Gut jeder vierte Zug der Deutschen Bahn soll am heutigen Montag bis Mittwochnacht, trotz des Lokführerstreiks, fahren. Ein Ende des Konflikts ist dabei immer noch nicht in Sicht.
Die Deutsche Bahn hält auch wie beim Streik von vor gut zwei Wochen einen Rumpffahrplan aufrecht, womit die wichtigsten Bahnhöfe verbunden bleiben sollen. Dadurch soll gut ein Viertel des eigentlichen Fahrplans bis Mittwochnacht, zum geplanten Ende des Streiks, bestehen bleiben, wie reisevor9.de berichtet. Derweil stehen die Zeichen zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn noch immer nicht auf Entspannung, wobei die Bahn mit einem ersten Versuch den Streikenden entgegenkommen wollte.
Wichtigste Bahnhöfe und Flughäfen bleiben verbunden
Seit Montagnacht, 2 Uhr, streikt der Großteil der Lokführer der Deutschen Bahn, nachdem die Gewerkschaft der Lokführer (kurz: GDL) Ende letzter Woche dazu aufgerufen hat. Doch auch wie beim ersten Streik, soll auch dieses Mal eine Art Rumpffahrplan bestehen bleiben, der die wichtigsten Strecken im Netz der Deutschen Bahn aufrechterhält. Demnach plant die Bahn etwa jeden vierten Zug fahren zu lassen. Auch das Streckennetz ins Ausland soll mit den wichtigsten Verbindungen im Kern über die Streiktage, bis Mittwochnacht 2 Uhr, bestehen bleiben. Wobei der Konzern klarmachte, dass es bei diesem Ersatzfahrplan je nach Region in Deutschland Unterschiede beim Aufrechterhalten der verschiedenen Verbindungen geben werde. Der Fokus liege demnach besonders auf wichtigen (Verbindungs-)Bahnhöfen, sowie etwa auch auf den Anbindungen der Flughäfen.
Zeitgleich nahm die Bahn den Reisenden noch die Hoffnung, dass die GDL in absehbarer Zeit einlenken könnte. Denn das Unternehmen macht den Streikenden bereits ein Angebot. So wolle sich die Deutsche Bahn auf eine von der GDL geforderte Corona-Prämie für die Lokführer einlassen, wozu die Gewerkschaft, unter Führung des viel diskutierten Claus Weselsky, wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren müsste. Doch Weselsky & Co. wimmelten bereits ab, mit der Begründung, dass das Angebot zu wage sei, schließlich fordere man 600 Euro.
Warum streiken die Lokführer?
Die Streiks dauerten bis Freitagnacht an. Die Gewerkschaft deutscher Lokführer verlangt von der Deutschen Bahn Lohnerhöhungen von 1,4 Prozent, sowie eine coronabedingte Prämie in Höhe von 600 Euro für das laufende Jahr. Im kommenden Jahr verlange man zudem eine Lohnerhöhung von nochmals 1,8 Prozent. Der Deutsche Bahn-Konzern offerierte in dem Konflikt dagegen eine Lohnerhöhung von insgesamt 3,2 Prozent, die in zwei Schritten erfolgen sollte. Hinzu kämen weitere Leistungen, beispielsweise mit Blick auf die Altersvorsorge, sowie ein Kündigungsschutz, hinzu. Die Differenzen liegen hier also im Detail, denn bei Laufzeit und Zeitpunkt gehen die Meinungen deutlicher auseinander. Demnach plane die Bahn im kommenden Jahr 1,5 Prozent mehr Lohn zu zahlen. Im März 2023 würde dieser dann nochmals um 1,7 Prozent erhöht. Der neue Tarifvertrag hätte eine Laufzeit bis Ende Juni 2024.
Fazit zum Rumpffahrplans der Deutschen Bahn
Damit der komplette Personenverkehr nicht zum Erliegen kommt, bedient die Deutsche Bahn erneut einen Ersatzfahrplan für die Zeit des Lokführerstreiks. So soll gut ein Viertel des ursprünglichen Personenverkehrs weiterhin bedient werden. Allerdings kann es hier je nach Region zu merklichen Unterschieden kommen, schließlich liegt der Fokus auf den wichtigsten Bahnhöfen und auch Flughäfen. Derweil ist leider noch immer keine Entspannung der verfahrenen Lage zwischen der GDL und der Deutschen Bahn in Sicht. Immerhin hat letztere bereits einen ersten Annäherungsversuch gestartet.