Schlechte Nachrichten für die Lufthansa – erneut haben die USA eine Millionenstrafe gegen die Fluggesellschaft verhängt. Was genau steckt dahinter?
Erst im Juni hatte das US-Verkehrsministerium DOT (Department of Transportation) eine hohe Strafe gegen die Lufthansa angeordnet. Die Strafe wurde damals wegen nicht rechtzeitiger Rückerstattungen an Passagiere während der Corona-Pandemie verhängt. Nun muss der Kranich erneut tief in die Tasche greifen, diesmal wegen Diskriminierung jüdischer Fluggäste, wie die Tagesschau berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- 2022 verweigerte die Lufthansa einer jüdischen Reisegruppe von New York nach Frankfurt die Weiterreise nach Budapest
- Der Grund dafür war, dass einige Passagiere keine FFP2-Masken tragen wollten
- Das US-Verkehrsministerium hat deshalb ein Bußgeld in Höhe von vier Millionen US-Dollar verhängt
In den gleichen Topf geworfen
Aufgrund der Corona-Pandemie bestand lange Zeit eine Maskenpflicht in Flugzeugen. Diese führte jedoch 2022 zu einem Zwischenfall bei der Lufthansa. Einer jüdischen Reisegruppe aus Frankfurt, die auf dem Weg von New York nach Budapest war, wurde die Weiterreise verweigert. Grund dafür war, dass sich einige Mitglieder der orthodoxen Gruppe trotz Corona-Pandemie geweigert hatten, an Bord FFP2-Masken zu tragen. Das US-Verkehrsministerium verhängt deshalb jetzt eine Strafe von vier Millionen US-Dollar gegen die Lufthansa. Als Grund nennt das US-Verkehrsministerium Diskriminierung. Der Kranich hatte nach dem Vorfall bereits zwei Millionen Dollar Entschädigung gezahlt. Seitens des US-Verkehrsministeriums wurde diese Summe angerechnet, sodass die Lufthansa “nur” noch eine Reststrafe von zwei Millionen Dollar zahlen muss.
Wegen dieses Vorfalls konnten damals viele der insgesamt 128 Personen nicht zu einer Gedenkveranstaltung in die ungarische Hauptstadt reisen. Und das, obwohl sich damals nur vereinzelte Personen geweigert hatten, eine Maske zu tragen. Ein Reisender aus der Gruppe berichtet, dass er deshalb für etwas verantwortlich gemacht wurde, was andere falsch gemacht hätten. Er habe deshalb auf eine andere Airline umsteigen müssen und sei sieben Stunden später in Ungarn gelandet.
“Einzigartiges Trainingsprogramm”
Die Lufthansa hatte sich bereits bei der Jüdischen Gemeinde in Berlin und dem Zentralrat der Juden für den Vorfall entschuldigt. Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker forderte jedoch kurz nach dem Vorfall eine weitere, eindeutige Entschuldigung der Fluggesellschaft in einer Pressemitteilung:
„Der bisherige Umgang der Lufthansa mit dem offensichtlichen Fehlverhalten gegenüber jüdischen Reisenden am Frankfurter Flughafen wird dem Vorgang in meinen Augen nicht gerecht. Hier wurde offensichtlich – alleine ihres erkennbaren Glaubens wegen – eine ganze Gruppe von Menschen für etwas verantwortlich gemacht, das offensichtlich nur einzelne Reisende […].
Uwe Becker, Antisemitismusbeauftragter in Hessen
Wie die Washington Post nun berichtet, habe sich die Fluggesellschaft zum Ziel gesetzt, “ein Botschafter des guten Willens, der Toleranz, der Vielfalt und der Akzeptanz” zu sein. So habe man ein “einzigartiges Trainingsprogramm” zum Thema Antisemitismus und Diskriminierung entwickelt.
. Diskriminierung, was heißt hier anscheinend.. könnte man ja fast falsch verstehen.