Arbeitsniederlegungen bei discover Airlines wurden bereits prognostiziert. Nun steht es fest: Es wird zu einem Streik kommen, womöglich nicht nur bei den Piloten.
Es ist keine allzu große Verwunderung, dass es zwischen der Vereinigung Cockpit und der Lufthansa-Tochter discover Airlines zu einem Arbeitskampf kommen wird. Erst vor wenigen Tagen wurde das Urabstimmungsergebnis offengelegt, das mit 96 Prozent der Stimmen für Streiks eindeutig ausgefallen ist. Kurz bestand noch Hoffnung, den Tarifkonflikt am Verhandlungstisch zu lösen, doch jetzt soll erst einmal gestreikt werden. Das Datum steht indessen fest, wie Tagesschau berichtet.
24 Stunden Streik
Die Vereinigung Cockpit ruft ihre Mitglieder auf, am morgigen Freitag, den 26. Januar 2024, in einen 24-stündigen Arbeitsprotest zu treten. Dahingehend sollen die Piloten von discover Airlines ihre Arbeit von Freitag, um 0:01 Uhr bis 23:59 Uhr aussetzen. Folglich ist mit entsprechenden Flugstreichungen zu rechnen. discover Airlines zufolge seien alle Kurz-, Mittel- und Langstreckenflüge ab Frankfurt und München von den Einschränkungen betroffen. Die Fluggesellschaft arbeite jedenfalls daran, die Auswirkungen bestmöglich abzufedern.
Nachdem die Tarifgespräche für discover Airlines Piloten nicht weiter vorangeschritten sind und die Fluggesellschaft schon seit über zwei Jahren ohne Tarifverträge für ihre Mitarbeitenden operiert, schien es an der Zeit, dieses Rad anzukurbeln. Die Vereinigung Cockpit möchte entsprechende Rahmenbedingungen zu Gehältern und erste Tarifverträge durchsetzen. Bisherige Verhandlungen wurden allenfalls als Misserfolg deklariert. Ärger über die gescheiterte Einigung wurde bereits anlässlich eines Warnstreiks im vergangenen Dezember sichtbar.
Nicht nur die Vereinigung Cockpit ruft zum Streik auf
Die Vereinigung Cockpit ist jedoch nicht die einzige Gewerkschaft, die ihre Mitglieder zum Arbeitsausstand aufruft. Weiters forderte die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) zum Warnstreik auf. Denn auch für discover Airlines Kabinen-Crews gibt es bislang keinen Tarifvertrag.
Harry Jaeger, Leiter der UFO-Tarifpolitik, bemängelte die aus seiner Sicht unterdurchschnittlichen Arbeitsbedingungen der discover Airlines Crews:
Fakt ist, die discover-Kabine macht einen fantastischen Job, kann davon aber kaum die Miete zahlen.
Harry Jaeger, Leiter UFO-Tarifpolitik
Weiters verhandelt die Unabhängige Flugbegleiter Organisation für Tarifverträge bei Lufthansa CityLine. Dahingehend setzt sich die Organisation für höhere Gehälter, Inflationsausgleichsprämien und den Entfall der unteren Tarifschiene ein.
Erfreulich endeten die Tarifgespräche zwischen Eurowings und Verdi. Folglich wäre es wünschenswert, auch bei weiteren Tarifgesprächen der Lufthansa Group einig zu werden. Bei der Lufthansa verlief die erste Verhandlungsrunde jedoch erfolglos. Dementsprechend ist auch hier künftig mit Arbeitsniederlegungen des Lufthansa-Kabinen- und Bodenpersonals zu rechnen.
Fazit zum Streik der Piloten
24 Stunden soll der morgige Arbeitsausstand der discover Airlines Piloten andauern. Folglich ist mit entsprechenden Einschränkungen im Flugverkehr zu rechnen. Passagiere werden dazu angehalten, ihren Flugstatus regelmäßig zu prüfen und sich mit ihren Fluggastrechten vertraut zu machen. Es bleibt spannend, ob die Warnung von den Entscheidungsträgern erhört wird oder ob es zu weiteren Protesten kommen wird.