Noch immer kein Ende in Sicht – auch in der dritten Verhandlungsrunde konnten sich die Deutsche Bahn und EVG nicht einigen. Doch wie geht es jetzt weiter?

Deutschland befindet sich aktuell mitten im Streikjahr. Die Gewerkschaften Verdi und EVG fordern mehr Lohn für ihre Mitarbeiter. Flug- und Bahnausfälle sowie Verspätungen sind in den vergangenen Monaten daher keine Seltenheit mehr geworden. Doch nicht nur seitens der Reisenden hagelt es Kritik, auch der Bahnvorstand kritisiert den Warnstreik der EVG. Wie fvw.de berichtet, wies die Gewerkschaft EVG auch in der aktuell laufenden dritten Verhandlungsrunde das Angebot der Deutschen Bahn ab.

Deutlich höheres Angebot

Bereits mehrere Warnstreiks seitens der EVG fanden dieses Jahr statt. Die Gewerkschaft fordert nämlich mindestens 650 Euro mehr Gehalt oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Mit der Deutschen Bahn kam es allerdings bis jetzt noch zu keiner Einigung und auch in der dritten Verhandlungsrunde lehnte die EVG das vorgelegte Angebot ab. Dieses verspricht eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro. Davon sollten 1.250 Euro nach Ende der Verhandlungen ausgezahlt werden. Der Rest würde dann mit 200 Euro in acht Monaten erstattet werden. Außerdem sollte es für die unteren und mittleren Einkommensklassen eine Lohnerhöhung von 10 Prozent geben und für die oberen Einkommen eine Lohnerhöhung von acht Prozent in jeweils zwei Schritten zum März 2024. Insgesamt hätte der Vertrag also eine Laufzeit von 27 Monaten.

Streik Der EVG Am 27.03.2023

Trotz dessen konnte das verbesserte Tarifangebot die EVG nicht überzeugen. Der Vorschlag sei nicht verhandlungsfähig, wie Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer, in der Pressemitteilung der EVG erwähnt. Er betont zudem, dass in der geforderten Laufzeit keine Tabellenerhöhung vorgesehen und eine 27-monatige Laufzeit inakzeptabel sei. Außerdem sei auch das Thema um den Mindestlohn noch ungeklärt geblieben. Laut bahnblogstelle.com will die EVG den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde in den Tariftabellen festsetzen. Die DB hat dagegen vorgeschlagen, den Mindestlohn ab August 2024 auf 13 pro Stunde zu erhöhen.

In der von uns geforderten Laufzeit ist keine Tabellenerhöhung vorgesehen. Das, was uns jetzt vorgelegt wurde, ist aus Sicht unserer Tarifkommission nicht verhandlungsfähig.

Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer
Kristian Loroch EVG
Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer

Noch ist unklar, wie es nach der gescheiterten Tarifverhandlung weitergeht. Man habe sich zu internen Gesprächen zurückgezogen, sei aber bereit, weiterhin zu verhandeln. Falls die Gespräche jedoch noch immer ergebnislos bleiben, so seien weitere Streiks nicht auszuschließen.

Wir haben die Deutsche Bahn aufgefordert, umgehend nachzubessern. Wir bleiben mit der Großen Tarifkommission der DB AG in Fulda am Verhandlungsort, am Dienstag und am Mittwoch, wenn nötig auch bis Freitag. Es liegt am Arbeitgeber, dass wir endlich ins Verhandeln zu kommen.

Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer

Verdi streikt heute erneut

Auch heute ist der Nahverkehr in Teilen Deutschlands wieder von Warnstreiks betroffen. Die Gewerkschaft Verdi hat in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg zu einem ganztägigen Streik im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Insgesamt sind 40 regionale Bus- und Bahnunternehmen betroffen. Diese werden nicht vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst, wo es am vergangenen Wochenende zu einer Einigung kam. Mit den aktuell laufenden Bahn-Tarifverhandlungen haben die Verkehrsbetriebe ebenfalls nicht zu tun. Zahlreiche Fahrgäste müssen sich heute deshalb wieder auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.

Fazit zur gescheiterten Tarifverhandlung

Auch in der dritten Verhandlungsrunde konnten sich die Deutsche Bahn und die EVG nicht einigen. Trotz dessen sei man für weitere Gespräche diese Woche noch offen. Sollte es dennoch zu keinem Ergebnis kommen, so seien erneut Warnstreiks zu erwarten. Fahrgäste könnten somit wieder Verspätungen und Annullierungen ausgesetzt sein.

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Autor

Ihre Reiselust begann bereits in jungem Alter, wo sie sich immer sehr auf die Ferien gefreut hat. Egal ob Städtetrips, Urlaube am Meer oder auf den Bergen – Acelya ist für jedes Abenteuer bereit. Mit ihrer Neugierde und ihrer großen Leidenschaft zum Schreiben, entschied sie sich für ein Publizistikstudium. Bei reisetopia kann sie ihre Lust für Reisen und das Schreiben perfekt miteinander verbinden.

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