Anlässlich der bislang gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zeigt sich die Lufthansa entschlossen, noch diese Woche eine Einigung zu erzielen.
Arbeitsproteste wollen bei der Lufthansa Group kein Ende nehmen. Auch diese Woche werden Passagiere wieder von streikbedingten Einschränkungen im Flugverkehr geplagt. Indessen fordert der Kranich die Gewerkschaften auf, zurück an den Verhandlungstisch zu kehren. Noch in den nächsten Tagen sollen Tarifergebnisse erzielt werden, wie aero berichtet. Ob der Konzern damit recht behält, bleibt abzuwarten.
Kurzfristige Lösung möglich
Anlässlich der abermals erwarteten Flugausfälle und Einschränkungen wegen des laufenden Streiks des Lufthansa- und Lufthansa CityLine Kabinenpersonals wandte sich Michael Niggemann, Personalvorstand der Lufthansa, an die Gewerkschaften. Er forderte die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Aus seiner Sicht liegen Tarifforderungen und Angebote nicht mehr weit voneinander entfernt. Unter dieser Annahme erklärte er den Konzern für verhandlungsbereit, um zu einer kurzfristigen Lösung zu finden. Schließlich betonte er:
Wir haben sowohl bei ver.di als auch bei UFO gute, weitreichende Angebote gemacht, beide mit Gehaltssteigerungen um rund zehn Prozent.
Michael Niggemann, Personalvorstand der Lufthansa
Neue Verhandlungstermine wurden indessen festgemacht. Bereits morgen sollen die Gespräche mit der Gewerkschaft ver.di fortgesetzt werden. Niggemann ist optimistisch, in den kommenden Tagen eine Einigung zu erzielen:
Wir werden mit ver.di morgen und übermorgen verhandeln, wir haben ein unseres Erachtens gutes Angebot vorgelegt. Morgen und übermorgen gilt es da Lösungen zu finden.
Michael Niggemann, Personalvorstand der Lufthansa
Bisherige Tarifangebote der Lufthansa konnten ver.di jedenfalls nicht überzeugen. Schließlich wurden sowohl die Lufthansa Mainline als auch die Tochtergesellschaft Lufthansa CityLine von der Flugbegleitergewerkschaft UFO zu einer Urabstimmung aufgerufen. Erst vor wenigen Tagen wurde das Ergebnis bekannt: Eine klare Mehrheit von 96 Prozent der Beschäftigten sprach sich für Streiks aus.
Auch in Hinblick auf die Uneinigkeit zwischen der Lufthansa und UFO betonte Niggemann:
Streik bringt keine Lösung, Lösungen gibt es nur am Tariftisch.
Michael Niggemann, Personalvorstand der Lufthansa
Proteste bringen Flugverkehr zum Stocken
Die Arbeitsniederlegung des Lufthansa- und Lufthansa CityLine Kabinenpersonals ist inzwischen angelaufen. Heute rechnete der Kranich mit 600 Flugausfällen in Frankfurt und morgen mit 400 gestrichenen Flügen in München. Aktuellen Flightradar24-Daten zufolge sieht es am größten Flughafen Deutschlands wirklich schlecht aus. In München scheinen zumindest heute noch viele Lufthansa-Flüge abzuheben.
Reisende müssen auch weiterhin auf Einschränkungen eingestellt bleiben. Welche Fluggastrechte Ihr bei Annullierung Eures Fluges habt, könnt Ihr uns unserem Guide nachlesen:
Fazit zum Einigungs-Vorhaben der Lufthansa
Lufthansa Personalvorstand, Michael Niggemann, zeigt sich optimistisch in den kommenden Tagen einen Tarifabschluss mit der Gewerkschaft ver.di zu erzielen. In seiner Wahrnehmung liegen die Angebote der Lufthansa nicht mehr weit von den Forderungen der Gewerkschaft entfernt. Neue Verhandlungstermine mit ver.di wurden indessen einberaumt. Wann mit UFO weiterverhandelt wird, ist noch nicht bekannt. Es bleibt spannend, was sich in den nächsten Tagen tun wird.
