In wenigen Tagen könnte es so weit sein: Berichten zufolge soll die EU-Kommission schon bald den Einstieg der Lufthansa bei der italienischen Fluggesellschaft bewilligen.
Schon lange zieht sich der Prozess rund um die Übernahme von ITA Airways. Der offizielle Antrag für die Übernahme wurde bereits im vergangenen Dezember bei der EU eingereicht. Doch im Prozess hat sich die EU-Kommission öfter wegen Wettbewerbsbedenken quergestellt und harte Kartellauflagen präsentiert. Nun scheint das monatelange Hin und Her ein Ende zu haben. Mit Berufung auf zuverlässige Quellen berichtet das italienische Portal Qui Finanza von einer baldigen Genehmigung der Konsolidierung zwischen Lufthansa und ITA Airways.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Genehmigung seitens der EU-Kommission zum Einstieg bei ITA Airways soll am 3. Juli erteilt werden
- Bereits am 17. Juni haben ITA und Lufthansa eine vorläufige positive Rückmeldung aus Brüssel erhalten
- Für die finale Bestätigung werden die Abgabe von Slots in Mailand-Linate sowie für die Garantie für Konkurrenz auf vier Routen zwischen Rom und Nordamerika vorausgesetzt
Einen Tag vor Ablauf der Frist
Am 3. Juli soll es so weit sein: Der Kranich soll in nur wenigen Tagen das “Ja” für den Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways von der Europäischen Kommission erhalten. Am Mittwoch, sogar einen Tag bevor die offizielle Frist am 4. Juli ausläuft, kommt es laut Quellen aus europäischen Kreisen zu einem Ende der langwierigen Verhandlungen rund um Bedenken bezüglich möglicher Marktmonopole. Die EU-Kommission hatte bereits am 17. Juni eine positive Einschätzung in Aussicht gestellt, allerdings unter Vorbehalt weiterer Zugeständnisse, wie aerotelegraph berichtet.
Bis zu dieser Entscheidung war es ein steiniger Weg: Die Zugeständnisse des Kranichs galten oft als nicht ausreichend. Die EU-Kommission zeigte sich immer wieder unzufrieden und Ende März wurde sogar ein Warnschreiben an ITA Airways und Lufthansa ausgeteilt. Dabei wurden zumeist eine wettbewerbsbeschädigende Stellung der Lufthansa sowie steigende Ticketpreise und weniger Angebot für Passagiere befürchtet.
Im Zuge der Verhandlungen hatte die Lufthansa angeboten, 40 Slots am Flughafen Mailand-Linate an die Billigfluggesellschaften Easyjet und Volotea abzutreten sowie einige Kurzstrecken von ITA Airways nach Deutschland, Belgien, in die Schweiz und Österreich beizubehalten. Ein Knackpunkt der Diskussionen stellte aber auch die starke Position auf Strecken nach Nordamerika dar. Um das endgültige grüne Licht aus Brüssel zu erhalten, müssen die beiden Fluggesellschaften für Konkurrenz auf vier Routen zwischen Rom und den Zielen Washington, Chicago, San Francisco und Toronto sorgen. Im Gegenzug dazu soll ITA Airways direkt zu Beginn und nicht erst in zwei Jahren in das transatlantische Joint Venture mit United Airlines und Air Canada integriert werden. Es bleibt sicherlich spannend, ob grünes Licht aus Brüssel bereits einen Tag vor der offiziellen Frist erfolgt.