Der Berliner Flughafen BER darf künftig besonders lauten Flugzeugen ein höheres Entgelt für die Lärmbelastung berechnen.
Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung hat dem Berliner Flughafen offiziell gestattet, ein höheres Entgelt für laute Flugzeuge zu berechnen. Das geschah auf einen Antrag hin, den die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH vor einiger Zeit selbst gestellt hatte, wie in einer Pressemitteilung verkündet wurde.
Änderung in der Berechnung des Entgelts
Ab September 2022 gibt es am BER eine Änderung in der Berechnung, die dazu führen wird, dass das Entgelt für lautere Maschinen höher ausfällt. Bisher gab es eine Pauschalrechnung, die die verschiedenen Flugzeugtypen in unterschiedliche Lärmklassen einteilte. Einmal in einer Lärmklasse, galten die Entgelte für jeden Start und jede Landung, unabhängig des tatsächlich verursachten Lärms bei den individuellen Vorgängen. Das soll sich für den BER nun ändern.
Ab September berechnet der BER je nach Lärm bei jedem einzelnen Start oder jeder Landung, wie hoch die tatsächliche Lärmbelastung war. So sind auch Flugzeugtypen betroffen, die wegen der bisherigen Einteilung eigentlich aus dem Raster gefallen sind und vielleicht dennoch zu viel Lärm produziert haben.
Weniger Lärm durch genauere Beobachtung
Dass jetzt in jedem Einzelfall neu evaluiert wird, wie hoch das Entgelt für den Start oder die Landung ist, soll Airlines dazu bringen, aktiver auf eine leisere Handhabung der Maschinen zu achten. Einen Freischein anhand von Parametern bezüglich des Flugzeugs gibt es also nicht mehr – die tatsächliche Lärmbelastung der individuellen Starts und Landungen sind jetzt der ausschlaggebende Punkt. Die Vertreter dieser Regelung erhoffen sich dadurch langfristig weniger Lärmbelästigung für Anwohnende.
Lärmbelastung nur eine Komponente für Kosten der Starts und Landungen
Das besagte Entgelt setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Für jeden Start und jede Landung, muss eine Airline dem Flughafen eine gewisse Summe zahlen, um eine Genehmigung zu bekommen. Diese bemisst sich unter anderem an Umständen wie der Anzahl der Passagiere, um welchen Flugzeugtyp es sich handelt und eben auch an der Lärmbelastung, die die Maschine auslöst.
Fazit zur neuen Berechnung des Entgelts für Lärmbelastung am BER
Die neue Art der Berechnung hat das Ziel, Airlines einen Anreiz zu geben, auf die Lärmbelastung bei Start und Landung zu achten. Wer leise startet oder landet, muss weniger zahlen. Ob das wirklich klappt, können Anwohnende im Umfeld des BER ab Ende des Jahres berichten.