Aktivisten wie auch Politiker suchen in der anhaltenden Klimadebatte nach immer neuen Möglichkeiten und Optionen, um den Klimaschutz weiter voranzutreiben.
Neben den immer lauter werdenden Forderungen zum Wegfall aller innerdeutschen Flüge schaltet sich nun ein weiterer Politiker ein, der sich für einen ICE-Halt am Flughafen von München stark macht; eben auch mit Blick auf die aktuelle Klimadiskussion.
Alte Forderung für ICE-Halt neu aufgelegt
Der bayrische Verkehrsminister der CSU, Hans Reichert, fordert eine Anbindung von Deutschlands zweitgrößtem Airport an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Ein wichtiger Grund dafür sei auch die stärker werdenden Forderungen auf den kompletten Verzicht von Flügen innerhalb Deutschlands. Um dies gewährleisten zu können, so CSU-Mann Reichert, benötige der Münchner Flughafen einen eigenen ICE-Halt und nannte als Vorbild den Flughafen Frankfurt, wo die Schnellzüge in einem eigenen Tiefbahnhof halten und direkt an die Terminals des Airports angeschlossen sind.
Für diesen Vorschlag erhält Reichert vom Betreiber des bayrischen Drehkreuzes selbst, der Flughafen München Gesellschaft (FMG), starken Rückenwind. Schließlich fordert die FMG schon seit geraumer Zeit einen eben solchen Halt für den Fernverkehr am Airport. Die Betreibergesellschaft sagte dazu, dass der Flughafen über genügend Platz für einen solchen Bahnhof und die dazugehörige Trasse verfüge, da beim damaligen Bau des internationalen Flughafens auf eine solche Option bereits Rücksicht genommen wurde.
Innerdeutsche Flüge mit großer Auswirkung auf Treibhauseffekt
Laut der Klimaschutzorganisation Atmosfair, die auch wir von reisetopia mit allen Flugumsätzen kräftig unterstützen, haben innerdeutsche Flüge, die auf der Hälfte ihrer Route auf eine Höhe von über 9.000 Metern steigen würden, eine größere Auswirkung auf den Treibhauseffekt, neben den sowieso schon hohen CO2-Emissionen, so Atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. Verursacht würde das durch die Kondensstreifen, die sich ab 9.000 Metern bilden und das Ozon durch die von den Triebwerken ausgestoßenen Stickoxide weiter aufbauen würden. “Das wirkt viel stärker als das Kohlendioxid allein”, so Brockhagen weiter.
Mit Blick auf Bayern und die Diskussion rund um innerdeutsche Flüge, geriet vor allem die Flugverbindung zwischen Nürnberg und München immer wieder in den Fokus von Aktivisten und Politkern und wurde von Grünen-Chef Eike Hallitzky Anfang des Jahres gar als “ökologische und ökonomische Absurdität” bezeichnet. Allein in Nürnberg fielen gut 44 Prozent aller Starts und Landungen auf Zubringerflüge zu den jeweiligen internationalen Drehkreuzen zurück. Einen kompletten Umstieg vom Flugzeug auf die Bahn als Ersatz für Kurzstreckenflüge von und nach München, fordert seit längerem auch die bayrische SPD.
Fazit zur neuerlichen Forderung eines ICE-Bahnhofs am Münchner Flughafen
Einen ICE-Halt, beziehungsweise die Anbindung des Münchner Flughafens an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn, ist eine Forderung, die schon von vielen seit einigen Jahren immer wieder zur Diskussion gebracht wurde und wird, allerdings bisher ohne Erfolg. Nun könnte aber gerade die Klimadebatte dem Vorschlag zu neuem Auftrieb verhelfen, wodurch die Aussichten auf einen Fernverkehrsbahnhof aktuell besser denn je sein dürften. Zu begrüßen wäre es aus vielen Hinsichten allemal. Bis ein solches Projekt umgesetzt wäre, wird es aber zweifelsfrei noch viele Jahre dauern.
Ja mei,
den BER, so er denn mal fertig wird, hat ja auch keinen Fernverkehrsanschluß.
Auch die neue Bahn-Rennstrecke München-Nürnberg-Erfurt-Leipzig-Berlin hat man ja konsequent an den naheliegenden Flughäfen vorbei gebaut, da könnte Leipzig natürlich Berlin entlasten, Erfurt Frankfurt oder Nürnberg München.
Fährt man halt S-Bahn und ist damit länger unterwegs als der innereuropäische Flug dauert 🙂