Laut einer Untersuchung wurden 702 internationale Flugrouten auf ihre Einschränkungen im Vergleich zum Beginn der Pandemie geprüft – dabei hat sich der Anteil nochmals deutlich erhöht.
Während die Reisebranche zuversichtlich in den Frühling und Sommer 2021 blickte, werden weltweit Einreisebeschränkungen eingeführt oder verschärft. Ein Vergleich von 702 internationalen Flugrouten und deren Aus- und Einreisebestimmungen hat ergeben, dass der Anteil der eingeschränkten Routen im Vergleich zum Beginn der Pandemie nochmals deutlich gestiegen ist, wie wiwo.de berichtet.
Anteil rund 20 Prozentpunkte höher als zum Beginn der Pandemie
Zuversicht machte sich bei Unternehmen der Reisebranche und Reisefreudigen gleichermaßen breit, als die ersten Impfungen im vergangenen Jahr begonnen haben. Der Alltag im Februar zeigt, dass wir hinter den Erwartungen liegen. Während Länder weltweit die Einreisebestimmungen aufgrund der neuen Virus-Mutanten verschärfen, zeigen sich Fluggesellschaften immer noch positiv und erwarten eine Erholung des Reiseverkehrs im kommenden Sommer. Die aktuellen Zahlen stimmen jedoch wenig optimistisch. Dafür wurden insgesamt 702 internationale Flugrouten auf ihre Verfügbarkeiten geprüft. Davon können Passagiere auf mindestens 610 Routen nur eingeschränkt oder gar nicht reisen. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit Beginn der Pandemie nochmals deutlich erhöht.
Insgesamt liegt damit der Anteil um rund 20 Prozentpunkte höher als in der Frühphase der Coronakrise im April 2020. Zudem liegt er um 15 Prozentpunkte über dem zu Beginn des aktuellen Lockdowns im November – in Europa sogar deutlich höher als über dem im Rest der Welt. Mit verlängerten Lockdowns in den meisten europäischen Ländern bleiben die Aussichten damit auch konservativ. Durchgeführt wurde diese Untersuchung vom Datendienst Evidence Lab der Schweizer Großbank UBS. Die Tendenz ist dabei klar: Immer mehr Flugrouten unterliegen in Europa Reisebeschränkungen. Während die Zahl der eingeschränkten Routen in unserer Region in Richtung 90 Prozent steigt, beträgt sie global gesehen circa 80 Prozent, in Asien sind es 78 Prozent.
Alle Einschränkungen betrachtet
Bei der Untersuchung wurden alle möglichen Einschränkungen betrachtet. Von Reisewarnungen über die Einreiseanmeldung und Pflicht vor oder nach dem Flug einen Coronatest zu absolvieren bis zu einer Zwangsquarantäne, auch bei Vorlage eines negativen Testergebnisses, wurden alle Parameter berücksichtigt. Während der größte Reisekonzern TUI noch zuletzt zuversichtlich mit steigenden Anfragen- und Buchungszahlen in das Jahr 2021 blicken konnte, sorgen die verschärften Einreisebeschränkungen mittlerweile für viele Ängste und Unsicherheiten – Strafen bei Nichtbefolgung der Maßnahmen sorgen genau dafür.
Mittlerweile wieder stärker kritisiert werden die Einstufungen der Regierungen. In Großbritannien und Deutschland beispielsweise wird erneut nicht mehr nach einzelnen Regionen unterschieden. Während die Fallzahlen auf den Kanarischen Inseln weiterhin niedrig sind, gelten sie genauso als Risikogebiet wie das gesamte Land Spanien. Eine Differenzierung wäre notwendig, da meistens die Ballungsräume und Metropolen in den sonst beliebten Reiseländern für hohe Infektionszahlen sorgen würden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rief zuletzt sogar die Bürger dazu auf, mit den Buchungen für den Sommerurlaub noch zu warten und weitere Entwicklungen zu beobachten – ein schwerer Schlag für die gesamte Reisebranche. Immerhin reagieren einige Fluggesellschaften auf die bestehenden Reisebeschränkungen. Während US-amerikanische Fluggesellschaften in ihren Apps alle Vorbereitungen für internationale Reisen implementieren, hat auch hierzulande die Lufthansa erneut Maßnahmen getroffen und die Umbuchungsgebühren bis Ende Mai aufgehoben.
Fazit zu den Untersuchungen der internationalen Flugrouten und Reisebeschränkungen
Das Gefühl vieler reisebegeisterter Menschen dürfte sich mit dieser Untersuchung wohl bestätigen. Der überwiegende Teil der internationalen Flugrouten ist nur mit strikten Einreisebestimmungen zu absolvieren, wenn überhaupt. Dennoch ist der Blick auf die Zahlen immer wieder überraschend. Fluggesellschaften müssen weiterhin an der Hoffnung festhalten, dass die Regierungen weltweit für eine schnelle Verteilung des Impfstoffes sorgen. Nur dann ist nach Ansicht der Branche das uneingeschränkte Reisen wieder schnell und unkompliziert möglich. Viele Maßnahmen werden dafür bereits seitens der Fluggesellschaften getroffen.