Die Deutsche Bahn sorgt auch in diesem Jahr mit einer weiteren Statistik für negative Schlagzeilen. Im vergangenen Jahr sind doppelt so viele Züge ausgefallen wie noch im Jahr 2020.

Wer kennt es nicht? Man erreicht den Bahnhof und muss der Anzeigetafel vernehmen “Zug fällt aus”. Auch in diesem Jahr veröffentlicht die Bundesregierung mit der Deutschen Bahn auf Anfrage der FDP die entsprechende Statistik, mit ernüchterndem Ergebnis, wie Bahnblogstelle berichtet. Mit steigendem Angebot und Fahrgastzahlen hat sich auch die Zahl der Zugausfälle verdoppelt.

Erschreckende Bahn-Statistiken

Erneut sorgt die Bahn mit einer weiteren Statistik für wenig Grund zur Freude. Denn die Zahl der Zugausfälle hat sich nach einem katastrophalen Jahr 2020 sogar nochmal verdoppelt. So sind im vergangenen Jahr 2021 im Fernverkehr insgesamt 10.951 Züge ersatzlos gestrichen worden. Die Zahl der ausgefallenen Fernverkehrshalte hat sich in 2021 mit insgesamt 207.664 sogar mehr als verdoppelt. Bereits im Jahr 2020 fielen die Zahl nicht so positiv aus. Damals sind insgesamt 4.230 Fernzüge ersatzlos gestrichen worden und 99.652 Halte ersatzlos ausgefallen.

deutsche bahn

Über das gesamte Jahr 2020 gesehen machten die Zugausfälle in etwa 4,8 Prozent im Vergleich zu den stattgefundenen Fahrten aus. Immerhin: In den meisten Monaten des Jahres 2021 fiel der Anteil der Zugausfälle mit 1,1 Prozent und der Anteil der Halteausfälle mit 2,5 Prozent gering aus, was dem Niveau der Jahre 2019 und 2020 entspricht.

Corona-Pandemie ist Schuld an den Zahlen

Neben der Corona-Pandemie gab man dafür auch eine Vielzahl selbst getroffener Maßnahmen als Grund an. Während in 2020 vor allem die Monate Februar und März für diese Negativ-Statistik verantwortlich gewesen sein sollen, hat die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage eines FDP-Abgeordneten in diesem Jahr auf „kurzfristig erforderliche“ Fahrplan-Reduktionen im Rahmen der Corona-Pandemie verwiesen. Der FDP-Verkehrsexperte Torsten Herbst fordert daher, dass die Deutsche Bahn zusätzliche Maßnahmen ergreifen soll, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Eine Sprecherin der Bahn reagiert auf die Statistik und verweist auf eine Vielzahl außergewöhnlicher Ereignisse im vergangenen Jahr:

Die größten Ursachen für die Ausfälle und Haltausfälle im Jahr 2021 waren mehrere außergewöhnliche Sonderereignisse: Der Winter­einbruch im Februar mit zeitweiser Einstellung des Betriebs, im Juli das Sturmtief Bernd mit dem daraus resultierenden Jahrhundert-Hochwasser in Nordrhein-Westfalen sowie im August und September einen der mit drei Streikwellen härtesten Tarifkonflikte der DB-Geschichte.

Im Jahr 2020 noch erreichte die Bahn im Fernverkehr eine Pünktlichkeit von 81,8 Prozent, im Regionalverkehr sogar das Rekordergebnis von 95,6 Prozent. Damit konnte die Bahn den Aufwärtstrend damals noch bestätigen. Anders fiel diese Statistik ebenfalls im vergangenen Jahr 2021 aus. So kamen im Oktober 2021 nur 67,6 Prozent aller ICEs und ICs pünktlich ans Ziel an. Nach Ansicht von Herbst müsse die Deutsche Bahn genau hier ansetzen, um mehr Fahrgäste wie geplant für die Schiene zu gewinnen. Er sagt dazu: „Für den Reisenden zählt aber am Ende allein, ob der Zug fährt und pünktlich ankommt. Wenn die DB deutlich mehr Fahrgäste gewinnen möchte, braucht sie einen anderen Anspruch bei Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Es ist eine dringliche Aufgabe des DB-Managements, den Fahrgästen mehr Qualität zu bieten.“

Fazit zu den Ausfällen der Deutschen Bahn in 2021

Die Fahrgastzahlen scheinen bei der Deutschen Bahn zu steigen, auch das Angebot wurde deutlich ausgebaut. So zählte die Bahn an Weihnachten 2021 doppelt so viele Fahrgäste wie in 2020. Die Pünktlichkeit musste aber immer wieder leiden, mitunter drastisch. Als Gründe führt die Deutsche Bahn unvorhersehbare Witterungs-Ereignisse im Verlauf des gesamten Jahres. Diese sind auch für die Verdopplung der Zugausfälle verantwortlich. Als Ausrede dürfe dies, genauso wie die Corona-Pandemie, aber nicht mehr durchgehen, sollte die Bahn ihre Fahrgastzahlen ausbauen wollen.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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