Erst kürzlich berichteten wir über die mögliche Einführung einer Kerosinsteuer für den europaweiten Flugverkehr. Zeitgleich bemüht sich nun Frankreich um das Vorantreiben einer von der EU beschlossenen Wasserstoffstrategie und kündigt bereits in wenigen Tagen konkrete Verhandlungen an, wie unter anderem das Handelsblatt berichtet.
Verhandlungen zur Energiewende bereits Ende der Woche geplant
Die Relevanz und Intensität dieses Themas wird schnell deutlich, wenn man den Worten des französischen Finanzministers Bruno Le Maire lauscht. Am vergangenen Sonntag hatte sich dieser in einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender CNews zu der von der EU bereits im Juli dieses Jahres beschlossenen Wasserstoffstrategie geäußert und eine milliardenschwere Beteiligung aus Frankreich und Deutschland angekündigt, die das Projekt schon in wenigen Tagen voranbringen sollen. Für konkrete Verhandlungen plane der französische Minister bereits am kommenden Freitag, dem 11. September nach Deutschland zu fliegen.
“Ich hoffe, dass wir es schaffen, beim Wasserstoff ein gemeinsames deutsch-französisches und dann europäisches Vorhaben zu finden.”
Bruno Le Maire, französischer Finanzminister
Die von der zuständigen EU-Kommission in Brüssel bereits vor einigen Wochen vorgelegte Strategie zielt auf die aktive Beteiligung verschiedener Länder an der Energiewende ab: Frankreich plane hierfür eine langfristige Investitionsbeteiligung von sieben Milliarden Euro, wie Le Maire am Sonntag bestätigte. Aus Deutschland wolle man insgesamt neun Milliarden Euro in die Wasserstoff-Technik investieren, wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten. Hierfür wird eine enge Allianz der beiden Achsen Paris und Berlin angestrebt, die sich in weiteren Gesprächen bereits ab Ende der Woche konkretisieren könnte.
Wasserstoff als wichtigster Bestandteil klimaschonender Energieversorgung
Wasserstoff wird in der Branche derzeit als die wichtigste Methode zur klimaschonenden Energieversorgung gehandhabt, da die Nutzung frei von Treibhausgasemissionen funktioniert. Der Prozess der Energiegewinnung an sich ist allerdings höchst energieaufwändig: Die Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff ist nur dann wirklich klimaschonend, wenn hierzu eine Form der Stromversorgung gewählt wird, die nur minimale bis gar keine Emissionen verursacht – beispielsweise also mithilfe von Stromgewinnung durch Wind- oder Sonnenenergie.
Diese geplante deutsch-französische Zusammenarbeit im Zuge der europäischen Wasserstoffstrategie ist nicht die erste Kooperation der beiden Länder im Angesicht der angestrebten Energiewende. In Berlin und Paris arbeitet man bereits intensiv an einer neuen Batteriefertigung, die Abhängigkeit Europas vom asiatischen Markt, insbesondere im Hinblick auf die expandiere Elektroauto-Industrie zu minimieren. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte dieses Vorhaben zuletzt als den “Airbus der Batterien” betitelt.
Fazit zur Beteiligung an EU-Wasserstoffstrategie durch Deutschland und Frankreich
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender vom vergangenen Sonntag kündigte der französische Finanzminister eine enge Kooperation zwischen Berlin und Paris, sowie eine milliardenschwere Beteiligung beider Länder an der von der zuständigen EU-Kommission im Juli beschlossenen Wasserstoffstrategie an. Wasserstoff wird derzeit als der relevanteste Baustein für klimafreundliche Energiegewinnung geahndet. Erste Gespräche könnten bereits Ende der Woche in Berlin stattfinden – und über die zukünftige Beteiligung beider Länder in Sachen Energiewende entscheiden.