Pfingsten steht vor der Tür und damit wächst die Sorge vor erneuten Streiks. Doch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat nun Entwarnung gegeben.
Streiks so weit das Auge reicht – in den vergangenen Monaten mussten Zugpassagiere immer wieder viel Geduld aufweisen. Oftmals konnten geplante Bahnreisen aufgrund des anhaltenden Streiks seitens der EVG nicht angetreten werden. Schon vor Ostern wuchs so die Angst vor Arbeitsniederlegungen zur Ferienzeit. Doch dann kam die Entwarnung, es kam nicht zu Warnstreiks über die Osterfeiertage. Genauso wird es auch jetzt keine Bahnstreiks über Pfingsten geben, wie FAZ mitteilt.
DB legt neues Angebot vor
In der vergangenen Woche haben wir bereits darüber berichtet, dass vorerst keine weiteren Bahnstreiks in Aussicht sind. Nachdem nun die vierte Verhandlungsrunde, die am Dienstag in Fulda begann, gestern zum Abschluss kam, wurde klar: Streiks über Pfingsten finden nicht statt. Die Deutsche Bahn hat nämlich ein neues Angebot vorgelegt. Dieses sieht zwölf Prozent mehr Geld für die unteren, zehn Prozent mehr für die mittleren und acht Prozent mehr für die oberen Einkommensgruppen vor. Die etwa 180.000 Mitarbeiter sollen das Geld in zwei Stufen erhalten, die erste Erhöhung soll bereits im Dezember ausgezahlt werden. Ebenso soll es noch in diesem Jahr eine Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro geben. Davon sollen 1.450 Euro voraussichtlich im Juli und die restlichen 1400 Euro im November vergütet werden. Zudem sieht das Angebot eine Laufzeit von 24 Monaten vor.
Es gibt mehr Geld und es gibt früher mehr Geld, das ist die wesentliche gute Botschaft.
Martin Seiler, DB-Personalvorstand
Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn, hat zudem betont, dass man nun hoffe, auf dieser Basis zu einem Ergebnis zu kommen. Die Gewerkschaft fordert mindestens 650 Euro mehr Gehalt oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Mit ihrem neuen Angebot hat die DB nun sogar die Laufzeit auf das Doppelte erhöht. Außerdem wurde die erste Tabellenerhöhung noch in das laufende Jahr vorgezogen. Im vorherigen Angebot war noch die Rede vom März 2024.
Dass über Pfingsten nicht gestreikt wird, erfreut nicht nur die Passagiere, auch die Deutsche Bahn zeigt sich mit Erleichterung. Das Feiertagswochenende gehört nämlich zu den reisestärksten im gesamten Jahr. Da Passagiere bei einem Warnstreik auch Anspruch auf Entschädigung haben, hätte die Deutsche Bahn vermutlich hohe Kosten tragen müssen.
Wer verhandelt, streikt nicht.
Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer
Seit Ende Februar verhandeln beide Parteien über einen neuen Tarifvertrag. Doch eine Einigung kam noch nicht zustande. So hatte die EVG das vorgelegte Angebot der Deutschen Bahn auch in der dritten Verhandlungsrunde abgelehnt. Im Mai drohte dann ein 50-Stunden Warnstreik, doch dieser konnte in letzter Sekunde noch abgewendet werden. Laut Kristian Loroch, Verhandlungsführer EVG, seien die Gespräche in der vierten Verhandlungsrunde jedoch sehr konstruktiv verlaufen. Nun hat die EVG bis nächsten Dienstag Zeit, sich zum Angebot der Deutschen Bahn zu äußern. Die Gewerkschaft möchte allerdings die Tarifverhandlungen in der kommenden Woche weiter fortsetzen.
Fazit zur Entwarnung über Pfingsten
Die Gewerkschaft EVG wird nicht über Pfingsten streiken. Die vierte Verhandlungsrunde fand in dieser Woche in Fulda statt. Dort legte die Deutsche Bahn der EVG ein neues Angebot vor. Bis nächsten Dienstag hat die EVG nun Zeit, sich zum Angebot zu äußern. Ob die Gewerkschaft dann diesmal dem Angebot zustimmen wird, bleibt spannend abzuwarten. Andernfalls drohen vermutlich weitere Bahnstreiks.