Aufgrund der geplanten Asiana-Übernahme durch Korean Air könnte es dazu kommen, dass die koreanische Airline bald Seoul mit dem Hauptstadtflughafen BER verbindet.
Die koreanische Airline steckt seit mehreren Jahren im Übernahmeprozess der Konkurrentin Asiana. Bald könnte es soweit sein, doch es müssen noch ein paar Bedingungen erfüllt werden, damit auch die EU-Wettbewerbshüter der Fusion zustimmen. Eine Auflage ist, dass Korean Air einige Streckenrechte abgibt. Davon könnte nun vielleicht Berlin profitieren, wie unter anderem aerotelegraph berichtet.
Korean Air muss Slots abgeben
Der Berliner Flughafen ist nicht dafür bekannt, über sonderlich viele Langstreckenverbindungen zu verfügen. Erst letzte Woche hat Franziska Giffey in einem Treffen in Dubai noch einmal drum geworben, dass sie Emirates gerne in der Hauptstadt hätte. Doch natürlich sind auch andere Langstrecken interessant und würden die Konnektivität der deutschen Hauptstadt erheblich verbessern. Aktuell wird spekuliert, ob es bald schon einen neuen Player am BER geben könnte: Korean Air. Hintergrund ist die anstehende Asiana Übernahme.
Schon vor Jahren kündigte Korean Air an, dass sie den anderen koreanischen Airline-Riesen Asiana übernehmen möchte, doch bis es so weit ist, müssen etliche Behörden diesem zustimmen. Während aus einigen Staaten schon schnell das grüne Licht kam, hat die EU noch wettbewerbsrechtliche Bedenken, der Fusion der beiden koreanischen Airlines zuzustimmen. Der Grund ist, dass der dann sehr großen Airline zu viel Macht gegeben würde, da es aktuell viele Strecken gibt, die sowohl von Asiana als auch von Korean Air bedient werfen.
Um der Fusion zuzustimmen, hat die EU also auferlegt, dass Korean Air auf einigen dieser stark umkämpften Strecken Slots abgeben muss. Zur Diskussion stehen gerade Slots in Frankfurt, denn die deutsche Finanzmetropole wird zur Zeit von gleich vier Airlines mit der koreanischen Hauptstadt verbunden: Korean Air, Asiana, Lufthansa und seit Kurzem auch der koreanischen Air Premia.
Berlin hat eine große koreanische Community
Wenn Korean Air einige ihrer Slots in Frankfurt abgibt, müssten “natürlich andere Verbindungen ab Deutschland ins Auge” gefasst werden, so ein hochrangiger Manager von Korean Air – und hier könnte Berlin ins Spiel kommen. In der Bundeshauptstadt leben viele Koreaner und Koreanerinnen, vor allem Studierende, was die Verbindung für die Airline sehr interessant macht. Und auch für Berlin wäre eine neue Langstreckenverbindung ein großer Gewinn.
Finale Entscheidungen stehen in der ganzen Thematik noch aus. Auch andere deutsche Städte kommen weiterhin in Betracht. Nur gegen München hat man sich offenbar schon entschieden, da Lufthansa dort als Konkurrenz zu stark ist.
Wer die in Frankfurt frei werdenden Korean Air Slots übernehmen könnte, ist ebenfalls noch nicht klar. Vielleicht rückt eine Airline nach, die bisher noch nicht von Südkorea nach Deutschland fliegt.
Fazit zur möglichen Korean Air Verbindung nach Berlin
Noch ist nichts entschieden, aber vielleicht kann der BER sich schon bald über eine neue Langstreckenverbindung nach Korea freuen und somit direkt von der Asiana Übernahme durch Korean Air profitieren. Für Berlin wäre es definitiv ein Zugewinn – und für Korean Air vielleicht der nötige Schritt, um die Zweifel der EU-Wettbewerbshüter auszulöschen. Wir behalten die weiteren Entwicklungen in jedem Fall im Auge.
Wann kommt endlich das Lufthansa-Interkontinental-Drehkreuz am BER?
Kann es sein, dass der BER das LH-IK-Drehkreuz braucht, um (mittel-/langfr./dauerh.) “schwarze Zahlen” zu schreiben?
Warum lassen sich Menschen und Politik – gegenüber LH – noch immer mit solch einer provinziellen Anbindung der Hauptstadt abspeisen? Macht es den Politikern, Berlinern und Berlin-Gästen und Menschen aus Hamburg/Nord-/Ost-Dtl. so viel Spaß, in München umzusteigen und wesentlich dazu beizutragen, dass der durch die Lage in der US-Zone schon “reiche” Süden mit Deutschland-/ Europasitzen dank des LH-IK-Drehkreuzes am MUC “reicher und reicher” wird? Macht es den Berlinern, Nord-/Ost-Dt. so viel Spaß, die Wirtschaftsleistung und den Wohlstand in München/Bayern weiter und weiter zu steigern? Anders gefragt: Entspricht das dem “föderalen Gedanken” des Grundgesetzes nur Drehkreuze im südlichen Landesteil (MUC und FRA) zu haben und kein einziges im nördlichen Landesteil? Ist das im Sinne der “Angleichung der Lebensverhältnisse im gesamten Bundesgebiet”, dass die “Armen” aus Norden/Osten die “Reichen” im Süden noch “reicher” machen? Wäre es nicht eher angebracht, dass die Leute aus “reichen” Landesteilen in “armen” Landesteilen umsteigen, als umgekehrt? Kann es zudem sein, dass Berlins “Weltmetropolenflair” – das hier viele Menschen aus dem In- und insbesondere auch Ausland sehen – ohne Interkontinental-Drehkreuz in der Nähe nur eine “leere Hülle” bleibt? Wer aber möchte, dass “globales Talent” nicht nur nach London und Co. ab-/auswandert, sondern auch hierzulande bleibt oder sogar aus aller Welt hierher kommt, der braucht eine ausstrahlungsstarke Metropole und das kann in Dtl./Zentraleuropa wohl nur Berlin sein- aber dafür braucht es eine hervorragende Anbindung über Direktflüge in alle Welt und dafür braucht es ein Interkontinental-Drehkreuz, das über zahlreiche ICE-Direkt-Verbindungen nach Hamburg, Hannover, Bremen, Nord-NRW, Leipzig, Dresden, Polen, Tschechien usw. “gefüttert” wird?!
“Doch natürlich sind auch andere Langstrecken interessant…” – wenn dem so wäre, wäre der Flughafen BER längst auf den Listen von vielen Airlines. Wenn selbst eine Airline wie Air Premia lieber nach FRA statt nach BER fliegt, sagt das eine ganze Menge. Alle großen Allianzen haben genug Hubs und Fokusstädte in Mitteleuropa, die sich viel leichter in ein Streckennetz integrieren lassen als Berlin. Der Flughafen BER ist ein besserer Dorfflughafen und wird es auch bleiben.