Emirates fliegt vorerst weiter nach Russland. Doch der Druck auf neutrale Staaten nimmt zu, ebenfalls Sanktionen gegen das Kreml-Regime zu erlassen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind im Ukraine-Krieg bisher neutral. Die staatliche Fluggesellschaft Emirates aus Dubai wird daher weiterhin nach Russland fliegen, bis ihre Eigentümer es verbieten, sagt Airlinechef und Präsident Tim Clark, laut reuters.com.
Die Neutralität der Vereinigten Arabischen Emirate
Alle Augen sind derzeit auf den Krieg in der Ukraine gerichtet. Viele Länder solidarisieren sich mit der Ukraine, kritisieren Russland für die Angriffe und verhängen Sanktionen gegen Putin und das Land. Es gibt aber auch einige Länder, die sich unparteiisch zeigen und neutral bleiben. Die Vereinigten Arabischen Emirate gehören dazu. Diese haben sich gegen ein Parteiergreifen zwischen westlichen Verbündeten und Russland entschieden. Somit haben sie auch keine Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine verhängt. So kommt es, dass auch die Fluggesellschaft Emirates weiterhin nach Russland fliegt. Neben Emirates fliegen derzeit unter anderem auch Turkish Airlines und Qatar Airways weiter nach Russland. Wie unter anderem auf aero.de nachzulesen ist, sagt der Chef der Fluggesellschaft Emirates aus Dubai aus, dass die Flugzeuge weiterhin abheben, bis die Eigentümer sich dagegen entscheiden.
Speziell Dubai gilt aktuell als Ziel für viele Oligarchen. Auf diversen Trackingdiensten konnte man, besonders in der jüngsten Vergangenheit, außergewöhnlich viele Flugbewegungen mit Privatjets zwischen Moskau und Dubai aufzeichnen. Durch die US- und EU-Sanktionslisten befinden sich daher auch zurzeit viele Yachten und Schiffe in den Marinas, oftmals im Milliardenwert. An anderen Orten der Welt würde die Festsetzung drohen.
“Wir befördern humanitäre Güter in unseren Laderäumen. Wir haben Nichtregierungsorganisationen, die in Russland ein- und ausfliegen. Wir haben die diplomatische Gemeinschaft, die nach Russland ein- und ausreist… wir sind also nur ein Ermöglicher, ein Vermittler, ohne vorläufig eine politische Position zu beziehen.”
Sagt Sir Timothy Charles Clark, Präsident der Airline Emirates und Vorsitzender der Emirates-Stiftung
Später erklärte Clark gegenüber Reportern am Rande einer Veranstaltung auf dem World Government Summit, dass Emirates keine sanktionierten Waren in seinen Flugzeugen zulässt. Der World Government Summit ist ein Weltregierungsgipfel und eine jährliche Veranstaltung in Dubai mit führende Politikern, die zu einem globalen Dialog über Regierungsprozesse zusammen kommen.
Fazit zum Flugverkehr nach Russland
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich gegen eine Seitenwahl im Ukraine-Konflikt entschieden. Sie bleiben unparteiisch. Somit haben sie auch keine Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine verhängt. Neben den Vereinigten Arabischen Emiraten verhalten sich auch Brasilien, China, Indien, Mexiko und Türkei im Ukraine-Krieg neutral und erheben keine Sanktionen gegen Russland. Auch wenn der Westen zu Sanktionen drängt und versucht, das Regime von Putin strategisch zu isolieren, so muss man auch die andere Seite sehen: Viele Länder haben eine Beziehung zu Russland aufgebaut und sehen diese auch als nötiges Gegengewicht zur globalen Macht der Vereinigten Staaten. Auf uns mag so eine Neutralität angesichts des entstehenden Leids unmoralisch erscheinen, doch ist es ebenfalls eine politische Entscheidung.
Sehr guter Artikel. Auf knappem Raum eine ausgewogene Darstellung beider Seiten – sowie der neutralen Mitte. Top! Leider gibt es derartige Objektivität viel zu selten in der aktuellen Medienlandschaft.
Danke für das Feedback, lieber Florian! 🙂
Emirates und alle anderen Airlines, die Russland anfliegen, sind keineswegs neutral, sondern sie unterstützen damit Putin und seine Politik. Oder transportieren sie überprüfbar wirklich nur Hilfsgüter etc.. Fliegen sie auch in die Ukraine, um Hilfsgüter rein und Flüchtlinge raus zu fliegen?