Die griechischen Inseln locken mit ihrem Flair immer mehr Besucher an. Doch das hinterlässt auch Spuren.
Der Sommer steht vor der Tür und zieht wieder viele Reisende ans Meer und auf die Inseln. Neben dem ungebremsten Reisefieber der Deutschen erwarten Experten sogar einen globalen Tourismus-Boom in diesem Jahr. Das ist besonders auf den griechischen Inseln zu spüren – wie die Tagesschau berichtet, reisen deutsche Touristen bevorzugt nach Santorini und Mykonos.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fluggäste ab Deutschland auf die griechischen Inseln haben sich in zehn Jahren mehr als verdoppelt
- Auf einen Einheimischen kommen mittlerweile 110 Übernachtungen von Touristen
- Santorini und Mykonos sind bei deutschen Reisenden am beliebtesten
Griechenland ist beliebt – Spanien ungeschlagen
Weiße Häuserfronten und Kuppeldächer so blau wie das Meer – das sind die Bilder von Santorini, die jedes Jahr unzählige Besucher auf die Insel locken. Mykonos überzeugt Urlauber durch malerische Buchten, Strände und Städtchen. Im Vergleich zum Jahr 2013 hat sich die Anzahl der Fluggäste von Deutschland in diese Region innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Die vielen Touristen tragen maßgeblich zur Wirtschaft des Landes bei. Der Tourismus macht EU-weit in Griechenland den größten Anteil der Bruttowertschöpfung aus – mit 7,1 Prozent im Jahr 2022.
Zahlenmäßig steht allerdings ein anderes Inselparadies auf dem ersten Treppchen. Im Jahr 2022 waren die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln das meistbesuchte Reiseziel der EU mit etwa 245.000 täglichen Übernachtungen pro Insel. Auch die Balearen sind weiterhin sehr beliebt bei Urlaubern – besonders bei den Deutschen.
In Deutschland gilt Mecklenburg‑Vorpommern als Region mit der höchsten Tourismusintensität. In einem Ranking der EU-Statistikbehörde Eurostat um die meistbesuchten Regionen der EU anhand der Übernachtungen pro Einwohner, landet die Region allerdings nur auf Platz 17 mit 18 Übernachtungen pro Einheimischem. Das zeigt auch, dass viele der beliebten Regionen mittlerweile extrem mit Massentourismus zu kämpfen haben.
Massentourismus auf Santorini und Co.
Denn die große Beliebtheit hinterlässt auch ihre Spuren. Innerhalb der Europäischen Union (EU) sind es die griechischen Inseln in der südlichen Ägäis, die am meisten vom Massentourismus betroffen sind. Das ist anhand von Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat ersichtlich. Besonders trifft dies die beliebten Regionen – inklusive Santorini und Mykonos.
Auf einen einheimischen Insulaner kamen im Jahr 2022 durchschnittlich 110 Übernachtungen von Touristen. Dieses Verhältnis zeigt an, wie groß die Besuchermasse im Vergleich zur Anzahl an Einheimischen ist. Verglichen mit den Zahlen aus Mecklenburg-Vorpommern wird hier deutlich, wie stark der Massentourismus auf den griechischen Inseln zugenommen hat.
Die indonesische Insel Bali ist auch immer unter den globalen Trend-Destinationen zu finden und merkt die Auswirkungen des Massentourismus. Dort wurde aus diesem Grund dieses Jahr eine Touristensteuer eingeführt.