Der Flughafen Friedrichshafen muss Insolvenz anmelden – bereits begonnene Restrukturierungsmaßnahmen sollen fortgesetzt werden können.

Die Corona-Pandemie trifft mit den Fluggesellschaften weltweit selbstverständlich auch die Flughäfen. Wie aero.de berichtet, musste der Bodensee-Airport die Insolvenz anmelden. Das Schutzschirmverfahren wurde am lokalen Amtsgericht bereits vor einigen Tagen eröffnet.

Krise trifft ersten Flughafen

Auch wenn der Flughafen in Friedrichshafen nicht die Metropolen der gesamten Welt im Streckenplan vorweisen kann, so trifft so eine Nachricht natürlich jedes Unternehmen. Der Bodensee-Airport in Friedrichshafen musste das Schutzschirmverfahren eröffnen. Der Grund liegt dabei auf der Hand: die Corona-Pandemie. Damit trifft die Krise in der Luftfahrt den süddeutschen Flughafen mit harten Konsequenzen.

Aufgrund der zweiten Coronawelle und den damit verbundenen Einschränkungen findet Flugverkehr, anders als noch im September 2020 erwartet, kaum statt. Die laufenden finanziellen Belastungen werden mit diesem Verfahren etwas vermindert.

Statement des Flughafens

Dem hervorgegangen war die Insolvenz des deutschen Ablegers von Sun Air. Die Fluggesellschaft fliegt mit British Airways-Lackierung diverse Strecken zwischen Deutschland und Billund. Vor der Pandemie gab es auch innerdeutsche Verbindungen nach Düsseldorf und Hamburg. Dennoch sieht der Flughafenbetreiber auch eine Chance in der Insolvenz und möchte bereits begonnene Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen fortsetzen.

Rückgang um knapp 90 Prozent

Doch nicht nur die Insolvenz von Sun Air hat die Lage des Flughafens dramatisch verschlechtert. Insgesamt musste der Flughafen einen massiven Rückgang der Passagierzahlen im Vergleich zum Januar des Vorjahres hinnehmen. Neben einigen anderen innerdeutschen Verbindungen fertigt der Flughafen vor allem Charter- und Billigflüge von Corendon, Wizz Air und Co. ab. Da Sun Air hauptsächlich für Geschäftsreiseverkehr gesorgt hat, bleiben damit hauptsächlich Verbindungen in Urlaubsregionen. Diese fallen aktuell aber auch weg, da Reisebeschränkungen diesen nicht wie gewohnt zulassen.

Im Vergleich zum Januar 2020 haben wir im Januar 2021 nahezu 90 Prozent Rückgang

Wolfgang John, Marketingchef des Flughafens

Dennoch scheint die Liquidität des Flughafens trotz der starken Verluste nicht gefährdet zu sein. Im Jahr 2019 konnte der Flughafen noch einen Gewinn von knapp zehn Millionen Euro verbuchen. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird ein Minus von ungefähr 80 Prozent erwartet. Die Ergebnisse werden aber erst im nächsten Jahr vorliegen. In der Zwischenzeit beschäftigt sich der Flughafen mit einer Zukunftsstrategie für den Erhalt des Flughafens, wofür sich die Region auch ausspricht. Bereits im vergangenen Jahr gab es deshalb einen Kredit von knapp zwei Millionen Euro von der Stadt Friedrichshafen.

Fazit zur Insolvenz des Flughafens Friedrichshafen

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die weltweite Corona-Pandemie und die andauernden Reisebeschränkungen ihre ersten Opfer fordert. Mit dem Flughafen Friedrichshafen trifft es neben Paderborn-Lippstadt den zweiten Flughafen in Deutschland, welcher in die Insolvenz eintreten muss. Dennoch ist man zuversichtlich und plant für die Zukunft. Inwiefern kleine Flughäfen, die in der Vergangenheit generell schon Schwierigkeiten hatten, aber noch zukunftsträchtig sind, werden wir in den nächsten Monaten und Jahren beobachten können.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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