Die dänische Regional-Airline Sun-Air kehrt in diesem Jahr nicht mehr an den Flughafen von Friedrichshafen zurück und wird stattdessen erst im Sommer nächsten Jahres erneut vom Bodensee aus starten.

Sun-Air dürfte sicherlich nicht vielen Reisenden ein Begriff sein, in Friedrichshafen waren die Dänen jedoch vergleichsweise stark vertreten. Doch im Zuge der Pandemie stellte die Airline alle Flugverbindungen ein und gab nun zudem bekannt, dass die kleinen Regio-Jets in British Airways-Lackierung auch nicht mehr so schnell an den Bodensee Airport zurückkehren werden. Das berichtet aerotelegraph.de.

Aktuell nur für Pharmakonzern unterwegs

Die kleine Regional-Airline Sun-Air verschiebt den Neustart am Bodensee auf den Sommer 2021. Am Flughafen Friedrichshafen, ganz im Süden von Deutschland, war die dänische Fluggesellschaft bis vor der Krise stark vertreten. Zur für die kleine Airline und den Airport besten Zeit, waren gar drei Maschinen des Typs Dornier 328 Jet (mit Triebwerken statt Propellern ausgestattet) am Bodensee Airport stationiert. Von hier aus flog Sun-Air nach Toulouse, Düsseldorf und Hamburg. Letztere Route gaben die Dänen aufgrund zu geringer Nachfrage jedoch schon Anfang des Jahres wieder auf. Die anderen beiden Strecken waren laut Fluggesellschaft zu jenem Zeitpunkt jedoch „erfolgreich“.

Flughafen Friedrichshafen
Bild: Flughafen Friedrichshafen

So gut es für Sun-Air in Friedrichshafen auch lief, so schlecht läuft es Dank Corona wenig überraschend aktuell. Der Flugverkehr liegt erneut nahezu brach und auch die Airline hat den Betrieb am Bodensee eingestellt. Und selbst wenn die Krise sich in den kommenden Wochen und Monaten wieder besser könnte, so schnell kommen die Dänen nicht nach Friedrichshafen zurück. So hat Sun-Air nun bekannt gegeben, die Dorniers in British Airways-Lackierung erst ab August nächsten Jahres wieder in Friedrichshafen zu stationieren und die Routen erneut aufzunehmen. Ursprünglich war für den Neustart bereits dieser November erdacht worden. Da sich die Lage jedoch nicht verbesserte, sondern bekanntermaßen sogar verschlechterte, entschied sich die Airline zu diesem radikalen Schritt.

Ob beim Neustart dann jedoch auch die Route nach Toulouse erneut aufgenommen wird, scheint fraglich zu sein. Zumindest zum aktuellen Zeitpunkt finden sich genannte Strecken nicht im Routennetzwerk der Airline wider. Hier sind mit Abflug in Deutschland nur die Strecke von Friedrichshafen nach Düsseldorf und von Düsseldorf nach Billund vertreten – die derzeit aber eben nicht bedient werden. Aktuell fliegt Sun-Air im Auftrag des Pharmazie-Unternehmens Astra Zenca lediglich zwischen Manchester, Cambridge und Göteborg.

Corona bedroht 42 Jahre nonstop Gewinn

Laut Sun-Air verfolge man die Situation „weiterhin aufmerksam Land für Land“. Und sollten – wie von vielen Vertretern der Branche befürwortet – noch einheitliche europäische Regelungen im Bezug auf das Reisen in Corona-Zeiten erfolgen und die Nachfrage früher als erhofft wieder anziehen, könnten sich die Dänen auch eine frühere Aufnahme mancher Routen vorstellen.

Sun-Air Dornier 328 Jet
Bild: Aero Icarus, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26714686

Sun-Air dürfte in Deutschland nicht allzu sehr bekannt sein, bedient die kleine dänische Regional-Airline doch in erster Linie Nischen-Strecken mit hoher Nachfrage im geschäftlichen Verkehr. Im letzten Jahr konnte Sun-Air mit diesem Geschäftsmodell noch einen Gewinn von umgerechnet etwa 1,25 Millionen Euro erzielen und war somit seit ganzen 42 Jahren profitabel unterwegs. Dass die Corona-Krise die Zahlen in diesem Jahr wahrscheinlich enorm nach unten korrigieren wird, dürfte klar sein. Die Flugzeuge der Airline tragen das Kleid von British Airways, da Sun-Air als Franchise-Partner der Briten fungiert – so werden die Flüge etwa auch unter BA-Flugnummern geführt –, wodurch die Dänen unter anderem von den Betriebswegen von British Airways profitieren.

Fazit zur Neustart-Verschiebung Sun-Airs

Die Corona-Krise verlangt besonders dem Luftfahrtmarkt so einiges, wenn nicht gar „alles“ ab. Das trifft natürlich nicht nur die kleineren Airlines ebenfalls heftig, sondern auch jene – wie Sun-Air –, die bis dato komplett profitabel operierten. Plötzlich sieht sich auch die kleine Regional-Airline mit einer Situation konfrontiert, auf die es gilt, immer wieder entsprechend zu reagieren. Wie nun mit der Verschiebung des Neustarts des Flugbetriebs ab Friedrichshafen im nächsten Jahr. Hier gehen die Dänen offensichtlich lieber auf Nummer sicher und das könnte durchaus der richtige Schritt sein.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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