Die International Airlines Group (IAG) hat ihr Angebot noch einmal deutlich aufgestockt. Bis Ende August soll eine Entscheidung getroffen werden.
Die IAG ist bereits seit geraumer Zeit daran, den Air Europa Deal endlich zu besiegeln – doch das ist nicht so einfach. Die bisherigen Zugeständnisse haben der EU-Regulierungsbehörde noch nicht ausgereicht. Wie Loyalty Lobby berichtet, ist die Luftfahrtgesellschaft nun bereit, noch mehr Strecken abzugeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Anstatt 40 Prozent ist die IAG nun bereit, 52 Prozent der Strecken abzugeben
- Die konkreten Bedenken der EU-Regulierungsbehörde richten sich gegen Strecken von Madrid nach Südamerika
- Bis zum 20. August soll eine finale Entscheidung getroffen werden
Mehr als die Hälfte der Strecken
Die IAG und die spanische Airline Iberia haben ihre Zugeständnisse deutlich erhöht, um sich bessere Chancen bei der Air Europa Übernahme zu sichern. Ganze 52 Prozent – also mehr als die Hälfte – aller Strecken sind sie bereit abzugeben. Ihr neues Angebot hat die IAG am 10. Juli der EU-Behörde vorgelegt. Iberia betont die breite Auswahlmöglichkeit für Passagiere durch dieses neue Zugeständnis.
Die EU-Regulierungsbehörden hatten bisher ein Monopol von IAG und Iberia auf einigen Strecken bemängelt. Konkret geht es um Verbindungen von Madrid nach Südamerika, aber auch einige Insel-Verbindungen. Die Befürchtung ist zudem, dass es zu wenig Konkurrenz gibt, wenn Iberia Madrid als Knotenpunkt ausbaut. Ebenfalls würden nach der Übernahme drei spanische Airlines im Besitz der IAG sein, da die Billigairline Vueling auch zum Konzern dazugehört.
Ausbau vom Drehkreuz Madrid unerlässlich
Die IAG und Iberia halten weiterhin an ihrem Deal fest. Nach Aussage der potenziellen Käufer sei es ein unerlässlicher Schritt, Madrid als Drehkreuz auszubauen, mehr Verbindungen nach Asien einzurichten und durch diese Neuerungen mehr Arbeitsplätze zu schaffen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die EU-Behörden in diesem Fall entscheiden. Für eine Zustimmung muss der Zusammenschluss sinnvoll sein und darf nicht die Absicht verfolgen, Konkurrenten auszuschalten. Offiziell soll eine Entscheidung bis zum 20. August getroffen werden, ob es allerdings zu Verzögerungen kommt, wird sich zeigen.
Auch die Lufthansa hatte lange Zeit Schwierigkeiten mit einer Airline-Übernahme. Nach vielen Zugeständnissen wird aktuell allerdings ein positiver Ausgang für den Deal mit der italienischen ITA Airways vermutet.