Die Verhandlungen zwischen Eurowings und der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit gehen in die nächste Runde. Allem Anschein nach fehlen Eurowings aber Piloten, um die Forderung der Gewerkschaft umzusetzen.
Als Folge des zweimaligen Pilotenstreiks bei Eurowings, hatte das Management die Wachstumspläne für den Standort Deutschland vorerst gestoppt. Um die Forderungen nach zusätzlichen freien Tagen und einer geringeren Maximalarbeitszeit zu erfüllen, fehlt es Eurowings aber anscheinend an der nötigen Pilotenanzahl, wie aero.de berichtet.
Darum geht es in dem Konflikt
Die Gewerkschaft fordert 14 zusätzliche freie Tage für die Belegschaft und eine Herabsetzung der maximalen Wochenarbeitszeit um fünf Stunden. Die Forderung ergibt sich aus der extremen Belastung, die die Piloten vor allem in den Sommermonaten 2022 ausgesetzt waren.
Das Management bietet allerdings nur zehn freie Tage an und drei Stunden weniger, jedoch erst ab dem Jahr 2025. Die Gewerkschaft fordert aber eine sofortige Entlastung, nicht erst in drei Jahren. Dies ist derzeit der Knackpunkt der Verhandlungen, deren Ausgang momentan nicht vorhersehbar ist.
Zu wenig Piloten bei Eurowings?
Die Personaldecke bei Eurowings hinsichtlich der Piloten ist wohl äußerst gering. Nach Aussagen eines Eurowingspiloten beträgt diese pro Flugzeug nur 4,7 Kapitäne und 4,5 Co-Piloten. Aus diesen Gründen erreichen die Piloten auch immer häufiger ihre maximale Arbeitszeit. Auf Dauer ist dies aus Gewerkschaftssicht kein annehmbarer Zustand. Kann die Vereinigung ihre Forderung durchsetzen, braucht Eurowings dringend neue Piloten.
Wenn Eurowings unsere Forderungen akzeptieren würde, müssten sie zehn Prozent mehr Piloten einstellen.
Erster Offizier bei Eurowings
Dies beißt sich mit dem verhängten Einstellungs- und Beförderungsstopp, den das Management im Anschluss an den dreitägigen Streik diesen Oktober verhängt hatte. Darüber hinaus erwartet Eurowings wohl auch, dass die nur für Ausnahmen bestehende Möglichkeit, die Dienstzeit an einem Tag um weitere zwei Stunden zu verlängern, seitens der Piloten konsequent genutzt wird. 14-Stunden-Tage waren vor allem im Sommer eher die Regel als die absolute Ausnahme.
Fazit zu dem Pilotenmangel bei Eurowings
Eurowings benötigt anscheinend dringend neue Piloten, um eine ausgewogene Belastungssteuerung zu gewährleisten. Das Management bietet diese Entlastung aber erst für das Jahr 2025 an. Daraus resultierte auch hauptsächlich der Pilotenstreik in diesem Monat. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Parteien einigen können. Geht Eurowings auf die Forderung ein, müssten wohl zeitnah neue Piloten eingestellt werden.