Im Gegensatz zur Konkurrenz, die den Flugbetrieb in das westafrikanische Land bereits einstellte, entscheidet sich die Lufthansa, die Strecken trotz Einnahmeausfällen weiter zu bedienen.
Aktuell häufen sich die Verluste vieler Airlines, welche Routen von und nach Nigeria bedienen. Die Erlöse aus Ticketverkäufen können derzeit nicht an die Fluggesellschaften ausgezahlt werden, wie aero berichtet. Welche Airline ihre Flüge bereits gänzlich aussetzte, um weitere Verluste zu vermeiden und wie sich die Lufthansa zu der Problematik äußert, zeigen wir Euch im Folgenden.
Einnahmeausfälle durch Devisenmangel
Zurzeit leidet das Land in Westafrika, welches das höchste Bruttoinlandsprodukt des gesamten Kontinents aufweisen kann, an einer massiven Krise des Devisenmarktes. Normalerweise gelangt Nigeria durch den Export von Erdöl an Fremdwährungen. In letzter Zeit ließen allerdings eine Häufung von Missmanagement und Korruption sowie eine abgewirtschaftete Infrastruktur den Verkauf des Bodenschatzes einbrechen. Dies schwächt den Zugang zu ausländischen Währungen – vor allem dem US-Dollar – erheblich.
In der Folge kommen Fluggesellschaften momentan nur sehr schwer bis gar nicht an ihr Geld aus Ticketverkäufen, da die Zentralbank Nigerias kaum noch US-Dollar auszahlt. Gemäß einer Auswertung von Daten der IATA summieren sich die blockierten Außenstände bis Ende Juli auf knapp 464 Millionen US-Dollar.
Emirates stellt Flugbetrieb ein – Lufthansa fliegt weiter
Die in Dubai ansässige Airline Emirates kündigte im Zuge der Einnahmeausfälle bereits als Erstes an, ab dem 1. September keine Flüge mehr von oder nach Nigeria durchzuführen. Allein in Dubai fehlen 85 Millionen US-Dollar an Ticketerlösen. Man sei zwar weiter daran interessiert, Nigeria zu bedienen, doch bis eine praktikable Lösung mit den zuständigen Behörden gefunden worden sei, wolle man laut einem Sprecher der Fluggesellschaft weitere Verluste begrenzen.
Die Regierung von Nigeria muss der Freigabe dieser Mittel Priorität einräumen. […] Von Fluggesellschaften kann nicht erwartet werden, dass sie weiter fliegen, wenn sie keine Einnahmen aus dem Ticketverkauf erzielen können.
IATA-Sprecher
Derweil will sich die Lufthansa zwar auch auf Nachfrage hin nicht zu den Umtauschbedingungen der Erlöse auf dem nigerianischen Markt äußern, die Flugverbindungen allerdings vorerst nicht einstampfen. Sie werde die Verbindungen nach Lagos, Abuja und Port Harcourt auch weiterhin regulär bedienen. Die Lage in Nigeria ruft Erinnerungen an 2016 hervor. In diesem Jahr steckte das Land genau wie Venezuela in einer ähnlichen Situation.
Fazit zur Blockade der Ticketeinnahmen in Nigeria
Ein Ausfall an Exporteinnahmen sorgt in Nigeria für einen Mangel an Devisen. Fluggesellschaften können durch die Knappheit an US-Dollar im Land ihre Einnahmen durch Ticketverkäufe nicht geltend machen. Wie lange die derzeit äußerst angespannte Lage in Nigeria anhalten wird, ist noch nicht abzusehen. Während bereits eine Airline den Flugverkehr gänzlich einstellt, bedient die Lufthansa den Markt weiter.
Vorsicht: hier kommt ein Klugscheißer! 😉 nur so am Rande: Nigeria liegt in Westafrika 🙈
Oh natürlich, vielen Dank für den Hinweis. 🙂