Einmal First Class fliegen – das ist für viele Reisebegeisterte der Traum schlechthin. Selbst wenn einen die Preise nicht abschrecken, hat man mitunter Schwierigkeiten, einen Flug zu finden, auf dem eine First Class angeboten wird. Immer mehr Airlines kehren der First Class den Rücken und werten stattdessen ihre Business Class weiter auf.
Auch bei der Lufthansa Group befürchtete man zuletzt eine Abkehr von der beliebten First Class. Auf dem Lufthansa Group Leadership Forum gab es nun aber vorerst Entwarnung.
Lufthansa flottet viele Flugzeuge mit First Class aus
Die First Class von Lufthansa und Swiss gehören zu den exklusivsten Produkten überhaupt. Einmal auf einem der Sitze Platz nehmen zu können ist das Ziel vieler Meilensammler. In den letzten Monaten jedoch stieg die Sorge, die Lufthansa Gruppe könne sich von der First Class abwenden. Aktuell befindet sich die First Class nur an Bord aller Airbus A380, A340-600 und Boeing 747-8 sowie einiger A330. Auf allen anderen Langstreckenflugzeugen ist die Business Class die höchste Serviceklasse.
Ganz unberechtigt waren die Sorgen um die First Class aber nicht. Noch vor ein paar Jahren stand die Zukunft der First Class bei der Lufthansa unter keinem guten Stern. Zudem geht die Nachfrage nach First Class Flügen auf vielen Strecken zurück. Das ist der Grund, weshalb Flieger, die zuletzt zur Flotte gestoßen sind und jene, die in der nächsten Zukunft neu zur Flotte stoßen werden (einige weitere A350 und die ersten Boeing 777-9), über keine First Class verfügen. Diese Flugzeuge sollen hauptsächlich die Boeing 747-400 ersetzen, die schon seit einiger Zeit keine First Class mehr bieten. In der Boeing 777-9 wird die neue Business Class der Lufthansa Premiere feiern; über eine First Class werden zumindest die ersten Exemplare nicht verfügen. Über die Planungen für die Boeing 787 sowie der zweiten Order A350 ist noch nichts bekannt.
Auch neue Flugzeuge sollen First Class erhalten
Allen Besorgten versuchte nun Heike Birlenbach, Senior Vice President of Sales bei Lufthansa Hub Airlines, beim diesjährigen Lufthansa Group Leadership Forum in New York die Angst zu nehmen. Man wolle bei der Lufthansa und Swiss an der First Class festhalten. Die Entscheidungen, welche der neuen Flugzeuge eine First Class erhalten, wolle man in den nächsten Monaten treffen. Dazu sei aber eine intensive Auswertung der Strecken nötig. Auf den Flügen nach New York gebe es laut Birlenbach etwa stets eine große Nachfrage nach Plätzen in der First Class, während die First Class auf Flügen nach Kanada überhaupt nicht nachgefragt wird. Dort sieht man auch zukünftig kein Potenzial.
Natürlich möchte man auch kommende Entwicklungen bestmöglich miteinbeziehen. First Class-Kapazitäten dürften vor allem für die aufstrebenden asiatischen Märkte lohnenswert sein. Entsprechend wolle man die Ausstattung der Flugzeuge planen. Ob und inwieweit man für die neuen Flugzeuge eine überarbeitete First Class plant, wurde leider nicht erwähnt.
Eine Reiseklasse, für die man innerhalb der Lufthansa Gruppe in den nächsten Jahren großes Potenzial sieht, ist die Premium Economy Class. Diese spreche Geschäfts- und Urlaubsreisende zugleich an und habe sich in den vergangenen Jahren gut etablieren können. An diesen Erfolg wolle man anknüpfen und dies auch bei der Planung der Kabinen der neuen Flugzeuge umsetzen. Dazu sollen alle Airlines der Lufthansa Gruppe ein neues Premium Economy Class Produkt erhalten. Einzelheiten hierzu wurden aber noch nicht verraten.
Fazit zum Erhalt der First Class bei der Lufthansa Gruppe
Nach den Entwicklungen bei einigen asiatischen Airlines, die sich künftig von ihrer First Class verabschieden, gibt es seitens der Lufthansa Gruppe nun offiziell Entwarnung für alle, die den Wegfall der First Class fürchteten. Auch in Zukunft wird es die höchste Reiseklasse bei der Lufthansa und Swiss geben. Augenscheinlich wird sie auch in neuen Flugzeugen verbaut. In welchen genau und wie sie aussehen wird, wissen wir derzeit noch nicht. Fest steht aber, dass die First Class künftig auch wohl ausgewählten Routen zum Einsatz kommen wird, um das Potenzial dort nutzen zu können, wo es besteht.