Die erste, in Lufthansa-Farben lackierte, Boeing 787 wurde gesichtet. Jedoch ist die endgültige Zertifizierung des Flugzeugtyps noch in Gefahr.
An Boeings Flughafen Paine Field in Seattle wurde Lufthansas erste lackierte 787 gesichtet. Der bereits 2019 gebaute Jet soll in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert werden, so aero.de. Berichten der Medienagentur Reuters zufolge, kann der aktuelle Lieferstopp des Typs Boeing 787 jedoch länger anhalten als bisher gedacht.
Erste Boeing 787 von Lufthansa gesichtet
Der erste Lufthansa-Dreamliner steht nun frisch lackiert am Boeing-Werk in Seattle. Die D-ABPA, so das deutsche Kennzeichen der Maschine, wurde bereits 2019 gebaut und war ursprünglich für Hainan Airlines bestimmt. Ausgeliefert wurde der Jet jedoch nicht; auch nicht an den Nachrücker Vistara. Durch das Interesse Lufthansas wird der Jet nach Deutschland kommen, am Flughafen Frankfurt stationiert sein und unter anderem auf der Route Frankfurt-Toronto operieren.
Der Flieger ist zwar nahezu fertig, dennoch kann aufgrund des allgemeinen 787-Lieferstopps der Dreamliner noch nicht ausgeliefert werden. Lufthansa plant mit dem Jet im zweiten Halbjahr dieses Jahres. Ob der Termin eingehalten wird, ist noch unklar, da die Zertifizierung und das Ende des Lieferstopps weiter in Gefahr sind. Wie schon vor rund drei Monaten bleibt der tatsächliche Auslieferungstermin ungewiss.
Zertifizierung erneut in Gefahr
Seit Ende Mai 2021 hat Boeing keine 787 mehr ausliefern können. Grund dafür sind Produktionsmängel und Bedenken der US-Luftfahrtbehörde FAA gegen die vorgeschlagenen Inspektionsmethoden. Nach rund einem Jahr soll der Auslieferungsstopp nun enden. Ob der Boeings Plan aufgeht, ist allerdings nicht sicher.
Informationen der Medienagentur Reuters zufolge soll die FAA eine Reihe von Auslassungen in den Ende April eingereichten Unterlagen von Boeing festgestellt haben. Einige dieser Unterlagen sollen an den US-Flugzeugbauer zurückgeschickt worden sein. Ob dies zu einer weiteren Verzögerung der Wiederaufnahme der Auslieferungen führt, kann noch nicht klar gesagt werden. Laut Boeing ist der US-Flugzeugbauer mit der Luftfahrtbehörde im Dialog und arbeitet hart daran, alle offenen Fragen der FAA zu beantworten. Boeing ist für jede Diskussion mit der Luftfahrtbehörde offen und möchte alle Fragen beantworten, damit der Prozess abgeschlossen werden kann und die Zertifizierungen wieder anlaufen.
I’ll remind you that we haven’t really seen anything new in a while […] So we’re working hard on making sure that that submission is thorough, and now the FAA has it, and we are standing by ready and willing to enter any discussion, answer any question and help them do their work as they move through their certain protocols.
Brian West, CFO von Boeing
Aktuell stehen mehr als 100 fertige 787 Dreamliner auf Lager und warten auf die Auslieferung. Die Jets haben einen Wert von rund 12,5 Milliarden US-Dollar.
Fazit zur Auslieferung des ersten Lufthansa-Dreamliners
Mehr als 100 Boeing 787-Jets stehen zur Auslieferung bereit. Nach Verlassen der Lackierhalle, reiht sich nun auch die erste Lufthansa-Maschine dieses Typs mit ein. Ob dieses Flugzeug in der zweiten Jahreshälfte 2022 ausgeliefert wird, ist allerdings noch unklar. Bisher gab es noch keine offizielle Bekanntgabe über den genauen Termin. Der Raum für Spekulationen ist allerdings groß.