seinen Zeitplan diese Woche so weit wie möglich einzuhalten, um sicherzustellen, dass die Fluggäste nach Hause zurückkehren können. Die Fluggesellschaft arbeitet dabei auch mit den Behörden zusammen, um Flüge für gestrandete Passagiere zu arrangieren.
Zwar wurde keine genaue Zahl genannt, aber die meisten Flugzeuge der Günstig-Airline werden geparkt und Norwegian muss mehr als 7.300 Mitarbeiter entlassen, was 90 Prozent der Belegschaft entspricht. Darunter Piloten, Kabinenpersonal, Wartungspersonal und Verwaltungsangestellte. Die Verfahren für Entlassungen sind von Land zu Land unterschiedlich und Norwegian zudem ganz Low-Cost-Airline-typisch “kreative” Arbeitsverträge hat. Das Unternehmen befindet sich deshalb in Gesprächen mit den Gewerkschaften, um zu entscheiden, wie die vorübergehenden Freistellungen am besten zu bewerkstelligen sind.
Klamme Airlines trifft Corona am schlimmsten
Norwegian hat bereits tausende von Flügen gestrichen. Seit dem 21. März wird die Airline hauptsächlich innerhalb Norwegens und zwischen den skandinavischen Hauptstädten fliegen. Einige europäische Flüge werden aber weiterhin durchgeführt, während alle Interkontinentalflüge gestrichen werden, mit Ausnahme der Flüge zwischen Skandinavien und Thailand, die bis Ende März bestehen bleiben sollen.
Norwegian hat seit einiger Zeit mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Kurz vor der Corona-Krise ging es für den Low-Cost-Carrier eigentlich wieder deutlich bergauf. Nun gibt es Vermutungen darüber, dass die aktuelle Situation für Norwegian das endgültige Aus bedeuten könnte, schließlich ist die Krise auch für die ganz “großen” Airline ein absolutes Desaster und Fluggesellschaften, die vor Monaten noch in einer guten finanziellen Lage waren, laufen Gefahr, innerhalb weniger Monate bankrott zu gehen, sodass die Situation für eine Fluggesellschaft, die bereits knapp bei Kasse waren, natürlich noch schlimmer ist.
Doch gibt es einen Silberstreif für Norwegian am Horizont, insofern die Regierungen die klammen Fluggesellschaften tatsächlich zu Genüge unterstützen werden. Vermutlich profitiert die Airline in gewisser Weise sogar davon, dass sie ihre Flugzeuge am Boden halten können und aktuell ist das Management Norwegians nach eigener Aussage sehr zuversichtlich, was staatliche Finanzhilfen angeht.
Fazit zur Situation bei Norwegian
Norwegian dürfte eine der Airlines sein, die sich aufgrund ihrer aktuellen Lage sowieso schon in einer sehr schwierigen Situation befunden haben. Nun kommt die Krise um das Coronavirus noch hinzu, sodass nur noch zehn Prozent der Mitarbeiter für den Moment verbleiben und nur vereinzelte Flugverbindungen weiter durchgeführt werden. Dennoch scheint das Management aktuell noch recht optimistisch, dass es eine finanzielle Unterstützung seitens des Staates gibt. Die nahe Zukunft wird Klarheit schaffen.
Ich hätte einen Rückflug am 16. März in Los Angeles nach Paris gehabt. Am 9. März wurde der Flug storniert. Da noch die Route am selben Abend und am nächsten Tag bedient wurde, wollte ich mich umbuchen lassen im Internet, per Email, Telefon und direkt am Flughafen. Airline verwies mich auf den Reiseveranstalter. Der Reiseveranstalter an die Airline. Alles hat nicht geklappt obwohl Plätze frei waren. Schlussendlich sagte man mir am16., dass man nichts anbieten könnte außer das Ticket für den Rückflug zu erstatten. Ich musste auf meine eigene Faust am 16. eigenständig einen teueren 28h Flug organisieren um zurück zu kommen. Das ist eine glatte Lüge, dass die Airline sich um die gestrandeten Passagiere sich kümmert. Sowas habe ich noch nie erlebt…
Wir haben für den 28.4 bis 28.5.2020 nach Torrox den Flug gebucht. Hätten schon im Oktober 2019 bezahlt und bezahlt. Am16. 3 worden der Flug schorniert. Habe bis heute keine Geld bekommen.