Ab dem 5. Juli sind vollständig geimpfte Kanadier von der Quarantänepflicht nach der Einreise ins Land befreit.

Seit Beginn der Pandemie hält Kanada an den strikten Reisebeschränkungen und der andauernden Grenzschließung fest – erstmals folgen nun in den kommenden Tagen Öffnungsschritte. Demnach sollen vollständig geimpfte Personen ohne eine verpflichtende Quarantäne ins Land einreisen können. Trotz dieser ersten Lockerungen bleiben die Grenzen auch weiterhin für jegliche nicht notwendige Freizeitreisen geschlossen. Kanadas Regierung möchte an dieser Maßnahme festhalten, bis eine landesweite Impfquote von mindestens 75 Prozent nachgewiesen werden kann, wie Executive Traveller berichtet.

Quarantänepflicht entfällt für kanadische Staatsbürger

Seit nun mehr als einem Jahr sind nicht notwendige Freizeitreisen nach Kanada durch die andauernde Grenzschließung und strikte Einreisebestimmungen untersagt. In den vergangenen Monaten ist eine Einreise lediglich für Staatsbürger, für Personen mit permanenten Aufenthaltsstatus in Kanada, sowie für Personen mit Familienmitgliedern in Kanada möglich. Eine Einreise ist aktuell lediglich unter der Voraussetzung eines negativen Coronatestnachweises vor dem Flug, sowie eines zweiten Tests an der Grenze möglich. Außerdem besteht eine Verpflichtung zur Quarantäne. Dabei müssen die ersten drei Tage der insgesamt vierzehntägigen Quarantäne in einem Hotel verbracht werden.

Canada

Nach neusten Regierungsbeschlüssen am vergangenen Montag soll diese Quarantänepflicht nun bereits ab dem 5. Juli entfallen. Jedoch gilt dieser erste Öffnungsschritt lediglich für vollständig geimpfte kanadische Staatsbürger und Einwohner. Zumindest für alle Kanadier ein erster Lichtblick, auf dem zukünftig weitere Öffnungsschritte aufgebaut werden können. Vermutlich bleiben weitere Lockerungen für die nahe Zukunft jedoch erstmal aus. Grund dafür ist das Vorhaben der Regierung, erst über mögliche Grenzöffnungen zu beraten, sobald landesweit eine 75 prozentige Impfquote verzeichnet werden kann.

Air Canada

Die Regierung reagiert mit diesen ersten Lockerungen auf zunehmende Kritik an den anhaltenden Beschränkungen, seitens kanadischen Staatsbürgern und der lokalen Tourismusbranche. Letztere fordert schon seit einiger Zeit maßgebliche Lockerungen für den Reiseverkehr in der Sommersaison. Aufgrund der Coronabeschränkungen mussten diese im vergangenen Jahr Schätzungen zufolge rund 16 Milliarden US-Dollar Verluste verzeichnen. Auch in den kommenden Wochen ist eine Besserung der Lage für die ansässigen Tourismusunternehmen kaum abzusehen. Erst am vergangenen Freitag verlängerte die Regierung die aktuellen Beschränkungen für nicht notwendige Freizeitreisen. Die Verlängerung der Reisebeschränkungen gilt vorerst bis zum 21. Juni 2021.

I don’t understand Canada. This isn’t only about holidays, these are business decisions. Future decisions will be made on people’s experiences and my experience of Canada is very poor.

Willie Walsh, chief exective officer of the International Air Transport Association

Ob über weitere Lockerungen ab dem 21. Juli gesprochen werden kann, hängt sicherlich maßgeblich von der Zahl der vollständig Geimpften im Land ab. Somit gilt es aktuell eine Impfquote von rund 75 Prozent vollständig geimpfter Kanadier zu erreichen, damit über Grenzöffnungen nachgedacht und beraten werden kann. Für lokale Tourismusbetriebe bleiben diese Lockerungen weiterhin mit Hoffnung und Geduld abzuwarten.

Fazit zu Kanadas ersten Öffnungsschritten

Die kürzlich verkündeten Lockerungen für vollständig geimpfte Kanadier zeigen immerhin erste Öffnungsschritte des Landes. Weiterhin bleibt jedoch die Grenzschließung und Reisebeschränkung für touristische Reisen bestehen, was sicherlich gerade für die ansässige Tourismusbranche einen herben Rückschlag bedeutet. Es bleibt zu hoffen, dass die von Kanada angestrebte 75-prozentige Impfquote schnellstmöglich erreicht werden kann, sodass weitere Lockerungen diskutiert werden können. Denkt Ihr, die strikten Maßnahmen Kanadas sind mit Blick auf die momentanen Lockerungen in vielen europäischen Ländern weiterhin angemessen?

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Seit Ann-Cathrin ihr erstes Praktikum in der Reisebranche absolviert hat stand fest, dass sie beruflich in die Welt des Reisens eintauchen möchte. Ihr Tourismusstudium und viele Kurztrips während der Semesterferien haben ihr bereits viele Einblicke in die Hintergründe und Abläufe und genauso die wunderschönsten Orte in den verschiedensten Ländern gezeigt.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Unsere Flüge sind für den 19. August gebucht… Wenn die Kanadier die Grenzsperren also wie zuletzt immer vom 21. eines Monats zum nächsten 21. verlängern, dann wird es vermutlich eng für uns werden. Rechnerisch (so steht es zumindest auf kanadischen Webseiten), werden die 75% fully vaccinated zwischen Mitte und Ende August erreicht…
    By the way – weiß jemand von euch, ob wir mit der aktuellen Umbuchungsregelung der LH kostenfrei auf den 22.08. umbuchen dürften? Nachdem das Ticket bei Buchung im letzten September sehr günstig war, wird es die ursprüngliche Buchungsklasse vermutlich nicht mehr geben.

    • Hey Alex! Ihr könnt generell einmalig kostenfrei Umbuchen. Ich denke jedoch, dass ihr die Differenz zwischen den Buchungsklassen zahlen müsst, sofern diese voneinander abweichen sollten. Ansonsten schau gerne noch einmal auf der LH-Website für mehr Details nach!
      Viele Grüße

  • Dann muß ich wohl zum zweiten mal meine Flüge und Hotels stornieren 🙁
    Was ist eigentlich, wenn nie die 75% erreicht werden, darf dann nie mehr ein Tourist in Canada einreisen?

    Gruß
    Frank

    • Hey Frank, die Frage habe ich mir auch schon gestellt 😉 Ich nehme mal an, dass Kanada dann die Vorhaben anpassen würde – aber wir werden es wohl sehen! Beste Grüße

  • Naja, ist ja für die meisten von uns die erste Pandemie, von daher gibt es ja kein “richtig” oder “falsch” ;-). Ob der europäische Weg besser ist als der kanadische, wissen wir leider erst im Nachhinein. Die Schwierigkeit ist, dass man bspw. das Erreichen der geplanten Impfquote nicht konkret absehen kann. Zudem scheint man auf absehbare Zeit einer Quarantäne nicht entgehen zu können, wenn man mitreisende Kinder unter 12 hat, die nicht geimpft werden können/dürfen…

Alle Kommentare anzeigen (1)