Die Pandemie trifft die israelische Nationalairline, El Al, besonders schwer. Diese storniert bis weiteres alle Flüge und stellt laut der israelischen Wirtschaftszeitung Globes ganz ihren Betrieb ein, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Die seit 1948 operierende israelische Fluggesellschaft El Al muss mit mehreren Problemen kämpfen. Aktuell steht die Airline noch am Boden, als Wiederaufnahmedatum der Flüge wurde der 31. Juli gehandelt. Wegen Überschuldung und mehreren Problemen zwecks eines Rettungspakets muss der Betrieb scheinbar jedoch ganz eingestellt werden.

Hohe Verschuldung der Nationalairline und Ablehnung des Rettungspaketes

Wie The Jerusalem Post berichtete, soll laut der Geschäftsführung, die Airline im Zuge der Pandemie enorme Verluste erlitten haben. So verlor die Airline im ersten Quartal dieses Jahres ungefähr eine halbe Milliarde NIS, was umgerechnet ca. 128 Millionen Euro beträgt. Da die finanzielle Situation der Airline bereits vor der Krise schon schlecht aussah, belaufen sich die aktuellen Schulden nun auf mehr als zwei Milliarden Euro, laut der Süddeutschen Zeitung.

bargeld abgehen

Die Regierung hatte zunächst der Airline ein Rettungspaket angeboten, bei dem die El Al, einen Kredit in Höhe von umgerechnet 221 Millionen Euro sowie eine Kapitalerhöhung von umgerechnet 133 Millionen Euro vom Staat bekommen würde. Das angebotene Rettungspaket war jedoch an einige Bedingungen geknüpft. Im Gegenzug für die Hilfe sollte El Al die Fluggesellschaft restrukturieren, wozu die Kündigung von ungefähr 6.000 Angestellte vonnöten gewesen wäre sowie eine Lohnkürzung der Mitarbeiter, des Aufsichtsrates und des Managements. Mitarbeiter sollten außerdem fünf Jahre nicht mehr von Freiflügen profitieren können. Dies sollte zu Einsparungen in Höhe von umgerechnet rund 26,6 Millionen Euro führen.

Die größte Bedingung stellte jedoch einen möglichen Wiedereinstieg des Staates in das Unternehmen dar, denn der Staat hätte aus der Kapitalerhöhung, Aktien halten können, die einem Anteil von 61 Prozent an El Al entsprächen. Das Rettungspaket wurde daraufhin von der Unternehmensleitung abgelehnt.

Stornierung aller El Al Flüge

Die Folgen der Ablehnung des Rettungspaketes zeigen sich nun deutlich, denn nicht jeder im Unternehmen war mit der Ablehnung des Rettungspaketes einverstanden.

Besonders die Piloten kritisierten die Entscheidung der Unternehmensleitung enorm, weshalb es zu mehreren Konflikten zwischen beiden Parteien gekommen ist. Grund dafür war das Unverständnis der Piloten, wie die Unternehmensleitung solch ein Angebot ablehnen könne. Konkret warf der Vorsitzende der Vereinigung der Piloten, Nir Reuveni, der Unternehmensleitung sogar Unfähigkeit vor. Diese daraufhin warf den Beschäftigten vor, daran selbst schuld gewesen zu sein, da diese nicht der Vereinbarung zugestimmt hätten, die Voraussetzung für das Rettungspaket gewesen wären.

Aufgrund dieses Konfliktes wurden alle Flüge für diesen Tag und auch für die kommenden Tage bis auf Weiteres abgesagt, da die Piloten angekündigt hatten, keine Flüge mehr anzutreten. Selbst Cargomaschinen, die bereits mit Frachtgütern nach Italien und Großbritannien unterwegs waren, mussten umkehren. Ebendies wertete die Globes als Signal, dass El Al ihren Betrieb nun gänzlich einstellt.

Doch Hoffnung herrscht in einigen Reihen trotzdem noch. Der Chef der israelischen Transportgewerkschaft, Avi Edri, glaubt zumindest noch daran, dass der Flugbetrieb weiterhin nur vorübergehend eingestellt ist.

Fazit zu der aktuellen El Al Situation

Die aktuelle Lage sieht schlecht aus für die Nationalairline Israels. Auch wenn die Fluggesellschaft in der Vergangenheit bereits vor einer Insolvenz gerettet wurde, könnte es diesmal das endgültige Todesurteil dieser bedeuten. Ob die Airline trotzdem nochmal aus eigenen Kräften auferstehen kann, wage ich zu bezweifeln. Wir verfolgen die Situation weiterhin und sind auf die Entwicklung der jetzigen Situation gespannt.

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Autorin

Durch das Aufwachsen in zwei Kulturen wuchs als Kind schon Angie's Neugier gegenüber neuen Kulturen und Ländern. Wenn sie nicht gerade in Berlin ist, um ihre Vorlesungen abzusitzen, ist sie - wie ihre Freunde immer schön sagen - "überall & nirgendwo" und verschafft Euch neue und spannende Reise Infos!

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