Die jüngst präsentierten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen einmal mehr: 2020 war ein Horror-Jahr für die Tourismusbranche. Diese hatte mit Umsatzeinbrüchen von über 70 Prozent zu kämpfen.

Das Statistische Bundesamt hat im Rahmen einer Sonderauswertung des statistischen Unternehmensregisters neue Zahlen zu den Umsätzen der Tourismusbranche von 2020 veröffentlicht und diese sind – wenig überraschend – erschreckend. Das letzte Jahr dürfte eines, wenn nicht sogar das schlimmste Jahr in der neueren Geschichte der zivilen Luftfahrt sowie Hotellerie gewesen sein. Vor allem aber Reisebüros und -veranstalter haben am meisten unter den Auswirkungen der Pandemie zu leiden gehabt.

Über 70 Prozent Umsatzminus

Bevor die Coronavirus-Pandemie den Luftverkehr in seine wohl größte Krise stürzte, stiegen die Passagierzahlen in ungeahnte Höhen. Nach dem Höhenflug folgte Anfang 2020 jedoch schnell die Ernüchterung, als sich COVID-19 rasant in der Welt ausbreitete und diese seitdem noch immer fest im Griff hat – genau wie die Reisebranche. Nur langsam regenerierte sich die gesamte Branche und konnte erst im Sommer 2021 wieder langsam aufatmen. Während sich die gesamte Branche aber bereits wieder neuen Unwägbarkeiten mit der Entdeckung der Virusvariante Omikron ausgesetzt sieht, veröffentlicht das Statistische Bundesamt eine Sonderauswertung anhand des statistischen Unternehmensregisters. Dabei wurden die Umsätze verschiedene Wirtschaftssektoren ausgewertet. Diese Auswertung erfolgte auf Basis eines Mikrodaten-Vergleichs der Umsätze verschiedener Wirtschaftszweige (WZ 2008), sofern diese mehr als 22.000 Euro betrugen.

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Daraus geht vor allem die Erkenntnis hervor, dass die Reisebranche – untergliedert in Reisebüros, Reiseveranstalter und sonstige Reservierungsdienstleister, Luftfahrt und Hotellerie – die höchsten Umsatzeinbrüche im Kalenderjahr 2020. Am stärksten betroffen waren erste mit einem Umsatzminus von 71,4 Prozent gegenüber 2019. Trotz kurzfristiger Erholungen, bedingt durch Lockerungen im Sommer 2020, sank auch der Umsatz der Luftfahrtbranche um 45,8 Prozent. Die Hotellerie folgt knapp dahinter mit einem Minus von 41 Prozent. Ein Aufschwung lässt sich besonders hier erst in diesem Jahr verzeichnen. Seit August 2021 erreicht das deutsche Gastgewerbe fast wieder Vorkrisenniveau. Im Durchschnitt ging der Jahresumsatz 2020 über alle Wirtschaftsbereiche hinweg um knapp 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019 zurück.

Hotel Adlon Kempisnki Berlin Terrasse

Bereits Anfang des Jahres belegte das Statistische Bundesamt die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Allein in Deutschland sanken die Passagierzahlen auf das Niveau von 1991 und markierten damit ein historisches Tief im vergangenen Jahr. Auf den 24 größten Airports in Deutschland landeten und starteten demnach weniger als 58 Millionen Fluggäste, was einem Minus von fast 75 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Auch der Weltverband der Fluggesellschaften (IATA) bestätigte den Trend des vergangenen Jahres und fasst in erschreckenden Zahlen zusammen: Mit rund 1,8 Mrd. Passagiere im Linienflugverkehr waren im Jahr 2020 insgesamt knapp 60,2 Prozent weniger Passagiere in der Luft als noch 2019. 

Fazit zu den Daten des Statistischen Bundesamtes

Eigentlich zeigen die Daten des Statistischen Bundesamtes nur das im Detail auf, was schon bekannt war oder zumindest vermutet wurde: Das Jahr 2020 markiert das bis dato wohl schlimmste in der Geschichte der deutschen Reisebranche. Mit über 70 Prozent ist dieser Bereich am stärksten in Deutschland von Umsatzeinbrüchen betroffen. Trotz Impfungen im Jahr 2021 sind die Aussichten, vor allem nach Entdeckung der neuen Virusvariante Omikron, auch Ende des Jahres 2021 noch nicht gesichert.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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