Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen des nationalen und internationalen Flugverkehrs schickt Lufthansa zwei Drittel aller Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Kurzarbeit beginnt Angaben zufolge sofort.

Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff: Immer mehr Unternehmen haben mit Einnahmeausfällen zu kämpfen. Durch unter anderem die globalen Einreisebeschränkungen kommt der internationale Flugverkehr immer weiter zum Erliegen. Auch Lufthansa und dessen Tochtergesellschaften ziehen Konsequenzen aus diesen Entwicklungen.

Lufthansa schickt zwei Drittel der Belegschaft in Kurzarbeit

Wie wir die vergangenen Wochen berichtet haben, steht der Großteil der Flotte des Kranich-Konzerns aktuell am Boden. Viele Mitarbeiter haben kaum mehr Arbeit die anfällt, zudem hat die Airline mit erheblichen monetären Einbußen zu rechnen. Deswegen hat der Lufthansa Konzern für 87.000 der 138.000 Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt. Für die Mitarbeiter der Airline soll es eine Aufstockung des Gehalts auf vorerst auf 90 Prozent geben. Dies betrifft auch Flugbegleitern und das Bodenpersonal. Zum Vergleich: Deutschlandweit bekommen Arbeitnehmer in Kurzarbeit während der Krise 60-67 Prozent des Nettogehalts.

Lufthansa 777-9/777X

Betroffen von der Kurzarbeit sind der Großteil der Lufthansa zugehörigen Unternehmen. Bei der Kernmarke Lufthansa handelt es sich etwa um 27.000 Mitarbeiter, bei Swiss um 9.500 Mitarbeiter und bei Austrian beispielsweise um 7.000 Mitarbeiter. Auch bei Brussels Airlines oder den Tochtergesellschaft Lufthansa Technik fällt weniger Arbeit an.

Das Kurzarbeitergeld ist eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung und soll den Verdienstausfall teilweise wieder ausgleichen. Leistungen der Agentur für Arbeit für Kurzarbeit werden allerdings lediglich bis zu einem maximalen Bruttogehalt von 6.900 Euro pro Monat gezahlt. Viele der Piloten verdienen oberhalb der Sozialversicherungs-Beitragsbemessungsgrenze, weswegen die gesetzlichen Regelungen bei diesem Berufsfeld nicht greifen und eine Einigung erst gestern getroffen wurde.

Lufthansa und Vereinigung Cockpit haben sich geeinigt

Am Mittwoch, den 02. April, hat sich der Konzern Lufthansa mit der Vereinigung Cockpit (VC)  auf Kurzarbeit bis zum Jahresende geeinigt. Laut einem Sprecher der Vereinigung Cockpit sind in Deutschland rund 4.500 Piloten betroffen. Durch die getroffene Vereinbarung kann die Fluggesellschaft die Gehaltskosten ihrer Piloten halbieren und damit die Liquidität des Konzerns in der Krisenzeit verbessern. Das bestätigt der VC-Präsident Markus Wahl. Den Piloten wurde neben dem Arbeitsplatzschutz zusätzlich eine Aufstockung des Corona-Kurzarbeitergeldes zugesagt. Bereits vereinbarte Gehaltssteigerungen für April wurden verschoben.

Der Lufthansa-Konzern stockt das Gehalt der Piloten über die gesetzlichen Kurzarbeitersätze auf. So erhalten Kapitäne eine Netto-Gehaltsaufstockung auf 85 Prozent, Senior First Officer auf 86 Prozent und First Officer auf 87 Prozent. Auch wenn die Einigung ebenfalls für Germanwings-Piloten gelten sollte, nimmt der Konzern aktuell noch Abstand von dieser Aussage.

Pläne zur Wiederaufnahme des Flugverkehrs gibt es nicht

Der Flugverkehr ist durch Ausgangssperren, den Aufruf, zu Hause zu bleiben und geschlossene Grenzen massiv erlahmt. Die Zahl der Flüge ist innerhalb eines Monats um etwa 40 Prozent zurückgegangen. Das ermittelte der Online-Dienst Flightradar24, der weltweit Flieger trackt, die für die zivile Luftfahrt genutzt werden. Zurzeit fliegen nur noch 60 der 760 Maschinen. Damit bietet die Fluggesellschaft nur noch rund 5 Prozent der ursprünglichen Verkehrsleistung an.

Der Konzern hat noch keine konkreten Pläne zur Wiederaufnahme des Flugverkehrs geäußert. Die Anträge zur Kurzarbeit sind unter Vorbehalt bis Ende August gestellt. Grundsätzlich ist die Kurzarbeit in Deutschland auf maximal 6 Monate befristet, doch nach der Wirtschaftskrise wurde diese auf 12 Monate verlängert. Es lässt sich also abwarten, ob diesmal ebenso eine Ausnahme getroffen wird.

Fazit zu der Anmeldung zur Kurzarbeit

Viele Personen mussten wegen der globalen Ausbreitung des Coronavirus ihre Flüge stornieren oder umbuchen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Mitarbeiter von Lufthansa aufgrund der fast gänzlichen Einstellung des Flugbetriebes zum Großteil in Kurzarbeit geschickt wurden. Dass diese trotzdem 90 Prozent des Gehalts bekommen ist eine erfreuliche Neuigkeit für die Belegschaft. Wir hoffen trotzdem, dass sich diese Krise bald wieder legen wird und wünschen den Mitarbeitern der Fluggesellschaften alles Gute und eine baldige Rückkehr in ihren Berufsalltag!

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Autorin

Stella war schon als Kind am liebsten auf Reisen - das hat sich bis heute nicht geändert. Sie fühlt sich überall auf der Welt zu Hause und zeigt Euch so jeden Tag spannende Einblicke auf reisetopia! 

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