Kaum ist Karl Lauterbach als designierter Bundesgesundheitsminister der SPD vorgestellt worden, meldet er sich bereits zu möglichen Reiseeinschränkungen zu den Weihnachtsfeiertagen zu Wort.
Die Infektionszahlen scheinen in Deutschland ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Die neuen Maßnahmen, die beim Bund-Länder-Treffen in der vergangenen Woche ergriffen wurde, werden erst in einigen Tagen ihre Wirkung zeigen. Oberstes Ziel ist dabei weiterhin, die täglichen Infektionszahlen deutlich zu senken und die Impfkampagne wieder voranzutreiben. Laut Bahnblogstelle sind in der Zwischenzeit jedoch weitere Einschränkungen, auch im Reiseverkehr, nicht auszuschließen, wie aus der Vorstellungsrede des designierten Bundesgesundheitsministers Lauterbach hervorgeht.
Reiseeinschränkungen zu Weihnachten?
Die Ampel-Koalition wird in Kürze auch offiziell ihre Arbeit als neue Bundesregierung aufnehmen. Nachdem die SPD nun auch ihre Kandidaten für die jeweiligen Ministerien vorgestellt hat, meldet sich umgehend der designierte Bundesminister für Gesundheit – Karl Lauterbach – direkt zu Wort. Der SPD-Gesundheitsexperte war in den vergangenen Wochen und Monaten in den deutschen Medien präsent, mahnte zur Vorsicht und schätzte gewisse Entwicklungen selbst ein. So sprach er sich im Sommer noch gegen die Einstufung diverser Länder als Virusvariantengebiete aus, wie es aktuell erneut mit Südafrika und anderen Ländern Afrikas der Fall ist. Trotz Impfungen sprach er sich auf der anderen Seite aber auch für eine ausgedehnte Teststrategie für Reisende aus, die letztlich nicht umgesetzt wurde. Diese Punkte sind aktuell noch kein Bestandteil seines möglichen neuen Maßnahmenkatalogs. Viel dringlicher erscheint aber das Thema Weihnachten und die Reiseaktivitäten der Deutschen zu dieser Zeit.
In der aktuellen Situation scheint es sinnvoller, Weihnachten im kleinen Kreis zu Hause zu verbringen und keine größeren Reisen durchs Land zu planen.
Volker Wissing, designierter Bundesverkehrsminister (FDP)
Ob mit weiteren Einschränkungen in den kommenden Wochen zu rechnen sei, lässt er derweil noch offen. Viel mehr seien mögliche Einschränkungen, die aktuell als oberste Priorität die Senkung der Fallzahlen hätten, von der Pandemie-Lage abhängig. Die scheint aktuell ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Nachdem die Fallzahlen drastisch angestiegen sind, pendelten sich diese in den vergangenen Tagen ein. Das dürfte nach Ansicht des künftigen Gesundheitsministers aber noch zu wenig sein. Auch Lauterbachs oberstes Ziel ist es derweil, das Reisen schon bald wieder so sicher und uneingeschränkt zu ermöglichen. Etwas drastischere Töne stimmt derweil der designierte Bundesminister für Verkehr, Volker Wissing (FDP), an. Er appellierte bereits jetzt an die Bundesbürger, die Reisetätigkeiten zu den Feiertagen möglichst einzuschränken. Auch die neue Opposition um CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (CSU) äußerte sich und sprach sich gegen mögliche Reiseeinschränkungen zu Weihnachten aus.
Die Reisebranche sieht sich derweil nach einem desaströsen Jahr 2020 an einem Scheideweg. Nachdem der Impffortschritt im Sommer 2021 mit Grenzöffnungen weltweit für einen Buchungsaufschwung gesorgt hat, sorgt die neue Virusvariante Omikron erneut für Einschränkungen und Grenzschließungen im internationalen Reiseverkehr. Gleichzeitig verweist die Branche auf die bereits geltenden Maßnahmen, die ihren Zweck sicher und zuverlässig erfüllen würden. So gelten bereits neben der andauernden Maskenpflicht 3G-Regelungen im Nah- und Fernverkehr der Bahn sowie im Inlandsflugverkehr der Lufthansa, Eurowings und easyJet. Bei der Deutschen Bahn wurden bei flächendeckenden Kontrollen innerhalb der ersten Woche insgesamt 200 Verstöße registriert beziehungsweise Zugverweise ausgesprochen. Das Virus hinterlässt eine ohnehin bereits vulnerable Branche vor vielen Unwägbarkeiten – weitere Insolvenzen seien bei neuen Einschränkungen nicht mehr abzuwenden.
Fazit zu den Aussagen
Die vierte Welle hat in Deutschland ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Derweil verbreitet sich weltweit die neue Virusvariante Omikron. Neue Maßnahmen wurden aber erst in der vergangenen Woche ergriffen, sodass noch keine konkreten Aussagen zu möglichen Anpassungen getroffen werden. Dennoch melden sich die designierten Gesundheits- und Verkehrsminister Lauterbach und Wissing bereits jetzt zu Wort. Sie empfehlen vom Reisen über die Weihnachtsfeiertage abzusehen. Ob es noch zu Reiseeinschränkungen kommt, lassen beide derweil offen.
Menschen, die getestet UND geimpft und dort ganz oft im Freien bspw. auf den Kanaren ihren Urlaub verbringen, dürften weder etwas zum Infektionsgeschehen in Deutschland noch in Spanien beitragen. Ganz im Gegenteil, denn ansonsten treffen sie sich mit Freunden und Verwandten hier zu Hause. Und der Abstand in der Wohnung dürfte geringer sein als mit Vernunft wie im letzten Jahr im Urlaub.