Auf einigen Flugstrecken müssen Reisende tiefer in die Tasche greifen. Vor allem das beliebte Urlaubsland Italien wird ein teures Reiseziel.

Reisen mit dem Flugzeug werden im neuen Jahr deutlich teurer. Neben innereuropäischen Strecken sind auch beliebte Langstreckenziele von einer Preiserhöhung betroffen. Preissteigerungen von bis zu 60 Prozent für einen Hin- und Rückflug sind möglich. Wer 2023 nach Italien oder die Türkei verreisen möchte, muss für die Flüge ein höheres Budget kalkulieren, wie rnd berichtet.

Steigende Flugpreise 2023

Die Nachfrage nach Flugreisen wird auch im Jahr 2023 das Angebot der Airlines übersteigen. Aus diesem Grund ist mit Preisanstiegen von bis zu 60 Prozent zu rechnen, die die Urlaubskasse stark belasten. Für Flüge ins italienische Florenz zahlten Reisende bisher durchschnittlich 179 Euro, ab dem nächsten Jahr werden es wohl 279 Euro sein. Die Erhöhung um 100 Euro stellt einen Preisanstieg von 56 Prozent dar.

Florenze Italien
Reisen nach Florenz werden teurer

Wer die italienischen Städte Bologna, Genua und Triest bereisen möchte, muss ebenso einen deutlichen Aufpreis von jeweils über 60 Prozent mehr bezahlen.

Antalya, Türkei
Urlaub in der Türkei – zumindest die Flüge werden teurer

Ein weiteres Land, bei dem Reisende mit erhöhten Flugpreisen rechnen müssen, ist die Türkei. Hier zeichnet sich ein Anstieg des Preises von 39 Prozent für Flüge in die türkische Hauptstadt Ankara ab. Wer gerne Strandurlaub macht, muss ebenfalls einen deutlichen Aufpreis von bis zu 60 Prozent für die Flüge bezahlen. Dennoch kann sich ein Urlaub in der Türkei lohnen, weil sich die türkische Lira auf einem Allzeittief befindet.

Tafelberg Kapstadt (1)
Flugreisen nach Kapstadt steigen preislich merklich an

Die Preissteigerungen betreffen jedoch nicht nur den europäischen Flugverkehr, auch Langstreckendestinationen wie Südafrika sind betroffen. Hier ist mit einer Preissteigerung von 45 Prozent zu rechnen, während man für eine Reise nach Buenos Aires sogar 50 Prozent durchschnittlich mehr bezahlen muss. Auch asiatische Ziele wie Seoul (+ 30 Prozent) und Japan (+ 48 Prozent) sind betroffen.

Darum steigen die Preise für Flugreisen

Zum einen ist der Kerosinpreis stark gestiegen, weswegen die Fluggesellschaften generell höhere Kosten haben. Dies spiegelt sich auch in einem deutlich gestiegenen Preisniveau wider. Zudem gibt es derzeit nicht genug einsatzbereite Flugzeuge, um die Nachfrage komplett zu bedienen. Die Flugzeugbauer Airbus und Boeing sind beide schon jetzt bis ins Jahr 2029 mit Aufträgen ausgelastet und können ebenfalls die Nachfrage nicht schnell genug bedienen. Zudem kam es in den letzten Jahren bei beiden Herstellern immer wieder zu Lieferverzögerungen. Diese resultieren aus Engpässen in der Lieferkette für die Herstellung der Flugzeuge. Ein weiterer Umstand, der die Preise in die Höhe treibt, ist der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine. Dadurch müssen Fluggesellschaften teilweise mehrstündige Umwege in Kauf nehmen, die über einen höheren Endpreis an den Kunden weitergegeben werden.

Fazit zu den erwarteten Preissteigerungen für Flugreisen

Wer gerne mit dem Flugzeug reist, wird wohl im kommenden Jahr einige Euros mehr bezahlen müssen. Dennoch spiegeln die genannten Zahlen eben nur den Durchschnitt wider, sodass es durchaus Ausreißer nach unten als auch nach oben geben mag. Wer zeitlich flexibel ist, wird weiterhin von preislich guten Angeboten profitieren können. Wer an gewisse Daten gebunden ist (beispielsweise Schulferien), sollte lieber früher als später die Reise buchen.

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  • Sicher, auch die Airlines versuchen auf den Zug aufzuspringen. Nur an dem wichtigsten Punkt im ganzen Zahlensystem, wird es keine nennenswerte Steigerung geben, bei den Einkommen. Wenn jetzt jeder glaubt sich ein größeres Stück aus dem Kuchen zu schneiden, ist der schneller “gefressen” als manche glauben und am Ende bleiben viele leere Teller übrig.
    Dann dürfte sich die “erhöhte” Nachfrage schnell von selbst erledigt haben und die Preise werden sich auf ein akzeptables Niveau einpendeln.
    Noch ein Wort zu den Ursachen, langsam wird es amüsant, wie der Ukrainekonflikt für Alles herhalten muß. Richtung Asien (30-48% prognostiziert) könnte ein Teil darauf fallen. Aber nach Italien, Türkei, Afrika und Südamerika? Naja, die Erde ist eine Kugel 😉

  • Diese Ansage mit den Flügen teile ich nicht! Nachdem, wie Ralf richtig beschrieben hat, die Schere zwischen Inflation und Gehalt deutlich klafft und Heizkosten von 1.200 € auf 3.500 €, ohne Strom, Kraftstoff und dem Rest das freie Budget für Urlaub reduziert, werden sich die Flieger nicht einfach füllen lassen. D

    Das Kerosin wurde ja im laufenden Jahr schon teurer und eingepreist. Von der Inhaberin eines Reisebüros habe ich erfahren, dass sehr verhalten, wenn überhaupt, gebucht wird.

    Klar, es gibt immer Menschen, die nicht auf den Euro sehen müssen. Mit denen wird der Flieger aber nicht voll!

  • es müsste heissen “auf bestimmten Strecken 60% teurer” – Italien ist ja gerade ein Paradebeispiel: wie sieht es denn mit FCO oder CIA aus? von dort ist man in 2h in Florenz, wenn man dort hin will. Mietwagenpreise fand ich 2022 besonders frech in Südeuropa: wo früher 20€ oder weniger die Regel waren, wurden plötzlich 100€/Tag verlangt – in Nordeuropa gibt’s keine Autoshortage also warnen die Raten wie früher.
    AGP Silvester 2022/23 auch wieder bei 6€/Tag –

    Der Markt funktioniert also noch! Leider zu den Hauptsaison Zeiten völlig ausser Ruder gelaufen (auch Ferienwohnungen die Woche 2500€, die aber keine 500€ wert wäre…

  • Da die Lohn- und Gehaltsentwicklung auch 2023 kaum mit der allgemeinen Inflation mithalten wird, wird sich der, ich sage mal vorsichtig, untere Teil der Gesellschaft ganz unabhängig von den Ticketpreisen keinen Urlaub leisten können.

    Und selbst in der Mitte der Gesellschaft dürfte es für etliche, abhängig von den persönlichen Verhältnissen, knapp werden.

    Für mich jedenfalls steht kommendes Jahr die Investition in ein Solardach, ich sage mal vornehm als Altersvorsorge, ganz oben auf der Prioritätenliste; meinen letzten größeren Urlaub habe ich 2022 hinter mich gebracht, und der nächste wird warten müssen. Billiger wird es jedenfalls auf absehbare Zeit nicht mehr.

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