Bei der Auslieferung der Boeing 787 drohen weitere Verzögerungen aufgrund anhaltender Probleme. Das trifft auch die für die noch optimistische Lufthansa gedachten Dreamliner. Ein neuer Auslieferungstermin bleibt weiterhin unbekannt.

Bei Boeing ist noch immer nicht abzusehen, wann es mit der Auslieferung der Boeing 787 weiter geht. Noch immer scheint das Problem nicht behoben zu sein und weitere Verspätungen bei der Auslieferung der Dreamliner für zahlreiche Kunden – darunter auch die Lufthansa – drohen. Der einst größte Flugzeughersteller der Welt will noch immer keinen Termin nennen, die Lufthansa und ihre Passagiere müssen sich also weiter gedulden, wie aero.de berichtet.

Auslieferung im Frühjahr?

Erst die Boeing 737 MAX, nun die Boeing 787. Die Bilder von überfüllten Parkplätzen vor den Produktionshallen von Boeing gingen um die Welt, als der Nachfolger des erfolgreichen Zweistrahlers gegroundet wurden. Eine Wiederholung dieses Spektakels scheint sich abzuzeichnen. Denn die Probleme am Dreamliner scheinen weiterhin nicht behoben zu sein. Boeing möchte sich dabei nicht in die Karten blicken lassen. Offiziell will der Flugzeughersteller aus Seattle deshalb auch keinen Termin veröffentlichen. Bislang sei jedoch die Rede von April dieses Jahres. Ein Blick in die Auftragsbücher dafür verrät auch, dass Boeing mehr Flugzeuge ausliefern konnte als Airbus im vergangenen Monat Januar. Bei Airbus waren es lediglich 30 Flugzeuge, bei Boeing 32 Flugzeuge. Vor allem die Probleme mit dem Dreamliner drücken dabei weiterhin die Zahlen.

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Bild: Boeing

Wir können noch nicht absehen, wann die Lieferungen wieder anlaufen.

Brian West, CFO von Boeing

Gleichzeitig dürften diese Aussichten auch die Vorfreude bei Lufthansa drücken. Der Kranich rechnete bereits mit den Flugzeugen, die kurzerhand von einer anderen Airline übernommen wurden. Inklusive “neuer” Kabine will die größte deutsche Fluggesellschaft zunächst fünf Exemplare davon für den eigenen Betrieb übernehmen. Weitere Boeing 787 waren bereits im Vorfeld für die Lufthansa Group vorgesehen. Der erste Dreamliner soll den Namen Berlin erhalten. Wann dieser jemals in Berlin, aber auch in Frankfurt oder anderen Teilen der Welt zu sehen sein soll, bleibt offen. In Frankfurt sollen die Dreamliner zumindest ihre Heimat finden. Vorgesehen sind die neuen Flugzeuge unter anderem für die Route nach Toronto. Die Lufthansa kommentiert den Zustand ebenfalls mit keinen weiteren Kenntnissen. Ein neuer Auslieferungstermin sei demnach nicht bekannt.

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Da gibt es unsererseits keinen neuen Stand.

Lufthansa-Sprecher gegenüber aero.de

Boeing hält die Produktionsrate der Boeing 787 derweil mit 3,5 Flugzeugen pro Monat auf minimalem Niveau. Erst wenn das Problem behoben werden konnte, will Boeing auf 5 Flugzeuge erhöhen. 100 Flugzeuge wurden bereits produziert. Bereits ausgelieferte Flugzeuge bleiben von den Problemen jedoch unberührt. In der Lufthansa Group verfügt aber noch keine Fluggesellschaft über die Boeing 787, die so auch gar nicht bei Lufthansa als Erstabnehmer der Gruppe vorgesehen war. Die Lufthansa soll aber auch generell gute Chancen haben, die fünf Modelle als Erstes zu erhalten, sofern die Flugzeuge zur Auslieferung freigegeben werden. Dennoch könnte die Geduld aller Beteiligten erprobt und gar überstrapaziert werden. Denn die Fehlerliste der Boeing 787 scheint aktuell nicht kürzer zu werden. Fehlerhafte Teile wurden an mehreren Komponenten festgestellt, zudem sollen Faserverbund-Komponenten kontaminiert sein, wie zuletzt offenbart.

Fazit zu den Verzögerungen bei der Dreamliner Auslieferung

Die Boeing 787 macht weiterhin große Probleme und während der US-amerikanische Flugzeugbauer diese versucht in den Griff zu kriegen, tauchen auch schon wieder neue auf. Dieses anhaltende Aufkommen neuer Probleme führt auch dazu, dass die Produktion, beziehungsweise die Auslieferung weiterhin gestoppt bleibt. Das dürfte auch bei Dreamliner-Neukundin Lufthansa zu einer späteren Übernahme der 787 führen. Denn wie die Lufthansa selbst mitteilte, weiß selbst die Airline bislang nicht, wann mit einer Auslieferung zu rechnen sei.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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