Obwohl in Deutschland die Nachfrage zu Zielen in Asien deutlich gestiegen ist, verzeichnen die hiesigen Airports und Airlines starke Rückgänge bei den Buchungen zu selbigen. Stattdessen nutzen immer mehr Passagiere Umsteigeverbindungen der Konkurrenz.

Vor allem der neue Flughafen in Istanbul, als auch die Golf-Player wie Dubai und Doha greifen ein Gros der Asien-Reisenden ab. Bedenken sollte man allerdings, dass die zugrunde liegende Studie von einer Lobby-Organisation stammt und somit auch bewusst ein entsprechendes Bild zeichnet.

Weniger Asien-Flüge ab Deutschland, trotz gestiegener Nachfrage

Seit 2012 verzeichnet der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) einen deutlichen Rückgang für Flüge von Deutschland zu Zielen in Asien und das, obwohl die Nachfrage nach eben jenen Zielen eigentlich sogar um etwa 28 Prozent gestiegen ist. Allerdings nehmen immer mehr Reisende inzwischen lieber eine Umsteigeverbindung – besonders über Flughäfen wie in Istanbul, Dubai und Doha – Richtung Asien in Kauf, denn einen Direktflug ab einem deutschen Flughafen. Inzwischen sind ab Deutschland denn auch vier Asien-Ziele weggefallen, die 2012 noch angeflogen wurden, während die Flüge Richtung Asien ab den Flughäfen der Konkurrenz zugenommen haben.

Frankfurt Airport Lufthansa Boeing 747 Flugzeug

Der BDL sieht das als deutliches Indiz dafür, dass die Passagiere zunehmend über Drehkreuze wie Istanbul oder die Golfstaaten abgewickelt werden. Außerdem sieht der Bundesverband bei den heimischen Airlines dieser Flughäfen einen deutlichen Standortvorteil gegenüber den deutschen Fluglinien wie der Lufthansa. Deshalb sprach sich die BDL auch gegen eine sich weiterhin in der Diskussion befindliche Umweltsteuer auf die Luftfahrt aus, da hiesige Airlines schon genug Lasten zu tragen hätten, um gegen die ausländischen “Big Player” bestehen zu können, die von solchen und ähnlichen Steuern gänzlich verschont blieben.

Von einer Lobby-Organisation der deutschen Airlines ist eine andere Haltung allerdings auch nicht zu erwarten, sodass man die Kritik nicht überbewerten sollte.

Große Pläne bei der Konkurrenz

Die Konkurrenz hat aber scheinbar noch lange nicht genug: Allein der neue Flughafen in Istanbul soll bei der geplanten endgültigen Fertigstellung 2020 über fünf Runways verfügen, die 120 Starts und Landungen pro Stunde ermöglichen sollen. Der Flughafen möchte laut eigener Aussage die Türkei so “an die Spitze der Luftfahrt” bringen. Allerdings hatte der neue Istanbuler Airport anfangs mit etlichen Problemen und daraus resultierenden Terminverschiebungen zu kämpfen und muss bis dato einiges an Kritik einstecken.

Turkish Airlines Lounge Istanbul Miles Smiles Ausblick

Die Airports vom Golf warten ebenfalls mit großen Plänen auf. Der Flughafen von Dubai möchte dabei gar einmal das “Zentrum der Welt” werden und daran wird aktuell noch kräftig getüftelt. Hier sollen einmal bis zu 160 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden. Ursprünglich peilte die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate 260 Millionen Passagiere für den Flughafen an. Jedoch wird aktuell noch händeringend nach Investoren gesucht, die sich an dem Ausbau beteiligen. Da die Suche bisher wohl noch nicht den erhofften Erfolg gebracht hat, wurde die geplante Fertigstellung des neuerlichen Ausbaus des Mega-Airports von 2025 auf 2030 verschoben.

Und auch der Flughafen Hamad International in Doha konnte bisher das Ziel von 100 Millionen Passagieren pro Jahr bei weitem noch nicht erreichen. Hier sind es aktuell “nur” um die 30 Millionen Flugreisende, die jährlich von, nach und über Katars Drehkreuz verkehren. Das verdeutlicht, dass also noch keines der drei Mega-Drehkreuze das anvisierte Ziel erreicht hat.

Fazit zur Situation der Asien-Flüge ab Deutschland

Die Pläne der Konkurrenz-Airports scheinen aufzugehen, sodass sich mehr und mehr Passagiere lieber für eine Umsteigeverbindung über eines der Mega-Drehkreuze in Istanbul, Dubai und Doha entscheiden, als einen Direktflug ab Deutschland zu buchen. Zumindest wenn es um Flüge gen Asien geht. Jedoch liegt das sicherlich nicht nur an den Airports selbst: Die bei Passagieren beliebten Airlines wie Emirates, Turkish Airlines und Qatar Airways haben sicherlich einen großen Anteil am wachsenden Erfolg ihrer heimischen Airports. Und dennoch hat bisher keiner dieser Mega-Flughäfen sein eigentliches und zumeist äußerst ambitioniertes Ziel erreicht. Und ob das Wachstum genau so und stetig weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Schließlich haben auch die Airlines mit immer mehr und ungeahnten Probleme zu kämpfen.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Danke für Info News.
    Vermisse jedoch Bericht über AUH Abu Dhabi ( Etihad)
    Wann wird der neue Midfield Airport (endlich) eröffnet ?
    Liebe Grüsse

    • Hans-Markus, beim Midfield Terminal handelt es sich um keinen komplett neuen Airport, sondern eine Erweiterung des bestehenden Abu Dhabi International Airport. Pressemitteilungen zufolge hat die Leitung des ADAC (Abu Dhabi Airport Company) es mit der Eröffnung nicht eilig. Die Testläufe im vollen Gange. Allerdings erwartet der ADAC in den nächsten zwölf Monaten (Stand März 2019) keinen Anstieg der Passagierzahlen; daher sieht man der Eröffnung des Terminals wohl gelassen entgegen.

      Liebe Grüße, Carsten

  • Das liegt nicht an den Airports. Ich fliege 3-4 mal im Jahr Hamburg – Jakarta. Ich bevorzuge TK oder Emirates Buisnessclass. Von Emirates werde ich mit ein shuttle service von zu Hause abgeholt. Dann der Unterschied von der Lufthansa lounge und der Emirates lounge. Tag und Nacht, Lufthansa lounge ist wie eine Bahnhofskneipe ausgestattet. Bei Emirates sitze ich gleich in einer Buisnessclass. Bei Lufthansa habe ich ein Economisitz, wo der mittlere Sitz nur frei ist. Mit Emirates und Turkish airline habe ich nur 1 Stop Lufthansa minimum 2 Stops. Und dann bezahle ich auch noch mehr bei Lufthansa. Nein danke

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