Nach der außerplanmäßigen Sondersitzung des Lufthansa-Aufsichtsrats wendet sich dieser jetzt an die Mitarbeitenden und bittet um eine gemeinsame Problemlösung.
Am Mittwochabend kam der Lufthansa-Aufsichtsrat zu einer außerplanmäßigen Sondersitzung zusammen, zu der auch der aktuelle CEO Carsten Spohr vorgeladen wurde. Er sollte sich für die letzten Wochen verantworten. Im Nachhinein wandte sich der Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley an die Mitarbeitenden des Unternehmens. Der Appell: Man müsse die derzeitigen Probleme gemeinsam angehen. Das berichtet fvw TravelTalk.
Die Problemanalyse des Aufsichtsrats
Auf Forderungen der Arbeitnehmerverbände traf sich der Aufsichtsrat, um die derzeitigen Probleme und Herausforderungen zu analysieren. Laut Kley gibt es nicht nur einen einzigen Grund für das derzeitig herrschende Chaos. Die Lage ist das Resultat aus verschiedensten branchenweiten Problemen, die nun in etlichen Flugstreichungen und Personalüberlastung gipfeln.
Ich kann im Sinne des Ganzen (…) nur an alle Beteiligten appellieren, pragmatisch und kurzfristig Lösungen zu finden. Über das Grundsätzliche können wir dann wieder reden, wenn die Zeitenwende sich eingeschwungen hat.
Karl-Ludwig Kley, Chef des Lufthansa-Aufsichtsrates
Er kündigt an: Die nächste Zeit wird schwer. Mit ausreichend harter Arbeit können die momentanen Probleme jedoch überwunden werden. Für eine Diskussion über grundsätzliche Dinge ist laut ihm erst Zeit, wenn sich der Alltag im Flugbetrieb wieder normalisiert hat. Gleichzeitig spricht er aber auch sein Verständnis gegenüber dem belasteten Personal aus.
Der Vorstand streitet – Kley schlichtet
Ebenfalls fehl am Platz sind laut des Aufsichtsrats-Vorsitzenden gegenseitige Schuldzuweisungen. Das Handelsblatt hatte berichtet, dass kurz vor der Sondersitzung ein Streit zwischen den Vorsitzenden des Unternehmens ausbrach. Kern dieser Auseinandersetzung war die Frage, wer für die Missstände der letzten Wochen verantwortlich sei.
Angeblich habe der Aufsichtsratschef es geschafft, den Streit zu schlichten. In dem Pressestatement nach der Sitzung betont er nochmal, wie wichtig der Zusammenhalt und wie wenig fördernd gegenseitige Schuldzuweisungen sind.
Fazit zur Aufforderung des Lufthansa-Aufsichtsrates zur engen Zusammenarbeit
Nach der außerplanmäßigen Sondersitzung des Lufthansa-Aufsichtsrats gab es ein klares Statement: Um die Krise zu überwinden, muss das Unternehmen zusammenhalten. Der Fokus soll vorerst die Problembewältigung sein. Eine tiefere Analyse, warum es überhaupt zu der jetzigen Situation kam und was das Management damit zu tun hat, soll es erst geben, wenn sich die Lage beruhigt hat.
