Für 49 Euro im Monat bundesweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen – der Verkauf für das Deutschlandticket hat begonnen, jedoch mit kleinen Hürden.

Seit Montag, dem 3. April, kann das 49-Euro-Ticket erworben werden. Nach Verzögerungen und Unklarheiten dürfen sich die Kunden nun auf den Start am 1. Mai freuen. Die Nachfrage ist hoch und trotz eines Hackerangriffs in Hannover haben unter anderem die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) einen erfolgreichen Verkauf verkündet, so bahnblogstelle.com.

Nachfrage ist hoch

Am gestrigen Montag ging er los: Der Verkauf des Deutschlandtickets. Das 49-Euro-Ticket gilt als Nachfolger des 9-Euro-Tickets und ermöglicht ab dem 1. Mai die Nutzung von Regional- und Nahverkehr in ganz Deutschland. Das Ticket hat es nicht immer leicht gehabt, denn das Startdatum wurde nach hinten verschoben und der Monatspreis von 49 Euro soll für die kommenden Jahre nicht garantiert sein. Zusätzlich hat der Städte- und Gemeindebund bereits vor dem Scheitern gewarnt.

Deutsche Bahn

Bund und Länder tragen die Kosten für das Ticket je zur Hälfte, um den anfänglichen Monatspreis sicherzustellen. Mit der Zustimmung vom Bundesrat dazu am letzten Freitag ist die letzte politische Hürde genommen.

Trotz der Startschwierigkeiten ist die Nachfrage trotzdem hoch. Bereits ab Ende Februar hatte die BVG Vorbestellungen für das Ticket angenommen und hat bis zur letzten Woche 135.000 Bestellungen verzeichnet. Allerdings scheint der Erfolg nicht mit dem beliebten 9-Euro Ticket im Sommer messbar zu sein.

Insofern war die Nachfrage heute zwar höher als in den letzten Tagen, aber nicht vergleichbar mit dem 9-Euro-Ticket und seiner kurzen Vorlaufzeit.

Berliner Verkehrsbetriebe

Trotzdem sind 250.000 Buchungen am 3. April eingegangen. Davon wechseln etwa 92 Prozent von einem bereits bestehenden BVG-Abo zum Deutschlandticket. Das Monatsabo kann über die App oder auf der Internetseite abgeschlossen werden.

S Bahn Berlin

Das Monatsabo kann über die App oder auf der Internetseite abgeschlossen werden. Die Fahrgäste können zwischen einem digitalen Handyticket und einer Chipkarte wählen. Rund ein Drittel haben sich für das digitale Ticket entschieden. Diese Auswahl wird zusätzlich mit einem Jelbi-Mobilitätsguthaben von 25 Euro belohnt. Mit Jelbi hat man alles in einer App, um sich in Berlin zurechtzufinden. Hier findet man Fahrplanauskünfte und kann sich Fahrten mit Bus, Bahn, Rad, Roller, Auto und Taxi buchen und diese auch gleich bezahlen.

Hackerangriff hat erfolgreichen Verkauf nicht verhindert

In Hannover musste der Verkauf am Montagvormittag gestoppt werden, wie bahnblogstelle.com berichtet. Grund dafür war ein Hackerangriff auf einen Verkehrsbetrieb, der für die Kundenverwaltung zuständig war. Kunden erhielten demnach keine Buchungsbestätigung. Der Großraumverkehr Hannover verweist darauf, dass das Ticket in der Zwischenzeit bei anderen Verkehrsanbietern gekauft werden kann, beispielsweise bei der Deutschen Bahn. Der Hackerangriff hat für Aufregung gesorgt und erschwerte den Verkauf im Raum Hannover, trotzdem vermerkt auch Niedersachsen einen erfolgreichen Start, wie der NDR berichtet.

Fazit zum erfolgreichen Ticket-Verkauf

Am 3. April startete der Verkauf des Deutschlandtickets. Ein Hackerangriff führte dazu, dass der Großraumverkehr Hannover den Verkauf einstellen musste. Das hinderte jedoch nicht an einem erfolgreichen Verkaufsstart. Die BVG meldet beispielsweise seit gestern 250.000 Buchungen. Die Mehrheit der Ticketverkäufe geht von Kunden aus, die bereits ein BVG-Abo haben und dies nun wechseln möchten. Trotz des schwierigen Starts und des gespaltenen Image ist die Nachfrage nach dem 49-Euro-Ticket hoch.

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Autor

Schon als Kind ist Livia viel gereist und war immer gerne unterwegs. Städtetrips oder ein Urlaub am Strand, beides wird durch ihre Begeisterung und Neugier für neue Orte und Kulturen zu etwas ganz Besonderem. Livias ganz persönliches Highlight war ihr Auslandsjahr auf Island im letzten Jahr. Nun freut sie sich das Schreiben und die Freude übers Reisen hier bei reisetopia zusammenzubringen.

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  • Natürlich ist der Verkauf erfolgreich.

    Jeder ÖPNV-Pendler, der bislang ein teureres Ticket aboniert hat und nicht gerade irgendwelchen Zusatznutzen in Anspruch nimmt (Übertragbarkeit, Fahrradmitnahme, Gratismitnahme weiterer Personen abends und am Wochenende), muss doch mit dem Klammersack gepudert sein, wenn er nicht wechselt.

    Deshalb werden hier (Rhein-Ruhr) die Abos automatisch für jeden umgestellt, der nicht ausdrücklich widerspricht.

    Dass die Subventionen durch einen Griff in die Taschen der Steuerzahler oder durch weitere Schulden (“Denkt denn niemand an die Kinder?”) refinanziert werden ist ja egal, wenn auch der Nichtnutzer gleichermaßen drunter zu leiden hat.

    • Aber Ralf,
      bitte nicht die Leier vom geschröpften Steuerzahler oder vom Schulden machen.
      Der individuelle Straßenverkehr wird schon seit jeher durch den Staat / Steuerzahler subventioniert. Oder glaubst du etwa wirklich, er trägt sich von alleine?
      Wenn jemand Grund zur Klage zur Klage hätte, wären es die Nichtnutzer die kein Auto besitzen / fahren.

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