Die Lufthansa erweitert während der Corona-Pandemie den Flugplan um ein weiteres interessantes Ziel – die Falklandinseln. Für Forscher soll eigens ein ganz besonderer Sonderflug eingerichtet werden – der am morgigen Sonntag abheben soll!
Aufgrund der Corona-Pandemie müssen Forscher auch auf anderen Gebieten erfinderisch werden. Damit diese zur Antarktis gelangen, wird die Lufthansa einen Sonderflug auf die Falklandinseln durchführen, wie flugrevue.de berichtet. Damit plant die Fluggesellschaft wohl einen ihrer besonderen und gleichzeitig einen der längsten Flüge ihrer Geschichte.
Update: Wie die Lufthansa bekannt gab, soll der Flug am morgigen Sonntag in Richtung Antarktis abheben!
Nonstop von Hamburg auf die Falklandinseln
Die Lufthansa wird für den Transport von Forschern des Alfred-Wegner-Instituts einen Sonderflug von Hamburg zu den Falklandinseln nahe der Antarktis durchführen am morgigen Sonntag, den 31. Januar, durchführen. Zum Einsatz wird dafür ein Airbus A350-900 kommen, welcher nonstop einen der längsten Flüge der Lufthansa-Geschichte bestreiten wird. Nötig ist dieser Transport vor allem auch wegen der aktuellen Corona-Pandemie. Wegen weltweiter Reisebeschränkungen können die Forscher aktuell nicht auf herkömmliche Reiserouten in die Antarktis gelangen.
Regelmäßig lösen sich Forscher in der Antarktis ab. Der Transport dahin wird meist durch Flüge über Südafrika gelöst. Vor allem diese Flüge sind aktuell aber ausgesetzt, weshalb die Forscher eine Alternative benötigen. Auch auf die Flüge der britische Royal Air Force RAF, die regelmäßige Flüge zu den Falklandinseln durchführt, können sie wegen geltender Reisebeschränkungen nicht zurückgreifen. Vor allem diese Route ist typischerweise bei Forschern aber auch Touristen gleichermaßen beliebt und führt mit Zwischenstopp zum Flugplatz Mount Pleasant.
Um sich vor Ansteckungen mit dem Corona-Virus zu schützen, haben sich die gesamte Crew (bestehend aus 18 Mitgliedern) sowie alle Passagiere bereits vorab in Quarantäne begeben. Das und die Idee eines Nonstop-Fluges sind essenziell, um die Forscher sicher in die Antarktis zu bringen und um das Virus dort nicht einzuschleppen.
Längster Flug der Kranich-Geschichte startet morgen
Die Reiseroute wird von Hamburg aus mehr oder weniger direkt zur RAF Base Mount Pleasant führen und wird aktuell bei circa 13.500 Kilometern mit einer Flugzeit von 15 Stunden angesetzt. Ursprünglich sollte der Flug am 1. Februar stattfinden, wurde nun ab auf den 1. Januar vorverlegt. Unter der Flugnummer LH2574 soll der A350 planmäßig um 21:30 Uhr die besondere Reise beginnen und am 3. Februar als LH2575 wieder den Rückflug – diesmal mit Ziel München – antreten. Bereits am Sonntagnachmittag wird der A350 von Frankfurt in die Hansestadt überführt.
Wird der Flug planmäßig auf der RAF Base landen, werden die Forscher dort von einem Schiff in Empfang genommen und zur Forschungsstation weitertransportiert. Alternativ müssen wie auf allen Flügen mögliche Ausweichrouten und -flughäfen geplant werden, sollte sich beispielsweise die Wetterlage verändern. Dafür ist unter anderem Ushuaia in Argentinien geplant. Dieser Flughafen ist auch für Großraumjets ausgestattet.
Um den Flug angenehm zu gestalten, reisen die Passagiere in der Business Class und in der Sleeper’s Row. Hierzu wird in der Economy Class eine Sitzreihe mit einer Matratze, Decke und Kissen ausgestattet. Die A350-900 verfügt außerdem über eine Lichttechnik, die den Schlaf-/Nachtrhythmus unterstützt. So wurde eigens für diesen Flug die Kabinenbeleuchtung nochmals angepasst, so dass durch die Zeitverschiebung von vier Stunden nur ein minimaler Jetlag entsteht.
Lufthansa-Pressemeldung
Fazit zum Sonderflug der Lufthansa auf die Falklandinseln
Zugegeben handelt es sich bei dieser Route leider um keine ständige Erweiterung des Flugplans der Lufthansa. Dennoch darf die Fluggesellschaft damit einen der wohl spannendsten Flüge ihrer Geschichte ausführen. Hinzu kommt, dass die Forscher immerhin in den Genuss eines modernen Airbus A350 bei ihrer Reise kommen können und es wohl auch dadurch ein besonderer Flug für die Passagiere wird. Wir sind gespannt auf Eindrücke dieses Fluges.
Diese Aussage finde ich echt traurig – Zugegeben handelt es sich bei dieser Route LEIDER um keine ständige Erweiterung des Flugplans der Lufthansa. — denn schlimm genug, dass in der Antarktis meines Wissens eine Landebahn für den Verkehr mit normalen Maschinen geplant ist. So spannend die Antarktis mit Sicherheit ist, so traurig ist es, wenn die Menschenmasse meint, überall ihre Spuren zu hinterlassen, was ja leider teilweise rücksichtlos erfolgen wird.
Also – wie bei Allem ein Für und ein Wieder.
Der Ausweichflughafen ist Ushuaia nicht Punta Arenas. 🙂
Danke für den Hinweis – in der Tat hat die Lufthansa den Ausweichflughafen noch einmal geändert. Ich habe das im Artikel angepasst!
Die Überschrift des Beitrages ist falsch, denn die Falkland-Inseln liegen nicht in der Antarktis, sondern gehören geographisch zu Südamerika (https://de.wikipedia.org/wiki/Falklandinseln).
Hi Udo, das ist in der Tat richtig – ich habe das entsprechend angepasst. Der Zweck ist zwar mit der Antarktis verbunden, der Flug selbst führt aber natürlich nicht in die Antarktis, sondern auf die Falklandinseln.
Danke für diesen interessanten Beitrag. Freut mich, dass wir (unsere Regierung) uns auch über solche Dinge Gedanken machen. Diese Forschungen in der Antarktis (und auch die in der Arktis) sind wichtig! Ich war selbst schon mehrmals in der Antarktis und die Anreise hat immer mindestens 2Tage gedauert und über mind. 3 Flughäfen geführt! Ich habe auch schon Notfall-Rücktransporte aus der Antarktis erlebt… Nicht auszudenken was ein eingeschleppter Virus dort alles anrichten würde. Guten Flug! Wäre gerne dabei!
Der Steuerzahler zahlt sowieso. Und was ist mit dem Lockdown? Ach stimmt, es sind bestimmt Klima Retter!
Was hat das mit einem Lookdown zu tun. Ich fliege auch regelmäßig. Will schließlich das Leben genießen. Und gut das der Flug ab Hamburg geht. Es macht Sinn das Lufthansa in Zukunft häufiger ab Hamburg fliegt. Frankfurt und München sind deutlich kleinere Städte.
@Tobias: …deutlich kleinere Städte, aber nun mal mit deutlich größeren Flughäfen.
Ich weiß natürlich, dass die einschlägigen deutschen Meeresforschungsinstitute an den norddeutschen Küsten sitzen und aus Gründen der Kontaktreduzierung ein Nonstopflug mit möglichst kurzer Anreise notwendig ist. Auch wenn man nach immerhin anderthalb Stunden Flugzeit von oben den Münchenern zuwinken kann.
Du bist übrigens immer wieder ziemlich großzügig mit dem “das Leben genießen” – künstlich beatmet auf der Intensivstation ist ja auch eine erholsame Erfahrung.
@Baser: Natürlich werden solche Forschungsreisen und -aufenthalte vom Staat und damit deinen Steuergeldern bezahlt. Ohne Forschung würden wir vermutlich noch auf irgendwelchen Bäumen hausen.
Das sind keine Spaß- und Partyreisen, sondern lange im Voraus geplante wissenschaftliche Expiditionen. Die selbstredend (wie oben beschrieben) strengsten Hygieneregeln unteliegen, schließlich wird man sich lange Monate dort aufhalten, und der nächste Rettungswagen ist etliche tausend km weit weg.
@ Ralf…..durch Autounfälle liegen auch viele Menschen im Krankenhaus. Trotzdem fahre weiter Auto. Warum soll ich deswegen mein Leben einschränken. Und ich bezahle die Politiker. Also muss ich auf sie nicht hören. Aber zum Thema hier…Trotz größerer Flughäfen ist es normal das Hamburg sonst von Lufthansa ignoriert wird. Ist schon fast Diskriminierung. Auch wenn die Forscher aus dem Norden kommen. In Zukunft hoffe ich das Lufthansa vermehrt wieder Hamburg aufliegt.