Der deutsche Flag-Carrier pausiert überraschenderweise die Pläne zur Inbetriebnahme der Cityline 2.0.
Nachdem die Lufthansa im Frühjahr noch für Wirbel sorgte, da eine neue Fluggesellschaft gegründet wurde, die – in Konformität zu den Zielen, die Spohr bereits vor einem Jahr ankündigte – das Geschäft der Cityline übernehmen sollte, rudert man nun zurück. Die neue Fluggesellschaft soll nun vorerst nicht an den Start gehen, wie aero berichtet. Alle Hintergründe und die neusten Informationen, teilen wir Euch im Folgenden mit.
Lufthansa Cityline 2.0 – was war der Plan?
Die Lufthansa hatte im Mai für Verwirrung und mitunter auch Irritation, vor allem bei den Angestellten im Cockpit gesorgt, als bekannt wurde, dass man bereits eine neue Fluggesellschaft gegründet und im Handelsregister hatte eintragen lassen. Diese sollte Zubringerflüge an die beiden Haupt-Drehkreuze München und Frankfurt durchführen und würde somit der ursprünglichen Cityline-Operation Konkurrenz machen.
Später stellte sich heraus, dass die Cityline 2.0, wie die Flugverkehrsbetrieb München GmbH anschließend getauft wurde, ihre Vorgängerin in absehbarer Zeit ersetzen sollte. Für die Piloten der Airline waren in dieser Ankündigung der Stellenabbau und auch tarifliche Probleme, die zu dieser Zeit ebenfalls zum ersten Mal bei Eurowings Discover aufkamen, immanent. Nun scheint sich die Situation allerdings vorerst zu beruhigen, denn die Lufthansa Group kündigte kürzlich im Zuge der tariflichen Einigung mit den Swiss-Piloten an, die Pläne hinsichtlich Cityline 2.0 zunächst nicht weiter zu verfolgen.
Was wurde beschlossen?
Die Lufthansa hat der internen Kommunikation mit den Piloten zufolge nun vorerst festgesetzt, dass man die Inbetriebnahme der zweiten Cityline zumindest zeitlich verschieben werde. Demnach soll wohl bis zum 30. Juli des nächsten Jahres kein Cockpitpersonal für die neue Fluggesellschaft eingestellt werden, Trainings finden also ebenfalls nicht statt. Die Planung, die für die neue Airline eine rund 40 Maschinen starke Flotte vorsah, wird zunächst auf Eis gelegt.
Im Zuge dessen stellt die Lufthansa Group ebenfalls in Aussicht, die im Dezember des vergangenen Jahres aufgekündigte Flottenzusage zu restituieren. Damit wäre ein weiteres zentrales Anliegen der Piloten erfüllt, die noch im August zurückgewiesen wurde. Zudem sei die Lufthansa auch auf die Piloten der Eurowings Discover zugekommen, um die Möglichkeit einer Tarifregelung mit potenziellem Wechsel zur Lufthansa einzuräumen.
Fazit zum Kurswechsel der Lufthansa Group
Das Unternehmen gibt sich seit der Einigung mit den schweizerischen Piloten überraschend kompromissbereit. Den Eurowings Discover-Piloten wird eine tarifliche Regelung der Bezahlung angeboten, das befürchtete Lohn-Dumping durch die Umlagerung des Geschäftes der Cityline auf ihre Nachfolgerairline fällt ebenfalls erst mal aus. Ob die Änderung des Kurses mit dem Anspruch, das eigene Image wieder aufzupolieren und einen besseren Service zu bieten, zusammenhängt`?
